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Kolumbiens Regierung lehnt Angebot für Waffenruhe der ELN-Rebellen ab

Bogotá (dpa) - Die kolumbianische Regierung hat ein Angebot der linken Guerillaorganisation ELN für eine Waffenruhe während der Corona-Pandemie abgelehnt. Der Vorschlag der Rebellen sei nicht von einem «wahren Willen zum Frieden» getragen, sagte der Friedensbeauftragte der Regierung, Miguel Ceballos, am Mittwoch im Fernsehsender Caracol. Die Guerillagruppe hatte am Vortag eine 90-tägige Feuerpause vorgeschlagen, um den Kampf gegen die Corona-Pandemie in dem südamerikanischen Land zu erleichtern.

Die marxistisch-leninistische Nationale Befreiungsarmee (ELN) hat rund 2000 Kämpfer unter Waffen. Sie verübt vor allem im Osten Kolumbiens Anschläge und nimmt Geiseln. Nach einem Bombenanschlag mit 22 Toten auf eine Polizeiakademie in Bogotá brach die Regierung die Friedensgespräche mit der Guerillaorganisation vor eineinhalb Jahren ab. «Kolumbien verlangt, dass sie alle Geiseln freilassen und ihre kriminellen Aktivitäten beenden», schrieb Präsident Iván Duque zuletzt bei Twitter.