Liebe Leserinnen und Leser,

häufig genug haben wir es an dieser Stelle mit gruseligen Nachrichten zu tun. Deshalb widmen wir uns heute – zu Halloween – einem so gar nicht angsteinflößenden Lebewesen. Zwar gelten Aye-Ayes – auch als Fingertiere (Daubentonia madagascariensis) bekannt – in ihrer Heimat Madagaskar als Unglücksboten. Mit ihren langen Mittelfingern picken sie der Legende nach Menschen heraus, die bald sterben sollen. Dabei erfüllen die ungewöhnlichen Gliedmaßen in Wahrheit eine wesentlich banalere Funktion, weiß das Spektrum Magazin.

Wie Forschende der Universität Bern berichten, nutzt den Tieren ihr Mittelfinger einerseits, um an Maden aus dem Holz von Bäumen zu gelangen. Andererseits erweist er sich aber auch als überaus hilfreich, um extrem tief in der Nase zu bohren. So stehen uns die Aye-Ayes eigentlich sehr nahe, glauben die Wissenschaftler: Denn beim Nasebohren handelt es sich möglicherweise um ein Phänomen, das ausschließlich bei Menschen und eng mit uns verwandten Primaten auftritt.

Mit diesem Wissen entlassen wir Sie in die neue Woche – und natürlich mit unserer Presseschau. Angenehme Lektüre!

Ab 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen in der EU

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Künftig sollen in der EU nur noch Neuwagen verkauft werden, die im Betrieb keine Treibhausgase ausstoßen. Die Regelung soll 2035 in Kraft treten. Darauf haben sich Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments am Donnerstagabend geeinigt, wie die tschechische Ratspräsidentschaft mitteilte. Im Jahr 2026 soll die Entscheidung erneut überprüft werden können. Um die Frage, ob der Verkauf neuer Verbrenner ab 2035 verboten werden sollte, hatte es längeren Streit in der Bundesregierung gegeben. Vor allem Liberale und Grüne vertraten unterschiedliche Positionen. So hatte sich etwa das Bundesumweltministerium für ein eindeutiges Verbrenner-Aus ausgesprochen. Details gibt es bei Spiegel Online

RWE kauft Windräder vom Markt

Hintergrund, 2 Minuten Lesezeit

Als vor zehn Tagen plötzlich eine der acht Windenergieanlagen neben dem Braunkohletagebau Garzweiler demontiert wurde, sorgte das für ordentlich Konfusion: Dringend benötigte Zukunftsenergie macht Platz für Kohleverstromung und Klimazerstörung? „Wir erleben eine massive Energiekrise, in der es auf jede Kilowattstunde erneuerbarer Energie ankommt“, erklärt Antje Grothus, grüne Landtagsabgeordnete und Sprecherin für Transformation. „Hier werden ohne Not Windräder am Kohletagebau abgerissen. So wird der Konflikt um Garzweiler befeuert und der Energiewende ein Bärendienst erwiesen.“ taz-Recherchen zeigen: Mit dem Abbau der einen Anlage ist es womöglich nicht getan. Hinter den Kulissen wird derzeit eifrig gefeilscht, was mit den verbleibenden sieben passiert

Forscher entdecken neue Vogelart

Bericht, 3 Minuten Lesezeit

Auf abgelegenen Inseln Indonesiens haben Wissenschaftler mehrere neue Arten tropischer Nektarvögel entdeckt. Zoologen des Trinity College Dublin identifizierten in Zusammenarbeit mit einem indonesischen Forscherteam unter anderem den bisher unbekannten „Wakatobi-Nektarvogel“ (Cinnyris infrenatus) mit seiner leuchtend blau-gelben Brust, der auf der Inselgruppe Wakatobi östlich von Sulawesi lebt. Dies geht aus einer neuen Studie hervor, die im „Zoological Journal of the Linnean Society" veröffentlicht wurde“. Die Wakatobi-Inseln sind als wichtiges Vogelgebiet anerkannt, aber trotz ihrer Bedeutung erhielten sie bis vor Kurzem wenig ornithologische Aufmerksamkeit, berichtet das ZDF

„Wir müssen ehrlich bilanzieren, was der Status quo kostet“

Interview, 4 Minuten Lesezeit

Immer mehr Akteure in Wirtschaft und Gesellschaft wollen Nachhaltigkeit. Die Politik muss nun verbindliche Indikatoren festlegen, sagt Maja Göpel im Gespräch mit den klimareportern°. Zu den Folgen unseres Wirtschaftens meint die Transformationsforscherin: „Wir müssen endlich ehrlich bilanzieren, was uns der Status quo kostet. Wir haben die Beweislast und das Marktrisiko immer noch bei denen, die nachhaltig handeln wollen. Da müssen wir viel offensiver werden.“ Und: „Es geht nicht um die Frage Wachstum ja oder nein. Das Bruttoinlandsprodukt ist ein abhängiger Indikator, der allein Geldwerte misst, und kein politisches Ziel. Wenn wir die aktuelle Vermüllung und Zerstörung von ökologischem und humanem Kapital in die Marktpreise aufnähmen, könnte auch bei deutlich reduzierten Kaufhandlungen ein ähnlich hohes BIP rauskommen, weil einzelne Dinge schlicht mehr kosten würden“

Green Mining im Erzgebirge: Wie umweltfreundlich kann Bergbau sein

Radiobeitrag, 50 Minuten Lesezeit

Jahrhundertelang hat es im Erzgebirge Bergbau gegeben – begehrte Bodenschätze waren Zinn, Kupfer, Silber. Heute hoffen Unternehmen auf ein neues „Berggeschrey“ in Sachsen: Lithium, Zinn und Flussspat sollen umweltschonend gefördert werden. Auch, um die Abhängigkeit von Lieferanten aus anderen Ländern zu verringern. Ein Bündnis aus Wirtschaft und Wissenschaft hat es sich deshalb zum Ziel gesetzt, beim Bergbau im 21. Jahrhundert Folgeschäden für die Umwelt von vornherein zu vermeiden – und die Fehler des alten Bergbaus im Nachhinein zu korrigieren. Mit der Frage, ob das funktionieren kann, hat sich der Deutschlandfunk ausführlich beschäftigt

Küken von Haushühnern verstehen die Bedeutung von „Nichts“

Hintergrund, 2 Minuten Lesezeit

Menschen verstehen das Fehlen eines Objekts als „Nichts“ und haben dementsprechend auch einen Begriff dafür. Doch können auch Lebewesen, die nicht über Sprache verfügen, eine Vorstellung vom Nichtvorhandensein von Objekten haben? Eine neue Studie, die von der Central European University in Kooperation mit der Queen Mary-Universität London sowie den Universitäten Triest und Trento durchgeführt wurde, legt jetzt nahe, dass die Küken von Haushühnern dazu in der Lage sind. Diese Ergebnisse wurden nun im Fachjournal „eLife“ vorgestellt. Details liefert der Standard