Liebe Leserinnen und Leser,

Kennerinnern und Kennern englischer Redewendungen sind höchstwahrscheinlich die „cats and dogs“ geläufig, die es im angelsächsischen Raum regnet, wenn es so richtig schüttet. Im US-Bundesstaat Florida könnte dieses Sprichwort eine völlig neue Bedeutung bekommen: Dort fallen zwar keine Katzen und Hunde vom Himmel, wohl aber Grüne Leguane – nun ja, zumindest fast.

Wie unter anderem stern.de berichtet, versetzt ein merklicher Temperatursturz die wechselwarmen Schuppenkriechtiere in eine Art Kältestarre. In diesem Zustand können sie sich nicht mehr auf den Bäumen halten und fallen herunter. Bei einer Länge von bis zu zwei Metern und einem Gewicht von ungefähr neun Kilogramm kann das für Passanten durchaus schmerzhaft enden. Deshalb entschied sich der für die Region zuständige Wetterdienst nun dazu, auf Twitter eine entsprechende Warnung herauszugeben.

Mit dieser Meldung und mit unserer Presseschau starten wir in den Februar. Los geht’s!

Energie-Hilfe für 4.000 Eigenheime

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Durch den Stopp der KfW-Förderung zur Energiesanierung stehen viele Bauprojekte infrage – nach Informationen der taz hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) das Ziel, das Problem zügig zu lösen. Es geht um rund 4.000 Personen und Familien, die Kredite und Zuschüsse bei der öffentlichen KfW-Bank beantragt hatten, jetzt aber in der Luft hängen. Viele der geplanten Ein- und Zweifamilienhäuser könnten ohne finanzielle Förderung nicht gebaut werden. Vor einer Woche hatte Bundeswirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck (Grüne) verkündet, dass die Förderung von Sanierungen und Neubauten nach dem Energiestandard 55 komplett und dem Standard 40 vorläufig eingestellt wird. Solche Gebäude benötigen nur 55 oder 40 Prozent der Energie im Vergleich zu anderen Häusern. Die Modernisierung soll dazu beitragen, den Ausstoß von klimaschädlichen Gasen in den kommenden zweieinhalb Jahrzehnten auf fast null zu senken

Eine Schnecke, winziger als ein Sandkorn

Bericht, 3 Minuten Lesezeit

Sie ist die weltweit kleinste an Land lebende Schnecke, die je entdeckt wurde: Angustopila psammion. Ein internationales Forschungsteam hat sie im Fachjournal „Contributions to Zoology“beschrieben. „Es ist etwas ganz Besonderes, so einen Rekordhalter der Tierwelt zu entdecken – zumal dies bei der Größe natürlich nicht selbstverständlich ist“, sagte Adrienne Jochum vom Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt gegenüber Zeit Online. Die nur 0,46 bis 0,57 Millimeter kleine Schnecke sei in Proben von Höhlensedimenten aus Vietnam gefunden worden. Jochum zufolge ist die Schneckenart damit kleiner als ein durchschnittliches Sandkorn. Lediglich aus dem Meer seien noch kleinere Gastropoden, wie etwa die Ammonicera minortalis, bekannt

Der Wald ist noch mehr voller Bäume

Bericht, 1 Minute Lesezeit

Mehr als 9.000 Baumarten warten noch auf ihre Entdeckung. Das ist das Ergebnis einer neuen globalen Inventur, die Peter Reich von der University of Michigan und sein Team in „PNAS“  vorstellen. Damit wäre deren Vielfalt nochmals um 14 Prozent größer als bislang gedacht. Die Gesamtzahl aller Baumspezies läge dann bei rund 73.000 statt der bisher bekannten 60.065. Die ermittelte Gesamtzahl sei sogar eine konservative Schätzung, schreiben die Forscher. 40 Prozent dieser unbekannten Arten vermuten sie in Südamerika und dort vor allem in den Anden und in Amazonien. Der Kontinent weist heute schon die höchste Baumdiversität und Endemismusrate auf; gleichzeitig beheimatet er auch überdurchschnittlich viele Raritäten. „Deshalb hat die Erhaltung der Wälder in Südamerika oberste Priorität, vor allem in Anbetracht der derzeitigen Krise der Tropenwälder, die auf menschliche Einflüsse wie Abholzung, Brände und Klimawandel zurückzuführen ist“, sagt Reich laut Spektrum Magazin

