Liebe Leserinnen und Leser,

ins Wochenende haben wir uns mit einer eher bedrückenden Geschichte aus der Antarktis verabschiedet – den Montag nutzen wir deshalb für gute Nachrichten, die heute vom afrikanischen Kontinent kommen. Dort ist vielerorts die Elektromobilität auf dem Vormarsch. So werden im Osten Simbabwes elektrisch betriebene Fahrzeuge bereits als Krankentransporter genutzt, als Taxi und sogar als mobiles Impfzentrum. In Ruandas Hauptstadt Kigali bieten derweil mehrere Start-ups sogenanntes Retrofitting an, statten also konventionelle Motorräder mit Elektromotoren aus.

Dabei spielen geringere CO2-Emmissionen eine Rolle, aber vor allem der simple Umstand, dass diese Form der Mobilität unterm Strich inzwischen einfach günstiger ist. Im ländlichen Kenia beobachtet die Mobilitätsexpertin Marah Köberle, was diese Entwicklung konkret für die Menschen bedeutet: Dort bilden die Fahrer privat betriebener Motorradtaxis dank der geringeren Betriebskosten höhere Rücklagen. „Einige der Fahrer sind sehr enthusiastisch – sie sagen, es ist das erste Mal in ihrem Leben, dass sie etwas ansparen können“, berichtet Köberle im Gespräch mit der Deutschen Welle. „Wenn man bedenkt, dass viele unter der Armutsgrenze leben, sind Rücklagen von 30, 40 Dollar eine große Errungenschaft, die Familien etwas Freiraum verschafft.“

In diesem Sinne wünschen wir einen guten Start in die neue Woche – und natürlich angenehme Lektüre unserer Presseschau. Auf geht’s!

Nerze erkranken an Vogelgrippe

Bericht, 3 Minuten Lesezeit

Ein Ausbruch von Vogelgrippe auf einer spanischen Nerzfarm beunruhigt Experten. Sie sehen Anzeichen dafür, dass sich das Virus H5N1 an Säugetiere anpasst und dadurch auch dem Menschen gefährlicher werden könnte. Die Erreger seien schon vorher vereinzelt bei anderen Säugetierarten wie Waschbären, Füchsen, Mardern oder Seehunden gefunden worden, sagte Thomas Mettenleiter, Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts für Tiergesundheit, der Nachrichtenagentur dpa. Bisher seien es aber einzelne Ereignisse gewesen, bei denen das Virus von einem Vogel auf einen Säuger gelangt sei. Bei dem Ausbruch in Spanien im vergangenen Oktober könnte es allerdings sein, dass „sich der Erreger wirklich von Säugetier zu Säugetier – also von Nerz zu Nerz – ausgebreitet hat“, berichtet Spiegel Online

„Giftalgen“ seit der Bronzezeit gedüngt

Hintergrund, 2 Minuten Lesezeit

Es ist ein Phänomen der Neuzeit, könnte man meinen – doch nun zeigt eine Studie von Forschenden des Deutschen GeoForschungsZentrums in Potsdam (GFZ), dass der Mensch schon vor Jahrtausenden das Wachstum der berüchtigten Blaualgen in Gewässern gefördert hat. Dies zeigen DNA-Spuren der Winzlinge in den Sedimenten eines Sees in Mecklenburg. Demnach führten die Blaualgen dort lange ein Schattendasein, bis sich in der Bronzezeit Menschen in der Region ansiedelten. Schon damals sorgten sie offenbar für einen Düngeeffekt im See, von dem die potenziell problematischen Algen besonders profitieren konnten. Die Grundlagen heutiger „Giftalgen-Blüten“ reichen demnach weit in die Geschichte zurück, so die Forscher laut wissenschaft.de

Mit El Niño kommt noch mehr Hitze

Hintergrund, 4 Minuten Lesezeit

Die vergangenen acht Jahre waren die heißesten seit Beginn der Aufzeichnungen, zeigen Daten des EU-Satellitenprogramms Copernicus. Und das, obwohl La Niña herrschte. Das Wetterphänomen hatte global gesehen die letzten drei Jahre tendenziell für kältere Temperaturen gesorgt. Aktuell geht La Niña zu Ende, und das bedeutet: Es wird wohl bald noch heißer. „Aktuell ist das Wasser im westlichen tropischen Pazifik unter der Meeresoberfläche ungewöhnlich warm“, sagt der Klimawissenschaftler Tobias Bayr, der am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel zur maritimen Meteorologie forscht, gegenüber Zeit Online. „Das ist eine gute Voraussetzung, um ein El-Niño-Event zu bekommen“

Grillen als Proteinquelle: Legitimiertes Massensterben fürs Klima

Kommentar, 2 Minuten Lesezeit

Gut fürs Klima, aber schlecht fürs Gewissen? Warum Insekten als neue Proteinquelle die Welt keineswegs zu einem besseren Ort machen, erklärt Björn Hayer in einem Kommentar für den Freitag: „Die Öffnung der Konsumpalette für Insekten ist aus ethischer Sicht hochproblematisch und dokumentiert mithin eine Entfremdung, die häufig übersehen wird, nämlich zwischen Klima-, Natur- und Tierschutz. Während erstere vor allem das Funktionieren des Gesamtsystems im Blick haben und dafür auch regulatorisch intervenieren, heißt: mitunter bestimmte Arten reduzieren, um andere zu schützen, richtet letzterer den Fokus auf das einzelne Wesen. Grundsätzlich gilt dabei: Je höher das Schmerz- und Leidensempfinden bei animalen Mitwesen ausfällt, desto höher ist ihr Schutzbedarf. Kann man dann Tiere, die über weniger komplexe neuronale Strukturen verfügen, leichtfertig töten?“

Bizarre Pflanze ist zwingend auf seltene Kaninchen angewiesen

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Amami-Kaninchen der japanischen Ryukyu-Inseln gelten als lebende Fossilien; ihre nächsten Verwandten sind wohl schon vor langer Zeit auf dem ostasiatischen Festland ausgestorben. Und auch von den Amami-Kaninchen (Pentalagus furnessi) existieren nur noch wenige tausend Tiere auf den beiden kleinen Inseln Oshima und Tokunoshima, wo sie durch das Unterholz der subtropischen Wälder streifen und eine wichtige Rolle für die nicht minder erstaunliche Pflanzenart Balanophora yuwanensis spielen. Das berichten Kenji Suetsugu und Hiromu Hashiwaki von der Kobe University in der Fachzeitschrift „Ecology“. Diese parasitär lebende Pflanze betreibt keine Fotosynthese, sondern zapft das Wurzelsystem anderer Gewächse an. Um sich zu vermehren, schiebt sie knallrote Fruchtstände an die Oberfläche, welche die dunklen Kaninchen entgegen den Erwartungen sehr gerne verzehren. Details hat das Spektrum Magazin

Wie Luftblasen nachhaltig sauberes Trinkwasser erzeugen können

Hintergrund, 3 Minuten Lesezeit

Mehr als zwei Milliarden Menschen weltweit haben keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Trinkwasser. In Küstenstaaten wird dieses mit Entsalzungsanlagen aus Meerwasser gewonnen. Doch das fordert meist einen hohen Verbrauch fossiler Energien. Ein österreichisches Projekt schafft nun die Grundlage für sparsame Systeme. „Infrage kommen thermische Aufbereitungsprozesse, die man mit Solarenergie oder Abwärme betreiben kann. Das Beispiel, das wir uns angeschaut haben, ist der sogenannte Befeuchtungs-Entfeuchtungs-Prozess“, erklärt Elias Eder, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fachhochschule Vorarlberg, dem Standard