Liebe Leserinnen und Leser,

gestern ließen wir uns von der Leistungsfähigkeit Mongolischer Gazellen inspirieren. Heute bleiben wir zwar im Tierreich, richten den Blick jedoch auf das entgegengesetzte Ende des energetischen Spektrums – und befassen uns mit schlafenden Haien. Um die geht es in einer neuen Studie australischer und neuseeländischer Wissenschaftler, die jüngst im Magazin „Biology Letters“ erschienen ist. Das Team wollte herausfinden, ob Haie überhaupt schlafen und – wenn ja – woran man erkennen kann, dass sie weggedöst sind.

Wie Deutschlandfunk Nova und das Spektrum Magazin berichten, sind die in der Studie untersuchten Schwellhaie tatsächlich große Fans des regelmäßigen Nickerchens. Schlaf hilft ihnen wahrscheinlich dabei, ihren Stoffwechsel hinunterzufahren und so Energie für die Jagd zu tanken. Typischerweise liegen die Meeresbewohner dabei flach auf dem Boden, manche von ihnen mit weit aufgerissenen Augen. Das klingt erst mal hinderlich, ist im Tierreich aber nichts Ungewöhnliches: Diese Art zu schlafen verbindet Haie mit Störchen, Krokodilen und Delfinen.  

In diesem Sinne wünschen wir ein erholsames Wochenende mit hoffentlich genügend Schlaf. Weitere Meldungen des Tages folgen in der freitäglichen Presseschau. Los geht's!

Studie: Bis 2027 abhängig von Putins Gas

Bericht, 3 Minuten Lesezeit

Einen großen Teil der Gasimporte aus Russland könnte Deutschland kurzfristig einsparen – aber nicht alles. Zu diesem Ergebnis kommt die Organisation Agora Energiewende in ihrer neuen Studie „Energiesicherheit und Klimaschutz vereinen“. Den Berechnungen zufolge bliebe eine gewisse Lücke, die nicht gedeckt werden könnte. Die Folge wäre beispielsweise, dass Fabriken den Betrieb einstellten, Milliarden Euro Kompensation vom Staat erhielten und die Arbeitslosigkeit wüchse – Effekte, die Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vermeiden will. Die Dimension der Lücke hängt zudem von den Außentemperaturen ab. Wird der nächste Winter kalt, wächst der Bedarf, der ohne Russland nicht zu decken ist. Das Ergebnis stützt die Strategie der Bundesregierung, die Gaslieferungen trotz des russischen Kriegs in der Ukraine aufrechtzuerhalten. Details hat taz.de

Ökonom: „Müssen zur Not die Gasspeicher enteignen“

Interview, 4 Minuten Lesezeit

Putin den Geldhahn zudrehen, das würde für Deutschland bedeuten, ab sofort auf russisches Gas, Öl und Kohle zu verzichten. Ginge das überhaupt? Und zu welchem Preis? Mit ihrem Papier „What if? The Economic Effects for Germany of a Stop of Energy Imports from Russia“, im Internet unter econtribute.de zu lesen, fragen neun Ökonomen nach den Folgen eines Importstopps von Gas, Öl und Kohle aus Russland. Der Ökonom Moritz Schularick ist einer der Autoren. Deutschland kann schnell auf Rohstoffe aus Russland verzichten, sagt er im Interview mit dem Freitag. Aber dafür müssten Robert Habeck und Olaf Scholz ihren Kurs gegenüber der Industrie ändern: „Es kommt darauf an, wie schnell sich die Unternehmen anpassen, vor allem die Industrie. Das sind leider diejenigen, die jetzt am lautesten schreien, dass das alles nicht geht. Was sie meinen, ist: Es kostet Geld. Die Ansage, ihr könnt das schon, wenn ihr nur müsst, aus Kanzleramt und Wirtschaftsministerium, wäre das Richtige“

