Liebe Leserinnen und Leser,

Dokumentarfilme können neue Welten aufmachen – gerade in Zeiten, in denen die eigenen vier Wände den Horizont bilden. Das Filmfestival „NaturVision“ hat sich auf die Pandemie-Realität eingestellt und findet in diesem Jahr online statt. Auf dem Spielplan stehen Filme, die gesellschaftlichen und vermeintlich sehr persönlichen Fragen nachgehen: Hält das Elektroauto den Klimawandel auf? Kann ein einzelner Mensch eine Wüste begrünen? Wie viel Plastikmüll steckt in unseren Körpern? Einen ausführlichen Ausblick auf das Programm und alle wichtigen Infos zur Festival-Teilnahme gibt es auf unserer Seite.

Einen Überblick, was ganz aktuell in der Welt passiert, gibt es jetzt in unserer grünen Presseschau. Angeregte Lektüre!

Ausstoß von Methan weltweit erreicht neuen Höchstwert

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Der weltweite Ausstoß des Treibhausgases Methan hat einen neuen Höchststand erreicht: 2017 gelangten laut Hochrechnungen von US-Forschern knapp 600 Millionen Tonnen des Gases in die Erdatmosphäre – mehr als die Hälfte davon durch Aktivitäten des Menschen. Gegenüber dem jährlichen Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2006 erhöhte sich der Ausstoß um etwa 50 Millionen Tonnen – ein Zuwachs um neun Prozent, berichtet die Tagesschau. Über einen Zeitraum von 100 Jahren hat Methan eine 28 Mal stärkere Treibhauswirkung als Kohlendioxid (CO2); über 20 Jahre gerechnet ist die Wirkung sogar 86 Mal stärker.

Biden will Billionen für Energiewende

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Vier Monate vor der US-Präsidentschaftswahl hat der demokratische Herausforderer Joe Bi­den ein politisches Mammutprogramm gegen den Klimawandel vorgelegt. Insgesamt wolle er zwei Billionen Dollar, umgerechnet 1,75 Billionen Euro, in den Umbau der US-Energiever­sorgung investieren, sagte Biden. Es gebe heute „kein folgenreicheres“ Problem als den Kli­mawandel. Den Energiesektor klimafreundlich umzugestalten, werde der „größte Motor“ für neue Jobs und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der USA „im 21. Jahrhundert“ werden, so Biden. Im Falle eines Wahlsieges wolle er den Weg eb­nen, dass der US-Energiesektor bis zum Jahr 2035 keine Kohlendioxidbelastung des Klimas mehr verursache. Mehr bei Spiegel Online.

Verbot von Bleimunition droht zu scheitern

Bericht, 3 Minute Lesezeit

Ende der 90er-Jahre hatten sich viele europäische Länder im Rahmen einer UN-Konvention völker­recht­lich dazu verpflichtet, die Verwendung von Bleischrot in Feuchtgebieten zu verbieten. Um­gesetzt ist das Verbot aber in vielen Ländern immer noch nicht. In diesen Tagen will die Eu­ro­päische Kommission nun endlich Vollzug melden – doch ob daraus etwas wird, ist offen. Zwar endete am Mittwoch ein schriftliches Abstimmungsverfahren unter den Mit­glieds­­staaten der EU über ein Bleiverbot bei der Jagd in Feuchtgebieten. Doch noch ist offen, ob das Tauziehen über das Verbot damit tatsächlich beendet ist. In einer ersten Abstimmung war die für ein Verbot notwendige Mehrheit auch an der Blockade der Bundesregierung gescheitert. Hintergründe bei der SZ.

Altmaier kündigt Hilfe für klimafreundlichen Stahl an

Bericht, 2 Minute Lesezeit

Die Bundesregierung fordert von der Stahlindustrie zusätzliche Anstrengungen, um bis 2050 klimaneutral zu werden. In einem Handlungskonzept für die Branche signalisiert das Wirt­schafts­ministerium aber auch Unterstützung. Schätzungen besagen, dass bis 2050 Investitio­nen in Höhe von etwa 30 Milliarden Euro nötig sind, um die CO2-Emissionen des Industrie­zweigs entscheidend zu reduzieren. Ob die Branche das ohne Hilfe schafft, sei nicht abschlie­ßend zu beurteilen, heißt es in dem Papier. „Klar ist aber, dass an­ge­messene Maßnahmen (...) diese Investitionen unterstützen können, sollte die Branche den Investitionsbedarf nicht alleine finanzieren können.“ Mit dem Handlungskonzept wolle man „zeigen, dass ambitio­nier­ter Klimaschutz und eine wettbewerbsfähige Industrie Hand in Hand gehen“, sagte CDU-Wirtschaftsminister Peter Altmaier. Die Meldung hat Zeit Online.

Konjunkturprogramme bevorzugen fossile Energien

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Die G20-Staaten setzen in ihren Corona-Konjunkturpaketen deutlich stärker auf fossile Ener­gien als auf „grüne“ Investitionen. Das zeigt eine Analyse des Energy Policy Tracker. Dem­nach haben die G20 bislang etwa 151 Milliarden US-Dollar bereitgestellt, um fossile Ener­­gieträger zu fördern. In „saubere“, das heißt nachhaltige regenerative Energieträger, flos­sen lediglich 89 Milliar­den Dollar. Fossile Energien haben damit 70 Prozent mehr Förderung er­hal­ten als saubere. Zudem wurde nur ein Fünftel der Gelder für die Fossilen an Be­din­gungen geknüpft, etwa das Erreichen von Klimazielen oder das Redu­zie­ren der Luftver­schmutzung. Darüber hinaus ist der größte Teil der Gelder für saubere Ener­gien nicht ein­deu­tig als grüne Investi­tion anzusehen, sondern lediglich potenziell. Hinter­grün­de bei Klimareporter°.

Grünen-Mitglied zeigt Boris Palmer an

Bericht, 4 Minuten Lesezeit

Tübingens grüner Oberbürgermeister Boris Palmer steht erneut in der Kritik – diesmal geht es um eine transfeindliche Äußerung, wie der Tagesspiegel schreibt. Gegen ihn wurde in die­sem Zusammenhang sogar Straf­an­zeige gestellt – ausgerechnet von einem anderen Grünen-Mitglied. Hintergrund ist eine Auseinandersetzung, die sich Palmer mit Maike Pfuderer, stell­vertretende Sprecherin der Grünen-Bundesarbeitsgemeinschaft Lesbenpolitik, auf Facebook lieferte. Im Verlauf outete er Pfuderer als trans und sprach sie mit ihrem alten, abgelegten Namen an, dem sogenannten Deadname. Aus diesem Grund stellte Pfuderer einen Strafan­trag: „In meinen Augen hat er gegen Paragraf 5 des TSG verstoßen.“ Das TSG ist das Trans­sexu­e­l­len­ge­setz; bei dem Paragrafen handelt es sich um das Offenbarungsverbot. Es schreibt vor, dass der Deadname einer Person weder „offen­bart“ noch „ausgeforscht“ werden darf.