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Experten warnen: Klimawandel erhöht Risiko für Unruhen und Konflikte

Berlin (dpa) - Die Außen- und Sicherheitspolitik muss sich nach Einschätzung von Wissenschaftlern und der Bundesregierung künftig stärker mit den Folgen des Klimawandels auseinandersetzen. Die Folgen des Klimawandels seien ebenso schwerwiegend wie die der Corona-Pandemie, «für Menschenleben und als Quelle künftiger Konflikte», teilte Außenminister Heiko Maas am Dienstag zum Auftakt einer Konferenz zum Thema «Klima und Sicherheit» mit. Die Außen- und Sicherheitspolitik müsse dem Rechnung tragen. «Es braucht keinen einzigen Schuss, um ganze Regionen in Aufruhr zu stürzen», mahnte er. «Eine lange Dürre kann eine ebenso zerstörerische Wirkung haben.»

Auf der Berliner Konferenz zu Klima und Sicherheit (BCSC) suchen Wissenschaft und Politik gemeinsam nach Wegen, die neuen Risiken für Frieden und Sicherheit zu minimieren. Organisiert wird sie vom Auswärtigen Amt mit der Denkfabrik Adelphi und dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK).

PIK-Co-Chef Johan Rockström sagte, weil die Grenzen des Planeten überschritten würden, werde es häufiger zu Auseinandersetzungen um Ressourcen kommen. «Wir sehen diese Auswirkungen bereits jetzt, zum Beispiel in gefährdeten Regionen in der Sahelzone, wo Dürren zu Ernährungskrisen beitragen, die wiederum Unruhen auslösen können», erklärte der Erdsystem-Wissenschaftler. Der Ökonomen Ottmar Edenhofer, der das Institut mir Rockström leitet, mahnte: «Sicherheit und Wohlstand im 21. Jahrhundert werden zu einem großen Teil davon abhängen, wie wir die globalen Gemeinschaftsgüter managen, einschließlich der Klimastabilität.»

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