Daily Navigator
Ministerien sollen für Klima-Versäumnisse zahlen, totgeglaubte Arten wiederentdeckt und die schönsten Landschaftsfotos
Liebe Leserinnen und Leser,
wir beschließen diese Navigator-Woche mit einer inspirierenden Anekdote aus der deutschen Provinz. In einer Gegend in Niederbayern, wo kleine Supermärkte reihenweise schließen müssen, hat die 23-jährige Lisa Brummer eine Erfolgsgeschichte geschrieben – indem sie den Dorfladen ihrer Oma in einen „Unverpackt-Markt“ umwandelte. Die meisten Produkte werden in der „Boderei“ ohne Verpackung verkauft. Dass es nach wie vor eine „geheime Schublade“ gibt, in der die Jungunternehmerin Vanillezucker, bunte Streusel und Puddingpulver einzeln verpackt in kleinen Plastikbeuteln bereithält, hat einen guten Grund: Brummer will ihre ältere Kundschaft nicht überfordern, für die die „Boderei“ oft die einzige Einkaufsmöglichkeit ist. Doch das Konzept kommt mittlerweile auch bei Skeptikern an, wie Brummer der SZ erzählt hat. Jüngst habe ihr ältester Kunde, ein 94-Jähriger, stolz berichtet: „I hob heid a mei Bixn dabei.“ (Für alle Nicht-Bayern: „Ich habe heute auch meine Büchse dabei.“)
Auf unserer eigenen Seite geht es dagegen um die Blüten der Kommerzialisierung. Die Apfel-Marke „Pink Lady“ bombardiert die Deutschen mit Reklame und treibt die Standardisierung des einst so vielfältigen Obstes auf die Spitze. Wir haben eine Anzeige neu betextet.
Damit verabschieden wir Sie in den Freitag – und ins Wochenende. Am Montag sind wird zurück. Bis dahin!
Das Team vom Navigator