Liebe Leserinnen und Leser,

Halloween ist zwar etwas länger vorbei, Stoff für Gruselgeschichten bietet jetzt aber eine Meldung aus der Inneren Mongolei im Norden Chinas: Dort soll eine Schafherde mehr als zehn Tage lang in einem perfekt runden Kreis gelaufen sein, ohne dass jemand wusste, warum. Bereits am 16. November hatte die chinesische Staatszeitung „People‘s Daily“ ein Video getwittert, auf dem die Tiere offenbar wie mit dem Zirkel gezogen vor sich hin stapfen.

Die Spekulationsmaschine im Netz läuft dementsprechend heiß: Ist das Video wirklich echt? Liefen die Schafe tatsächlich zehn ganze Tage lang im Kreis? Und wenn ja, warum? Manche glauben, das ungewöhnliche Verhalten habe mit Schallwellen zu tun, andere nennen Duftspuren als mögliche Ursache. Wieder andere werfen Listeriose in den virtuellen Raum: Die durch Bakterien verursachte Krankheit führt zu Bewegungsstörungen, Lähmungen und fehlendem Orientierungssinn.

Das Redaktionsnetzwerk Deutschland hat sich näher mit dem Schaf-Mysterium befasst und dazu auch einen Tiermediziner befragt. Wir starten geradeheraus in die Presseschau zum Wochenende und melden uns am Montag wieder. Angenehme Lektüre!

Besserer Schutz für 44 Schildkrötenarten

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Schildkröten werden künftig weltweit stärker geschützt. Darauf haben sich die 184 Vertragsstaaten des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (Cites) auf ihrer diesjährigen Weltartenkonferenz in Panama geeinigt. Sie beschlossen, den Schutzstatus von 44 Schildkrötenarten zu verbessern. Der internationale kommerzielle Handel mit den Reptilien wird nun stark beschränkt oder gar verboten. Artenschützerinnen und Zoologen kritisierten jedoch die Europäische Union. Die EU-Delegation habe zunächst versucht, die Anträge zum Schutz von Erd- und Klappschildkröten auf weniger Arten zu reduzieren, sagte die Biologin Sandra Altherr, die im Auftrag der Naturschutzorganisation Pro Wildlife an der Konferenz teilnimmt. Details hat Zeit Online

238.000 vorzeitige Tode durch Feinstaub

Hintergrund, 2 Minuten Lesezeit

Laut einem Bericht der EU-Umweltagentur (EEA) vom Donnerstag starben im Jahr 2020 in den 27 EU-Ländern geschätzt 238.000 Menschen an den Folgen von Feinstaubbelastung. In Deutschland belief sich die Zahl der geschätzten Todesfälle demnach auf 28.900. Menschen, die in Städten leben, sind besonders gefährdet: Fast alle Stadtbewohner (96 Prozent) seien Feinstaubwerten ausgesetzt, die über den Richtwerten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von fünf Mikrogramm pro Kubikmeter liegen, hieß es. Obwohl sich die Luftqualität in den EU-Staaten in den vergangenen Jahren verbessert habe, stellten Schadstoffe in der Luft nach wie vor die größte von der Umwelt ausgehende Gesundheitsgefahr dar. Sie seien einer der Hauptgründe für frühzeitige Todesfälle und Erkrankungen. Hintergründe liefert Spiegel Online

Essen statt Sprit vom Feld

Hintergrund, 2 Minuten Lesezeit

Auf Äckern mit Agrospritpflanzen für Deutschland ließen sich genug Kalorien für bis zu 35 Millionen Menschen produzieren. Das entspricht 71 Prozent der Personen, die laut Welternährungsprogramm akut von Hungersnot bedroht sind. Diese Rechnung haben die Deutsche Umwelthilfe, Foodwatch, Greenpeace, der Naturschutzbund, Robin Wood und Transport & Environment am Mittwoch veröffentlicht. Die Zahlen basieren auf der Annahme, dass auf den 1,88 Millionen Hektar weltweit für den deutschen Biospritverbrauch Weizen wachsen könnte. Die Agrarlobby wendet jedoch ein, der Anbau dieses Getreides sei nicht auf allen Flächen sinnvoll oder möglich. Die UmweltschützerInnen antworten darauf, dass dort mit anderen Pflanzen wie Mais oder Reis sogar noch mehr Kalorien geerntet werden könnten. Mehr zum Thema gibt es bei taz.de

