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Europarats-Gremium: Rumänien soll Menschenhandel effektiver bestrafen

Straßburg (dpa) - Im Kampf gegen Menschenhandel soll Rumänien einem Fachgremium des Europarats zufolge Strafen konsequenter umsetzen. Man sei besorgt über Anzeichen, dass die strafrechtliche Antwort auf Menschenhandel in Rumänien schwächer geworden sei, hieß es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht. Zahlreiche Urteile seien ausgesetzt. Rumänien solle sich zudem stärker dafür einsetzen, dass Opfer Entschädigungen bekämen. In den vergangenen Jahren seien diese nur selten ausgezahlt worden.

Rumänien ist dem Bericht zufolge vor allem Herkunftsland im Menschenhandel. Zwischen 2016 und 2019 wurden demnach etwa 2600 Menschen in Rumänien Opfer von Menschenhandel, fast die Hälfte von ihnen waren Kinder. Die meisten Opfer seien innerhalb des Landes verschleppt worden, im Ausland seien Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien die wichtigsten Zielländer.

Die Experten-Gruppe gehört zum Europarat mit Sitz im französischen Straßburg und überwacht die Umsetzung von Schutzmaßnahmen gegen Menschenhandel in den 47 Mitgliedstaaten. Dazu veröffentlicht das Gremium regelmäßig Länderberichte.

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