Liebe Leserinnen und Leser,

über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein – das gilt offenbar vor allem für Fluggesellschaften. Weil die andauernde Corona-Pandemie die meisten Lang-, aber auch viele Kurzstreckenflüge obsolet macht, bieten Airlines nun einfach Flüge ins Nirgendwo an, wie die New York Times schreibt. Gemeint sind Angebote wie das „Dine and Fly“-Programm der Royal Brunei Airlines. Dabei ist der Start- gleich der Zielflughafen, dazwischen liegt ein Rundflug übers Land, auf dem Gerichte der lokalen Küche serviert werden. Die taiwane­sische Fluglinie EVA Air bot zum zurückliegenden Vatertag einen Flug in einem ganz im Hello-Kitty-Dekor gehaltenen A 330 Dreamliner an; die japanische All Nippon Airways veranstalte­te einen 90-minütigen Ziellos-Flug, Motto: Hawaii.

Sicher, bei der Diskussion um die Zukunft des Fliegens geht es nicht nur um Klimaschutz, an der Branche hängen Jobs – da wird es kreative Ideen und Zwischenschritte brauchen. Aber Fliegen um des Fliegens Willen? Traurig, wenn das die einzige Lösung ist, auf die die Airlines in den vergangenen Monaten gekommen sind.

Wir haben unser Etappenziel an dieser Stelle erreicht: die Presseschau zum Freitag.

Kalifornien verbietet ab 2035 Verkauf von Benzinern und Dieseln

Bericht, 1 Minute Lesezeit

Im US-Bundesstaat Kalifornien sollen vom Jahr 2035 an keine Neuwagen mit Benzin- oder Die­selmotor mehr verkauft werden dürfen. Das gelte für Pkws und für Lastwagen, sagte Gou­verneur Gavin Newsom. Von 2035 an dürften nur noch Neuwagen in den Verkauf kom­men, die keine Abgase ausstoßen. Gebrauchte Benziner oder Diesel-Fahrzeuge dürften aber weiterhin fahren und auch weiterverkauft werden. Kalifornien ist der größte Automarkt in den USA mit elf Prozent aller landesweit verkauften Fahrzeuge. „Das ist der wirkungsvollste Schritt, den unser Bundesstaat im Kampf gegen den Klimawandel gehen kann“, so der De­mo­krat Newsom. „Wir haben über zu viele Jahrzehnte hinweg erlaubt, dass Autos die Luft verschmutzen, die unsere Kinder und Familienmitglieder einatmen.“ Die Mel­dung hat die SZ

Klimawandel könnte jahrzehntelange Megadürren in den USA bringen

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Der Klimawandel könnte einer Studie zufolge in den USA zu Jahrzehnte andauernden Megadürren führen. Die globale Erderwärmung habe das Risiko für solche Extremereignisse erhöht, erläutern Forscher um Mohammad Reza Alizadeh von der McGill University und Mojtaba Sadegh von der Boise State University in der Fachzeitschrift Science Advances. Solche langen Dürrephasen habe es auf dem Gebiet der USA auch im 12. und 13. Jahrhundert gegeben. Ihre Studie konzentriert sich auf das gemeinsame Auftreten von Dürre und Hitze während der vergangenen 122 Jahre. „Episoden extremer Trockenheit und Hitze sind das Rezept für große Waldbrände“, erklärt Mojtaba Sadegh. „Diese Extreme intensivieren und weiten sich in beispiellosem räumlichem Ausmaß aus und ermöglichen die derzeitigen Waldbrände entlang der gesamten US-Westküste.“ Eine Zusammenfassung bietet das RedaktionsNetzwerk Deutschland

Siemens tritt Amazons Klimaschutz-Initiative bei

Bericht, 1 Minute Lesezeit

Als Siemens Anfang des Jahres in den Fokus der Bewegung „Fridays for Future“ geriet, traf die Härte der Kritik an der Beteiligung des Konzerns an dem Kohlebergbauprojekt Adani das Münchner Unternehmen praktisch unvorbereitet. An den entsprechenden Verträgen will Siemens zwar weiter festhalten, sucht aber zugleich nach Strategien, um öffentlich Einsatz für den Klimaschutz demonstrieren zu können. Nun hat sich der Konzern entschieden, sich einer Initiative des US-Riesen Amazon anzuschließen – Siemens ist nun neues Mitglied des „Climate Pledge“. Amazon hatte die Klimainitiative 2019 zusammen mit einer Nichtregie­rungs­organisation namens Global Optimism gegründet. Alle teilnehmenden Unternehmen verpflichten sich, die Ziele des Pariser Klimaabkommens zehn Jahre früher zu erfüllen und bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu wirtschaften. Nachzulesen ist dies bei Spiegel Online

Polen wird zur Müllhalde Europas

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Tonnenweise importiert Polen Müll aus dem Ausland, und jedes Jahr wird es mehr. Viele Transporte sind ille­gal. Ein Groß­teil davon – letztes Jahr etwa 70 Prozent – kommt aus Deutschland. Innerhalb von vier Jahren ist die Menge an Abfällen aus Deutschland auf das Fünffache angestiegen. Im vergangenen Jahr waren es gut 270.000 Tonnen. Dazu kommt noch der Müll, der innerhalb der EU ohne Meldepflicht transferiert werden darf, wie Altpapier oder Plastik. Dabei fehlt es in Polen an Weiterverwertungs- und Entsorgungsanlagen. Während Men­schen und Umwelt unter den Abfällen leiden, verdienen andere viel Geld. „Wir sind die Müllhalde in Europa“, sagt Piotr Barczak von der Umweltorganisation Zero Waste. Der Deutschlandfunk wirft ein Schlaglicht auf das Problem

„Fridays for Future“ ruft in Berlin zu Großdemo auf

Bericht, 1 Minute Lesezeit

„Fridays for Future“ hat für Freitag zum ersten großen Klimaprotest seit Ausbruch der Coro­na-Pandemie aufgerufen – rbb24 berichtet. Zusammen mit weiteren Organisationen wurde eine Demonstration und anschließende Kundgebung vor dem Brandenburger Tor und auf der Straße des 17. Juni angemeldet. Zwischen 8 und 11 Uhr sollen mehrere Fahrraddemos, unter anderem von Extinction Rebellion, in Kreuzberg, Pankow, Mitte und Weißensee star­ten, die zur großen Kundgebung führen. Die Polizei rechnet mit 10.000 Teilnehmenden. Bun­desweit soll es mehr als 400 Proteste für den Klimaschutz geben. Weltweit sind es laut „Fri­days for Future“ gut 2.500

Gestatten: Professorin für Radverkehrsmanagement

Bericht, 1 Minute Lesezeit

In Salzgitter nimmt die bundesweit erste Professorin für Radverkehrsmanagement ihre Arbeit auf. Jana Kühl habe den Ruf angenommen und werde zum 1. November an die Ostfalia Hochschule wechseln, meldet der NDR unter Berufung auf die Bildungseinrichtung. Die Professur öffne tolle Möglichkeiten, planerische Antworten für bedeutende Radverkehrsfragen zu finden, sagte die 35-Jährige, die privat fünf Fahrräder besitzt. Finanziell gefördert wird die Professur vom Bundesverkehrsministerium. Insgesamt sollen an sieben bundesdeutschen Hochschulen Professuren für Radverkehr eingerichtet werden.