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Hungerstreik fürs Klima: Greenpeace fordert Ende des Protests

Berlin (dpa) - Die Umweltorganisation Greenpeace appelliert an die Klima-Aktivisten am Berliner Reichstag, ihren seit mehr als zwei Wochen andauernden Hungerstreik sofort zu beenden. «Wir teilen das Anliegen der Protestierenden um ihre Zukunft, aber wir appellieren an sie, aus Sorge um ihre Gesundheit und ihr Wohlergehen, diese Zukunft und ihr junges Leben nicht aufs Spiel zu setzen», schrieb der Greenpeace-Vorsitzende Martin Kaiser am Freitag in einer Stellungnahme.

Die Klimaprotest-Teilnehmer hatten nach eigenen Angaben am 30. August einen unbefristeten Hungerstreik begonnen. Ihr Ziel ist eine öffentliche Diskussion mit den drei Kanzlerkandidaten sowie die Einsetzung eines Bürgerrats, der der Politik Sofortmaßnahmen gegen den Klimawandel vorgeben soll.

Die drei Kanzlerkandidaten von Union, SPD und Grünen hatten bereits vor Tagen an die Aktivisten appelliert, den Streik zu beenden und ihr Leben nicht aufs Spiel zu setzen. Ein Angebot der Kandidaten Armin Laschet (CDU), Olaf Scholz (SPD) und Annalena Baerbock (Grüne), nach der Wahl mit den Aktivisten zu sprechen, lehnten diese ab. Das Gespräch müsse im Wahlkampf stattfinden, hieß es. Baerbock hatte nach eigenen Angaben bereits vor einigen Tagen mit den Protestierenden telefoniert.

Greenpeace-Chef Kaiser rief die Aktivisten auf, ihr Leben nicht weiter zu gefährden und ihre Energie für den globalen Klimastreik am 24. September aufzuheben. Er wies darauf hin, dass es «zumindest in einem Fall» bereits Gespräche mit Politikern gegeben habe und dass auch ein Bürgerrat Klima bereits existiere.

«Wir hoffen deshalb, dass die jungen Menschen ihr Leben nicht weiter gefährden. Wir ermutigen sie, sich zu erholen und zu stärken, um ihre Kraft und ihre Entschlossenheit in den nächsten Wochen und Monaten für eine Klimawende in Deutschland einzusetzen», schrieb Kaiser weiter.

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