Parasit verwandelt Wölfe in aggressive Alphatiere

Bericht, 3 Minuten Lesezeit

Es klingt ein bisschen wie ein gruseliger Science-Fiction-Film. Ein Parasit befällt einen Träger und verwandelt diesen in einen gewaltbereiten Rädelsführer: Eine neue Untersuchung aus dem Yellowstone-Nationalpark im Nordwesten der USA zeigt, dass Wölfe, die mit dem Parasiten Toxoplasma gondii infiziert sind, generell mehr Risiko eingehen, um ihr Revier zu verteidigen oder zu vergrößern. Die Wahrscheinlichkeit, zum Leitwolf in einem Rudel aufzusteigen, war gar um das 46-Fache höher als bei nicht infizierten Tieren. Der Studie zufolge, die im Fachmagazin „Communications Biology“ veröffentlicht wurde, ist die Infektionsrate der Wölfe eng an das Vorkommen von Pumas in der Region gekoppelt. Diese gelten als Überträger des Parasiten – entweder durch direkten Kontakt mit den Wölfen oder ausgeschiedene Parasitenzellen. Es berichtet der Standard

Wie Frösche ihre Beute schlucken

Hintergrund, 2 Minuten Lesezeit

Klebrige Angelegenheit: Damit Frösche ihre Beute herunterschlucken können, müssen sie Fliege, Grille und Co. erst wieder von ihrer klebrigen Zunge lösen. Wie die Amphibien dies bewerkstelligen, haben Forschende vom Mount Holyoke College nun bei Aga-Kröten herausgefunden. Demnach sorgt eine komplexe Zungenakrobatik dafür, dass die Beute tief in den Rachen gelangt und dort abgestreift wird. Auch das Zungenbein ist daran beteiligt, das bisher überhaupt nicht mit dem Schlucken in Verbindung gebracht wurde. Der komplette Fresszyklus vom Erspähen der Grille bis zur Rückkehr der Kröte in den Ausgangszustand dauert nicht einmal zwei Sekunden. Das ist allerdings immer noch länger, als frühere Schätzungen vermuteten. Der Beutefang an sich nimmt jedoch nur einen Bruchteil der zwei Sekunden ein, heißt es bei scinexx

Ein Fisch auf dem Trockenen

Hintergrund, 2 Minuten Lesezeit

Der Kletterfisch (Anabas testudineus) – eine Barsch-Art – kann sich für einen Biotopwechsel bis zu einer Woche auf dem Trockenen aufhalten. Damit er je nach Umgebung seine Zellen mit zusätzlicher Feuchtigkeit versorgen oder sie abschotten kann, besitzt er spezielle Kanälchen in seinen Membranen, die sogenannten Aquaporine. Im Gegensatz zur rein passiven Diffusion können diese von Proteinen gebildeten Kanäle den Transport von Flüssigkeit aktiv steuern. Ein Forscherteam aus Schweden und Singapur hat die genaue Funktionsweise dieser Wasserkanäle beim Kletterfisch untersucht. Dabei entdeckten sie eine ungewöhnliche Falte an der Außenseite der Aquaporine. Die funktionelle und strukturelle Untersuchung der Falte legt nahe, dass es sich dabei um ein schnell-schließendes Ventil handelt. Diese Erkenntnis trägt nicht nur zum Verständnis der speziellen Anpassungen von Kletterfischen bei, sondern gibt auch Einblicke in die grundlegenden Funktionen von Wasserkanälen in Zellen. Es berichtet wissenschaft.de