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Iran strebt weiterhin Ende der Differenzen mit Saudi-Arabien an

Teheran (dpa) - Der Iran strebt nach eigenen Angaben trotz mehrerer Absagen von Seiten Riads ein Ende der Differenzen mit Saudi-Arabien an. «Wir sind und bleiben nun mal Nachbarn, daher haben wir und die Saudis auch keine andere Wahl, als diese Feindseligkeiten zu beenden», sagte Außenamtssprecher Said Chatibsadeh am Montag. Leider hätten die saudischen Führer bislang alle Vermittlungsbemühungen dazu abgelehnt, sagte der Sprecher in einer Video-Pressekonferenz auf Instagram. Anstatt mit den USA Waffengeschäfte in Milliardenhöhe abzuschließen, sollten die Führer in Riad die Zusammenarbeit mit der islamischen Welt wieder aufnehmen, fügte der Sprecher hinzu. 

Teheran hofft nach dem Wahlsieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentenwahl in den USA auf ein Ende der US-Politik des maximalen Drucks gegen den Iran. Teheran hofft konkret auf eine Rückkehr der USA zum Wiener Atomabkommen von 2015, eine Aufhebung der Sanktionen und somit auch auf ein Ende der politischen und wirtschaftlichen Krise im Land. Beobachter in Teheran sind jedoch der Auffassung, dass im Vorfeld die Beziehungen zu Riad wieder normalisiert werden müssten. Sonst wäre ihrer Einschätzung nach auch eine konstruktive Zusammenarbeit mit der neuen US-Regierung schwer zu realisieren.  

Das sunnitische Saudi-Arabien betrachtet den schiitischen Iran als Erzfeind. Die beiden Staaten tragen ihre seit Jahrzehnten laufende politische und wirtschaftliche Rivalität heute vor allem durch Stellvertreterkriege im Jemen, in Syrien und anderen Staaten in der Region aus. Riad macht Teheran auch für Angriffe auf wichtige saudische Ölanlagen verantwortlich. Seit 2016 haben die beiden islamischen Staaten auch keine diplomatischen Beziehungen mehr.

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