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Erste Corona-Fälle in palästinensischem Flüchtlingslager im Libanon

Beirut (dpa) - Nach den ersten Corona-Infizierungen in einem palästinensischen Flüchtlingslager im Libanon wächst dort die Sorge vor einer weiteren Ausbreitung des Virus. In dem Lager Wavel am Rande der Stadt Baalbek im Osten des Landes hätten sich insgesamt fünf Menschen mit dem Virus infiziert, teilte das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA am Freitag mit. Es handele sich um enge Familienangehörige, hieß es weiter. Anwohner berichteten, die Eingänge zu dem Lager seien geschlossen worden. In Wavel hatte sich nach Angaben der libanesischen Regierung zunächst ein palästinensischer Flüchtling aus Syrien mit dem Virus infiziert. In den Nahost-Kriegen zwischen Israel und den arabischen Staaten in den Jahren 1948 und 1967 waren zahlreiche Palästinenser in Nachbarländer geflohen. Im Libanon leben nach Schätzungen heute rund 400 000 palästinensische Flüchtlinge in zwölf Lagern, die dicht besiedelt sind. Das Flüchtlingslager Wavel zählt rund 2000 Einwohner. Im Libanon haben sich nach offiziellen Angaben bislang fast 700 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 22 starben infolge der Lungenkrankheit. Das kleine Land am Mittelmeer erlebt derzeit eine der schwersten Wirtschaft- und Finanzkrisen seiner Geschichte. Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet, dass die libanesische Wirtschaft in diesem Jahr um rund zwölf Prozent schrumpft

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