EU-Länder einigen sich auf neue Grenzwerte für bestimmte Chemikalien

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Die EU-Länder haben sich auf strengere Grenzwerte für sogenannte persistente organische Schadstoffe geeinigt. Das geht aus einer Mitteilung des Rats der Europäischen Union hervor. Es handele sich um chemische Substanzen, die für Umwelt und Menschen eine besondere Gefahr darstellten, sagte die französische Umweltministerin Barbara Pompili. Nun muss gemeinsam mit dem EU-Parlament ein endgültiger Kompromiss zu dem Vorhaben gefunden werden. Ziel soll es sein, die Freisetzung der Stoffe aus Abfällen gänzlich zu vermeiden oder auf ein Minimum zu reduzieren. Zeit Online berichtet

Reaktorkühlsystem in Fukushima zwischenzeitig ausgefallen

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Das heftige Erdbeben, dass sich in Japan in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ereignet hat, versetzte Beobachter des abgeschalteten Kernkraftwerks Fukushima Daiichi in Alarmbereitschaft. Doch über schwerwiegende Schäden ist bislang nichts bekannt. Einem Bericht des japanischen Fernsehsenders NHK zufolge stieg der Druck im Sicherheitsbehälter des Reaktorblocks 1 in der Ruine von Fukushima unmittelbar nach dem Beben an und fiel dann auf einen niedrigeren Stand als vor dem Beben. In diesem Reaktorblock – einem der drei, die bei der Tsunami-Katastrophe im März 2011 zerstört worden waren – befindet sich weiterhin geschmolzener Brennstoff. Hintergründe liefert Spiegel Online

Namibia versteigert Elefanten

Hintergrund, 4 Minuten Lesezeit

Innerhalb der letzten 30 Jahre ist der Bestand der Afrikanischen Elefanten in Namibia um stolze 60 Prozent gestiegen. Doch nun werden diese Zahlen von der örtlichen Regierung als zu hoch empfunden. So ordnete Namibia jüngst den Fang von 35 Elefanten an – um sie zu versteigern. Fragwürdige und lukrative Weiterverkäufe an den Al Ain Zoo in Abu Dhabi und einen Safaripark nahe Dubai besiegeln das Ende eines freien Lebens der Dickhäuter. Tierschützer schlagen Alarm: „Der Fang wilder Elefanten für die lebenslange Gefangenschaft in Vergnügungsparks und Zoos ist nicht nur grausam, die Ausfuhr verstößt auch gegen internationale Artenschutzbestimmungen“, äußert sich die Biologin Daniela Freyer von Pro Wildlife. Zum Beispiel gegen das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES). Dessen Richtlinien sehen vor, dass namibische Elefanten ausschließlich in andere afrikanische Länder und lediglich zum Zwecke des Artenschutzes exportiert werden dürfen. National Geographic hat die Details

Brüllaffen spielen, um Konflikte in der Gruppe zu entspannen

Hintergrund, 2 Minuten Lesezeit

Konfliktvermeidung ist eine besonders wichtige Strategie sozialer Lebewesen. Wie diese unter Mantelbrüllaffen in Amerika aussehen kann, zeigt eine aktuelle Studie im Fachjournal „Animal Behaviour“: Je mehr Zeit die Tiere für die Nahrungssuche aufwenden mussten, desto länger spielten die erwachsenen Individuen miteinander. Mantelbrüllaffen spielen beispielsweise, indem sie sich am Schwanz von einem Ast herabhängen lassen und Grimassen schneiden oder den Kopf schütteln. „Wir gehen davon aus, dass das Spielen eine wichtige Funktion in der Gesellschaft der Brüllaffen erfüllt, da es Spannungen abbaut, wenn es einen Wettbewerb um knappe Ressourcen gibt“, sagt Evolutionsbiologe Jacob Dunn von der britischen Anglia Ruskin University. Im Gegensatz zur menschlichen Perspektive auf Spiele gehe es hier weniger um Frivolität oder Erziehung. Mehr zum Thema gibt es beim Standard