Liebe Leserinnen und Leser,

für eine Prise Leichtigkeit in Sachen Umweltschutz verweisen wir an dieser Stelle immer mal wieder gerne auf die Gewinner diverser Naturfotografie-Wettbewerbe. So stehen beispielsweise bei den Comedy Wildlife Photography Awards jedes Jahr Tiere im Rampenlicht, die in teils misslichen Lagen irgendwie auch ein wenig an uns selbst erinnern.

Was viele vergessen: Für die perfekte Aufnahme erbringen die Menschen hinter der Linse eine stramme Leistung – oft harren sie tage- oder gar wochenlang bei durchwachsenem Wetter an den abgeschiedensten Orten aus. Ideale Lichtverhältnisse spielen dabei eine genauso wichtige Rolle wie das richtige Timing.

Wen die Geschichten der Naturfotografen und -fotografinnen preisgekrönter Bilder interessieren, dem sei dieser Bericht bei Vice empfohlen. Wir starten durch in den Dienstag – natürlich nicht ohne unsere Presseschau!

Forscher plädieren für Fleischsteuer

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Billigfleisch hat seinen Preis: Die Viehzucht geht nicht nur zulasten der Tiere, sondern weist auch für Umwelt und Klima negative Folgen auf: Sie ist für 13 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Zudem sorgen große Weideflächen für nachlassende Artenvielfalt, Gülle aus der Tierhaltung gilt als Hauptursache für hohe Nitratwerte im Grundwasser. Ein Kilogramm Rind, Schwein, Lamm oder Geflügel müsste deshalb eigentlich ein Vielfaches mehr kosten als gegenwärtig. Forschende von der TU Berlin und vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung sowie der Uni Oxford haben nun ermittelt, wie teuer Fleisch für eine ausgeglichene Klima- und Umweltbilanz sein müsste. Gleichzeitig plädieren sie in ihrer Studie, die in der Fachzeitschrift „Review of Environmental Economics and Policy“ erscheinen wird, für eine Fleischsteuer. Diese Einnahmen könnten Viehzüchtern helfen, weniger auf die Fleischproduktion und mehr auf alternative Einkommensquellen zu setzen. Zudem könnten höhere Tierschutzstandards umgesetzt werden, berichtet Spiegel Online

Der Hunga Tonga–Hunga Ha’apai und das Klima

Kolumne, 2 Minuten Lesezeit

Der Hunga Tonga–Hunga Ha'apai ist ein Unterwasservulkan zwischen den beiden kleinen Pazifikinseln Hunga Tonga und Hunga Ha'apai. Kaum einer kannte ihn bisher, zumindest hierzulande nicht. Vor einer Woche dann schlug er gewaltig zu. Er hat die betroffene Region im Inselstaat Tonga mit einer dicken Schicht Asche überzogen, einen Tsunami im Pazifik ausgelöst, mehrere Todesopfer gefordert, Luftdruckwellen erzeugt, die sogar hierzulande messbar waren – und sich als Klimaschützer betätigt. Zumindest ein ganz kleines bisschen. Vulkane können das Weltklima beeinflussen. Der Ausbruch des Pinatubo auf den Philippinen im Jahr 1991 zum Beispiel führte dazu, dass die globale mittlere Temperatur über ein Jahr lang um 0,5 Grad Celsius niedriger lag als vorher. Noch drastischer waren die Folgen 1815, als der Vulkan Tambora auf der indonesischen Insel Sumbawa ausbrach. Das Jahr danach ging als „Jahr ohne Sommer“ in die Geschichte ein. Näher mit dem Thema beschäftigt hat sich Joachim Wille in seiner Kolumne bei den Klimareportern°

