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Bericht: Zahl hungernder Menschen verdreifacht sich in Mali

Bamako (dpa) - Im westafrikanischen Mali hat sich die Zahl Hungernder binnen eines Jahres auf 1,2 Millionen Menschen verdreifacht. Grund sei eine Kombination aus zunehmender Unsicherheit, Dürre und der Corona-Pandemie, teilten 22 im Land tätige humanitäre Organisationen, einschließlich der Welthungerhilfe und Oxfam, am Donnerstag mit.

Anhaltende Dürre habe mehr als 225 000 Hektar Felder und damit die Lebensgrundlage von rund drei Millionen Menschen zerstört. Lebensmittelpreise seien in die Höhe geschossen. Etwa 400 000 Menschen seien aufgrund der Krise aus dem Land geflohen. Wegen bewaffneter Milizen und Terrorgruppen sei es Hilfsorganisationen in vielen Regionen nicht möglich, Bedürftige zu erreichen.

Der Krisenstaat mit seinen 20 Millionen Einwohnern hat seit 2012 drei Militärputsche erlebt und gilt als politisch äußerst instabil. Seit dem jüngsten Putsch im Mai wird das Land von einer militärischen Übergangsregierung geführt. Deutschland hat rund 1300 Soldaten in Mali stationiert - als Teil der UN-Friedensmission oder einer militärischen Trainingsmission der EU.

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