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Indiens Premier während Grenzstreit mit China: Expansionismus vorbei

Neu Delhi (dpa) - Inmitten der Spannungen zwischen Indien und China hat Indiens Premier Narendra Modi betont, dass das Zeitalter des Expansionismus vorbei sei. Der hindunationalistische Politiker sagte dies bei einem Besuch seiner Soldaten an der indisch-chinesischen Grenze im Himalaya am Freitag. Dort waren Mitte Juni bei einem gewaltsamen Zusammenstoß mindestens 20 indische Soldaten ums Leben gekommen. Es war der schlimmste Grenzzwischenfall zwischen den beiden bevölkerungsreichsten Ländern der Welt seit Jahrzehnten.

«Die Geschichte ist Zeuge davon, dass expansionistische Kräfte entweder verloren haben oder gezwungen wurden, umzukehren», sagte Modi. Explizit erwähnte er China aber nicht. «Die Mentalität des Expansionismus war immer eine große Gefahr für den Weltfrieden.»

Der Streit um die gemeinsame Grenze der beiden Staaten dauert schon lange. In den 1960ern hatten sie einen kurzen Krieg geführt, den China gewonnen hatte. Nach dem neusten Zusammenstoß ist Modi innenpolitisch unter Druck gekommen, Peking hart zu antworten. Sein Land ist China aber militärisch unterlegen. Am Donnerstag hatte Indien angekündet, 33 Militärflugzeuge und Raketensysteme im Wert von umgerechnet rund 4,5 Milliarden Euro (389 Milliarden Rupien) zu kaufen. China und Indien führen weiter Deeskalationsgespräche.