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Islamisten verstärken Druck in Somalia - mindestens 20 Tote

Mogadishu (dpa) - Im ostafrikanischen Krisenstaat Somalia hat die sunnitische Terrorgruppe Al-Shabaab am Wochenende ihren Druck weiter verstärkt. Mindestens 20 Menschen kamen nach Behördenangaben bei Kämpfen ums Leben, die am Sonntagabend in der Mudug-Region zwischen bewaffneten Banden sowie dem Militär und einer örtlichen Bürgerwehr ausgebrochen waren. «Die Terroristen wollten den Ort Ba'adweyn sowie daneben liegende Dörfer einnehmen, aber Anwohner haben sich gegen die Angreifer zur Wehr gesetzt», erklärte der zuständige Regionalminister Ahmed Moalin Fiqiund betonte: «Somalische Truppen waren an den Kämpfen beteiligt, bei denen 13 Angreifer getötet und zahlreiche andere verwundet worden sind.»

Angaben zu den Opfern beim Militär machte er nicht, sprach aber von sieben weiteren Toten. Al-Shabaab erklärte über sein Sprachrohr Radio Andalus, seine Kämpfer hätten zehn Soldaten getötet. Die Terrorgruppe hat im Vorfeld geplanter nationaler Wahlen ihre Attacken auf das Militär sowie auch Streitkräfte der Afrikanischen Union (AU) verstärkt. Allein in der Hauptstadt Mogadischu hat die Gruppe laut Polizeiangaben innerhalb der vergangenen 48 Stunden 14 Menschen durch Explosionen oder gezielte Schüsse getötet. Dabei handelte es sich meist um Regierungsmitarbeiter oder Soldaten.

Rund 90 Kilometer nordöstlich von Mogadischu hatte es am Samstag im Raaga-Ele-Distrikt eine weitere Attacke gegeben. Laut Militärangaben kamen bei dem Angriff mindestens sechs Angreifer und drei Soldaten ums Leben. Al-Shabaab ließ dagegen über sein Sprachrohr Radio Andalus verlauten, Dutzende Soldaten bei dem Angriff getötet zu haben. Die Terrorgruppe kämpft seit Jahren in dem Land am Horn von Afrika um die Vorherrschaft. Sie kontrolliert weite Teile im Süden und im Zentrum und verübt Anschläge auf Zivilisten und Sicherheitskräfte.

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