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Iran will Ursache des Zwischenfalls in Natans vorerst geheim halten

Teheran (dpa) - Der Iran will die Ursache des Zwischenfalls in der Atomanlage Natans vorerst geheim halten. «Die Ursache wurde nach gründlichen Untersuchungen festgestellt, aber aus sicherheitstechnischen Erwägungen werden die Ergebnisse erst zu gegebener Zeit bekanntgegeben», sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats am Freitag. Die Schäden seien jedoch begrenzt, da sich in dem abgebrannten Industrieschuppen kein nukleares Material befand, so Sprecher Kejvan Chosrawi laut Nachrichtenagentur Isna. 

Nach Angaben der iranischen Atomorganisation (AEOI) und des Gouverneurs der Stadt Natans war am Donnerstag in einem Industrieschuppen außerhalb der Atomanlage Feuer ausgebrochen. Der  Brand habe zwar Schäden angerichtet, hatte jedoch keine Auswirkungen auf die Arbeit in der Atomanlage selbst.

In der Atomanlage Natans in Zentraliran werden sowohl Uran angereichert als auch neue Zentrifugen getestet. Daher gab es diverse Spekulationen darüber, was am Donnerstag wirklich in der Anlage vorgefallen war. Nach Einschätzung von Beobachtern wurde die Anlage entweder Ziel einer Cyberattacke, oder bei den Tests der neuen Zentrifugen war es zu einer Explosion gekommen.    

Seit Jahren gibt es internationalen Streit zum Umgang mit dem Iran und über ein langwierig ausgehandeltes Atomabkommen. Darin hatte das Land stärkere Kontrollen seiner Atomwaffenaktivitäten erlaubt und im Gegenzug Erleichterungen bei internationalen Wirtschaftssanktionen bekommen. Die USA hatten sich 2018 aus dem Abkommen zurückgezogen.