Liebe Leserinnen und Leser,

verheerende Waldbrände und zuletzt gleich mehrere Giftskandale – die jüngsten Nachrich­ten aus Sibirien waren aus Umweltsicht äußerst beunruhigend. Nun aber gibt es Erfreuliches aus der entlegenen russischen Region zu berichten, wie ZDF-heute meldet. An der Küste der arktischen Kara-See sind Wissenschaftler jetzt auf Walrosse gestoßen. 5.000 Tiere – die größ­te jemals entdeckte Kolonie. Walrosse sind die gewaltigsten Robben der Arktis – Bullen brin­gen sogar bis zu 1.800 Kilo auf die Waage. Und während uns schon die aktuellen November-Grade frösteln lassen, fühlen sich die Walrosse im eiskalten Wasser pudelwohl. Speckschicht sei Dank.

Vielleicht ja auch eine Idee für den deutschen Winter. Wir füttern sie jetzt erst mal mit den aktuellen Nachrichten des Tages. Los geht’s!

SPD will Solar-Pflicht für Dächer

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

SPD-Umweltexperte Matthias Miersch hat ein radikales Konzept für mehr Strom aus Wind, Sonne und Wasserkraft entworfen. Sein Papier setzt CDU-Wirtschaftsminister Peter Altmaier unter Zugzwang. Konkret sieht Miersch in sei­nem Konzept eine Solar-Pflicht für geeignete Flächen wie Dächer vor. „Mindestens alle ge­eig­neten Dächer öffentlicher Gebäude und privater Neu­bauten müssen für Erneuerbare ge­nutzt werden“, schreibt der Umweltexperte. Dabei will er die Bürger stärker an der Wert­schöpfung aus erneuerbaren Energien beteiligen, „und zwar egal, ob mit großem oder klei­nem Geldbeutel sowie unabhängig davon, ob man auf dem Land oder in der Stadt wohnt.“ Dazu schlägt Miersch kommunale Beteiligungsmodelle und Grünstrom-Anleihen als Beispiele vor. Zudem spricht sich der SPD-Politiker für eine voll­stän­di­ge Abschaffung der sogenann­ten EEG-Umlage aus und nennt alternative Finanzierungswe­ge. Einzelheiten bei der Rheinischen Post

Wissenschaftsakademien geißeln „perverse Subventionen“ fossiler Energien

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften, verantwortlich für die Vergabe der Nobelpreise, ruft gemeinsam mit anderen nationalen Akademien in einem neuen Bericht zu einer entschlosseneren Umwelt- und Klimapolitik sowie einem „transformativen Wandel“ hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft auf – und kritisiert Politik und Wirtschaft mit überra­schend deutlichen Worten für ihr unzureichendes Handeln. Beteiligt ist auch die deutsche Leo­poldina. „Entscheidungsträger scheinen eher auf ihre eigenen Interessen als auf die Wis­sen­schaft zu hören“, sagt Anders Wijkman von der Königlich Schwedischen Akademie mit Blick auf den Klimawandel. Die Botschaft der Wissenschaft sei seit den 1970er-Jahren klar, aber bisher ignoriert worden. „Die bislang erreichten Emissionsreduktionen reichen bei Weitem nicht aus.“ Die europäischen Regierungen sollten die „perversen Subventionen“ fossiler Energien endlich beenden. Mehr bei der SZ

USA lassen umstrittenen Unkrautvernichter Dicamba zu

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Bayers Streit um Krebsrisiken durch Glyphosat liegt aktuell vor dem obersten Gerichtshof Kaliforniens. Ungeachtet dessen hat der Chemiekonzern gemeinsam mit dem Chemieunter­neh­men BASF bereits ein weiteres Pflanzengift in den USA lanciert. Die US-Umweltbehörde EPA hat den Einsatz von Dicamba trotz starker Kritik nun für fünf Jahre genehmigt. Die Zulas­sun­gen be­tref­fen die Produkte XtendiMax von Bayer, Engenia von BASF sowie Tavium Plus der Schwei­zer Firma Syngenta. Wie Glyphosat sorgt auch Dicamba für heftige Auseinandersetzungen. Das Mittel wird auf gentechnisch veränderte Sojabohnen und Baumwolle gesprüht. Falls es jedoch auf nahe gelegene Getreidefelder mit nicht-resistenten Pflanzen geweht wird, kann es zu Schäden kommen. Die Meldung hat Spiegel Online

A49-Gegner nach Abseilaktionen in U-Haft

Bericht, 1 Minute Lesezeit

Nach den Abseilaktionen an mehreren Autobahnen im Rhein-Main-Gebiet hat eine Ermitt­lungs­richterin gegen elf Gegner des Weiterbaus der A49 Haftbefehle erlassen. Die Staatsan­waltschaft ermittelt gegen die Beschuldigten wegen dringenden Verdachts der gemein­schaft­lichen Nötigung. Neun der Aktivisten kommen in Untersuchungshaft, zwei bleiben unter Auflagen von der Haft verschont. Nach Auskunft einer Sprecherin des Amtsgerichts müssen sie sich regelmäßig melden und dürfen den Dannenröder Forst nicht betreten. Bei den anderen neun Beschuldigten bestehe Fluchtgefahr: Sie hätten keine Angaben gemacht, weder zu dem Vorwurf noch zu ihren Personalien. Nachzulesen bei der Hessenschau

Eis-Negativrekord: Die Arktis will nicht zufrieren

Bericht, 3 Minuten Lesezeit

Die Eismaschine der Arktis stottert schon länger. Nun vermelden Forscher einen dramati­schen Negativrekord: „In der sibirischen Arktis hat es in den Zeitskalen, die für Menschen relevant sind, noch nie so wenig Eis gegeben wie derzeit“, sagt Gunnar Spreen von der Uni­ver­sität Bremen. Spreen untersucht die Meereisausdehnung mit Satelliten. Und wenn er derzeit auf die Bilder der Laptew- und der Ostsibirischen See schaut, dann sieht er da so gut wie nichts. Jedenfalls kein Eis. „Normalerweise müsste die Laptewsee zu diesem Zeit­punkt des Jahres komplett bedeckt sein“, sagt Spreen. Doch bestenfalls direkt vor der Küste sind einige gefrorene Bereiche zu sehen. Hintergründe bei Spiegel Online

Strand-Streit unter Wissenschaftlern

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Vor einigen Monaten kamen Wissenschaftler in einer Studie im Fachjournal Nature Climate Change zu dem Ergebnis, dass bis Ende dieses Jahrhunderts beinahe die Hälfte aller Sand­strän­de verschwunden sein könnte. Nun aber widersprechen elf Wissenschaft­ler den Ergeb­nis­sen. In ihrem ebenfalls in Nature Climate Change erschienenen Beitrag schrei­ben sie, dass es auf Basis der Daten unmöglich sei, eine genaue Prognose abzugeben, wie viele Strände genau durch den Klimawandel bedroht seien. Dort, wo Strände von Dei­chen und Gebäuden umgeben seien, könnten sie tatsächlich erodieren und verschwinden. „Wo aber Rückzugs­raum besteht, wie hinter den meisten Stränden der Welt, werden sie migrieren.“ Tatsächlich ist bekannt, dass Strände ins Landesinnere wandern können. Die Forscher hätten das nicht ausreichend berücksichtigt, schreiben ihre Kollegen. Eine Zusammenfassung bietet die SZ