Ausgleich für die Tesla-Rodungen

Reportage, 6 Minuten Lesezeit

In Brandenburg entsteht ein neuer Mischwald – als Ausgleich für die Abholzungen auf dem Gelände der Gigafactory von Tesla. Um den Tesla-Wald rechtzeitig in die Erde zu bringen, hat Axel Behmann Deutschlands größte Pflanzmaschine bauen lassen. Elf Meter breit ist sie, und teuer war sie auch: „100.000 Euro haben wir investiert“, sagt der gelernte Landwirt, der das Projekt „Naturraum für Generationen“ leitet. „Wir sind hier Pioniere.“ Tatsächlich wird im Landkreis Oder-Spree gerade Deutschlands größter Neuwald gepflanzt. 520 Hektar sind es, die zwischen Grunow und der Kreisstadt Beeskow aufgeforstet werden sollen, das entspricht 730 Fußballfeldern. Am Ende dieses Januartages sollen in Grunow fünf Hektar davon geschafft sein. Fällt Wald weg, muss Ersatz geschaffen werden: So verlangt es das Land Brandenburg. Details liefert taz.de

Schimpansen müssen lernen, wie man Werkzeug benutzt

Hintergrund, 3 Minuten Lesezeit

Die Tatsache, dass Sie diesen Text auf Ihrem mobilen Endgerät oder Stand-PC lesen können, verdeutlicht den abstrakten Begriff der kumulativen Kulturprozesse. Menschen sind in der Lage, neu entwickelte Errungenschaften von einer Generation an die nächste weiterzugeben und dadurch auch immer weiterzubringen und im Idealfall zu verbessern. Ein neues Puzzlestück in der Frage, ob und wie Menschenaffen ähnliche Kulturpraktiken entwickeln, liefert die Primatologin und Anthropologin Kathelijne Koops von der Universität Zürich. Im westafrikanischen Guinea analysierten sie, wie wildlebende Schimpansen auf präsentierte Nüsse und Steine als Knackwerkzeug reagiert. Mithilfe von Kamerafallen beobachtete die Forschungsgruppe über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr, ob ein Nimba-Schimpanse auf die Idee kommt, selbst Nüsse zu knacken, wie sie im Fachmagazin „Nature Human Behaviour“ berichtet. Details zur Studie hat der Standard

Grünes Licht reduziert Beifang erheblich

Bericht, 1 Minute Lesezeit

Grüne LED-Lämpchen alle zehn Meter an einem Stellnetz angebracht, mehr braucht es offenbar nicht, um den Beifang deutlich zu reduzieren. Das Licht hält Haie, Rochen, aber auch Kalmare und Meeresschildkröten davon ab, sich im Netz zu verheddern. Gleichzeitig bleibt die Fangmenge des gewünschten Speisefisches konstant. Das geht aus eine Studie hervor, für die ein Forscherteam um Jesse F. Senko von der University of Arizona vor der Küste Kaliforniens insgesamt 28 Paare von Netzen auslegte. Jeweils eins davon war mit den Lampen bestückt, das andere nicht. Im Fachmagazin „Current Biology“ publizierten sie nun die Auswertung ihrer Fangergebnisse. Demnach sank die Menge des Beifangs insgesamt um 63 Prozent, die der Meeresschildkröten um 51 Prozent, die der großen Humboldt-Kalmare um 81 Prozent und die von Haien und Rochen um ganze 95 Prozent. Es berichtet das Spektrum Magazin

Sind Papiertüten umweltfreundlicher als Plastiktüten?

Hintergrund, 2 Minuten Lesezeit

Wohl keine Verpackung hat ein derart schlechtes Image wie die Plastiktüte. Ab Januar 2022 sind die meisten Einweg-Plastiktüten im Handel verboten. Weiterhin erlaubt sind die sogenannten dünnen Hemdchenbeutel, die es zum Beispiel an den Obst- und Gemüseregalen gibt. Dort greifen viele Verbraucher inzwischen vermehrt zu Papiertüten. Aber ist Papier wirklich immer umweltfreundlicher als Plastik? Eine Untersuchung des ifeu-Instituts im Auftrag des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu) kommt zu einem anderen Ergebnis. Demnach hat eine Einweg-Papiertüte an der Obst- und Gemüsetheke eine schlechtere Öko-Bilanz als ein Einweg-Plastikbeutel. Die Klima- und Schadstoffbelastung sei deutlich höher – wegen des achtmal höheren Gewichts der Papiertüte, heißt es bei National Geographic