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Ex-Guerillero in Kolumbien begründet Wiederaufnahme des Kampfes

Bogotá (dpa) - Einer der früheren Kommandeure der linken kolumbianischen Rebellengruppe Farc, Seuxis Hernández Solarte, hat die Wiederaufnahme des bewaffneten Kampfs mit der Nichteinhaltung des Friedensabkommens durch die Regierung begründet. «Es gab keine Garantien, und deswegen treffe ich die Entscheidung, in den Untergrund zu gehen, wo ich für die Zukunft meines Landes kämpfen kann», sagte Santrich der baskisch-sprachigen Publikation «Argia». «Hier gibt es Risiken, aber wenn ich sterbe, werde ich es kämpfend tun», sagte der Farc-Kommandeur. Er hatte das 2016 mit der Regierung erzielte Friedensabkommen zur Beendigung eines jahrzehntelangen Bürgerkrieges mit geschätzten 220 000 Toten und Millionen Binnenvertriebenen mit ausgehandelt. Ex-Guerilleros werfen der Regierung jedoch immer wieder vor, ihre Verpflichtungen nicht zu erfüllen, die Ex-Rebellen nicht ausreichend zu unterstützen und zu schützen. Mehr als 100 ehemalige Rebellen wurden offiziellen Angaben zufolge umgebracht, seit sie die Waffen niedergelegt haben. Dies und die Ermordung vieler sozialer Aktivisten habe den Friedensvertrag «an den Abgrund getrieben», sagte Santrich. Die Gewalt geht vom Drogenanbau und -schmuggel aus, über den sich auch die Farc neben Entführungen und Schutzgelderpressung finanzierten. Im Drogengeschäft mischen aber auch rechte Todesschwadronen und andere kriminelle Banden mit. Alle zusammen kämpfen um die Kontrolle bestimmter Regionen.

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