Liebe Leserinnen und Leser,

„It’s a Bird…It’s a Plane…It’s Superman!” – It’s a… Pfuhlschnepfe? Superkräften zumindest ähnliches Durchhaltevermögen bewies Mitte Oktober ein Jungtier ebenjener Art auf seiner Reise von Alaska auf die südlich von Australien gelegene Insel Tasmanien. So legte der mit einem Satellitensender ausgestattete Zugvogel (Limosa lapponica) die 13.560 Kilometer lange Strecke ohne Pause zurück; es handelt sich um einen neuen Weltrekord.

Die Satellitendaten zeigen, wie die fünf Monate alte Pfuhlschnepfe am 13. Oktober in Alaska startet und dann während ihres elf Tage und eine Stunde dauernden Fluges über den Pazifik kein einziges Mal Rast macht. Laut Standard ist noch nicht restlos geklärt, wie das überhaupt möglich ist. Ornithologen zufolge gibt es elf mehr oder weniger ungelöste Fragen, die sich der Wissenschaft angesichts solch unfassbarer Ausdauer- und Navigationsleistungen stellen.

Wir hoffen jedenfalls, Sie gleiten entspannt ins Wochenende und machen auch mal Pause. Vorher noch flugs die Presseschau zum Freitag. Angenehme Lektüre!

Krieg als Treiber der Energiewende?

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Ist der Krieg in der Ukraine eher ein Rückschlag oder ein Treiber der Energiewende? Die IEA, ein Interessenverband führender Industriestaaten, tendiert in ihrem diesjährigen „World Energy Outlook“ eher zu letzterer Sichtweise. Begründung: Der Vorteil der Erneuerbaren zeige sich gerade deutlich. Demnach habe der Krieg vielen Ländern der Welt nicht nur die Verwundbarkeit ihrer Energieversorgung aufgezeigt, sondern auch deren fehlende Nachhaltigkeit. Doch trotz mancher positiver Ausblicke ist der IEA-Outlook zugleich auch ein Dokument des energiepolitischen Versagens der Weltgemeinschaft. Denn der Anteil fossiler Brennstoffe am globalen Energiemix ist seit Jahrzehnten mit rund 80 Prozent „hartnäckig hoch“. Details hat taz.de

Verborgene Welt vor den Malediven entdeckt

Meldung, 1 Minute Lesezeit

„Trapping Zone“ nennen Wissenschaftler ein bislang völlig unbekanntes Ökosystem im Inselreich der Malediven: In 500 Meter Tiefe entdeckten die Teilnehmer der Nekton Maldives Mission Oasen des Lebens in den hier sonst recht leblosen Weiten des Indischen Ozeans, berichten Alex Rogers von der University of Oxford und Co. Hier sammeln sich große Fische, um die immensen Mengen an Zooplankton zu fressen, das sich hier täglich an einem Unterwasserberg einfindet. Bei diesen Mikronekton genannten Tieren handelt es sich um kleinere Fische, Krebse und andere Organismen mit einer Größe zwischen 2 und 20 Zentimetern, die täglich zwischen größeren Wassertiefen und der Oberfläche hin und her pendeln: ein Phänomen, das sich sogar akustisch nachweisen lässt, berichtet das Spektrum Magazin

Rhythmische Robben

Hintergrund, 2 Minuten Lesezeit

Die Wahrnehmung von Rhythmus gehört zu den fundamentalen kognitiven Fähigkeiten des Menschen. So wird beispielsweise in allen Kulturen zu Musik getanzt. Diese Fähigkeit zur rhythmischen Synchronisation gilt als universale menschliche Eigenschaft. Um deren evolutionsbiologische Wurzeln genauer zu erkunden, blicken Wissenschaftler deshalb ins Tierreich. Neue Hinweise geben nun die Ergebnisse einer Studie, die in der Fachzeitschrift „Biology Letters“ erschienen ist. Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Psycholinguistik im niederländischen Nijmegen wollten herausfinden, inwieweit junge Robben die Fähigkeit besitzen, spontan, also ohne vorhergehendes Training, Tonsequenzen aufgrund ihrer rhythmischen Eigenschaften zu unterscheiden. Die Ergebnisse zeigten, dass die Robben tatsächlich Präferenzen für unterschiedliche rhythmische Eigenschaften besaßen – faz.net hat die Details

Energieexperte: „Wir dürfen nicht warten, bis der Krieg endet“

Interview, 4 Minuten Lesezeit

Während in der Ukraine weiter Raketen einschlagen, haben Deutschland und die EU erneut Geld für den Wiederaufbau des von Russland überfallenen Landes versprochen. Künftig soll die Ukraine auch Lieferant grüner Energie werden, hieß es auf einer Konferenz in Berlin. Die Energiewende dort sei überfällig, sagt der Autor, Energieexperte und ehemalige bulgarische Umweltminister Julian Popov im Interview mit Zeit Online und führt aus: „Erst mal muss die EU begreifen, dass sie ihre Klimaziele für 2030 nahezu unmöglich erreichen kann, wenn sie nicht mit einer Reihe von Ländern außerhalb ihrer Grenzen zusammenarbeitet. Über die Ukraine hinaus braucht sie Kooperationen mit Georgien, aber auch mit der Türkei, Aserbaidschan…“

Elefanten: Rüsselspitzengefühl dank vieler Gesichtsnerven

Radiobeitrag, 6 Minuten Laufzeit

Sie sind nicht nur die größten Landtiere, die es heute gibt – ihr Gesicht weist auch mehr Nervenzellen auf als bei allen anderen auf dem Land lebenden Säugetieren. Etwa 60.000 Neuronen hat ein Forschungsteam im Gesichtskern verstorbener Zoo-Elefanten gezählt. Und es gibt eine Vermutung, was die Tiere damit anfangen: „Beim Elefanten hat alles mit dem Rüssel zu tun“, sagt der Berliner Biologe Michael Brecht im Gespräch mit dem Deutschlandfunk. So schafften es die Tiere dank der Neuronendichte in diesem Teil ihres Gesichts, die „riesigen Mengen an Futter herzuschaffen“, die sie zum Leben brauchten. Aber auch für Mimik und Kommunikation seien der Rüssel und somit die entsprechenden Nervenzellen von Bedeutung

Bienen zählen von links nach rechts

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Wenn Tiere ein Alphabet hätten, dann würde es wohl von links nach rechts geschrieben. Diesen Schluss lässt eine in der Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences“  erschienene Studie zu. Demnach wurde der von Menschen, Primaten und Vögeln bereits bekannte mentale Zahlenstrahl in Experimenten mit Bienen erstmals auch bei Insekten nachgewiesen. Entlang dieses Strahls ordnet das Gehirn kleine Dinge links an, große Dinge rechts. Das Forschungsteam um den Neurobiologen Martin Giurfa von der Université Paul Sabatier in Toulouse sieht in den Ergebnissen einen Beleg, dass das intuitive Links-rechts-Schema natürlichen Ursprungs sei: Der mentale Zahlenstrahl werde „in verschiedenen Nervensystemen mit einem Sinn für Zahlen evolutionär erhalten, unabhängig von ihrer neuronalen Komplexität“, zitiert Spiegel Online