Plansoll nicht erfüllt

Hintergrund, 3 Minuten Lesezeit

Robert Habeck müht sich, die Windkraft auszubauen. Aber ein alter Fehler der FDP bremst die Energiewende: Denn für den Ausbau sind Investoren notwendig, die bereit sind, ihr Geld in Solarparks oder neue Windräder zu stecken. Die wichtigsten und potentesten Investoren sind aber derzeit vom Markt ausgeschlossen: Stadtwerke und Bürgerenergiegenossenschaften. Und das hat ausgerechnet jene Partei zu verantworten, die sich so gern als Partei der Marktwirtschaft darstellt. Sie erfand erstens den „Solardeckel“ – künftig sollte der Staat bestimmen, dass nie mehr als 2.500 Megawatt solare Leistung pro Jahr neu aufgestellt werden. Zweitens führte FDP-Chef Philipp Rösler „die Ausschreibung“ und damit „die Marktprämie“ ein: Wer beispielsweise einen Windpark bauen will, der muss vorher kalkulieren, zu welchem Preis er Strom produzieren kann und dafür „bieten“. Das schließe Stadtwerke und Bürgerenergiegenossenschaften aus, erklärt der Professor für Regenerative Energiesysteme an der HTW Berlin, Volker Quaschning, im Freitag

Von wegen stumm wie ein Fisch

Hintergrund, 2 Minuten Lesezeit

Sie brummen, quietschen und trommeln: Lautkommunikation ist bei Fischen weit verbreitet, verdeutlicht eine Studie von Forschenden der Cornell University Ithaca. Sie belegt zudem, dass die akustischen Konzepte in der Evolutionsgeschichte dieser Wirbeltiere tief und komplex verwurzelt sind. Einige Fische machten sich demnach wohl schon vor mindestens 155 Millionen Jahren lautstark bemerkbar; später haben sich lauterzeugende Systeme unabhängig voneinander bei verschiedenen Familien parallel entwickelt. Das Team will sich nun auch weiterhin dem Forschungsthema widmen und die Datensammlung zu den „gesprächigen“ Fischarten immer mehr erweitern. Fischen zuzuhören, ist wichtig, sind die Forscher überzeugt: „Ihre Lautkommunikation wurde vergleichsweise wenig beachtet, obwohl Fische mehr als die Hälfte aller lebenden Wirbeltierarten ausmachen“, sagt Co-Autor Andrew Bass gegenüber natur.de

Fukushima: Wie kritisch sind die Reaktorkerne?

Hintergrund, 2 Minuten Lesezeit

Vorsichtiges Aufatmen: Forscher von der Universität Kyushu haben eine wichtige Information über die Reaktorkerne im Atomkraftwerk Fukushima gewonnen. Demnach enthält die hoch radioaktive Brennstoffschmelze wahrscheinlich noch immer genügend neutronenabsorbierendes Bor, um eine atomare Kettenreaktion zu verhindern. Denn im Fallout der Atomkatastrophe finden sich nur geringe Bor-Rückstände, wie Messungen erstmals belegen. Dieses Wissen ist entscheidend, wenn die Reaktorkerne entsorgt werden sollen. Allerdings schließen die Wissenschaftler nicht aus, dass ein Teil des verdampften Bors möglicherweise noch im Gebäude wieder niedergegangen ist und sich daher nicht in den Borgehalten der Fallout-Partikel widerspiegelt. Zudem müsse man davon ausgehen, dass Bor und Kernbrennstoff in den geschmolzenen Klumpen nicht gleichmäßig verteilt sind. Hintergründe gibt es bei scinexx