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Leben mit der Corona-Krise - Von neuen Freiheiten und blauem Himmel

Berlin (dpa) - Viele Bundesländer wollen mit einer Maskenpflicht die Corona-Pandemie eindämmen. Laut einem Experten für Körpersprache führt das zu neuen Herausforderungen und gleichzeitig womöglich neuen Freiheiten. Eine neue Freiheit erleben viele Menschen dank weniger Verkehr in den Städten. Wie schön, dass dazu gerade viel Sonne scheint - ob das wiederum irgendwie mit dem Virus zu tun hat? Stress und neue Freiheit? - Über Nebeneffekte des Maskentragens Das Tragen einer Schutzmaske kann laut einem Mimikexperten Stress beim Gegenüber auslösen. «Die Mimik ist wahnsinnig wichtig für die zwischenmenschliche Kommunikation», sagte Dirk Eilert, Experte für Körpersprache. Verdecke der Gesprächspartner Teile des Gesichts, könnten bestimmte Signale nicht mehr wahrgenommen werden. Das könne Verunsicherung auslösen, wenn Menschen daran nicht gewohnt seien. Besonders das Lächeln spiele eine große Rolle bei der Einschätzung von sozialer Interaktion. «Die Mimik hilft uns zu sehen, was in dem anderen vorgeht.» Gleichzeitig könne eine Maske für den Träger aber entspannend wirken, weil dieser sich hinter dem Stoffschutz unter Umständen freier fühle. «One World: Together at Home» - Album zu Mega-Konzert veröffentlicht Lady Gaga, Elton John und viele weitere Weltstars haben am Wochenende mit einem virtuellen Mega-Konzert den Helfern in der Corona-Pandemie gedankt - nun können sich alle, die nicht dabei sein konnten, die Auftritte noch einmal anhören. Die Hilfsbewegung World Citizen hat ein Album zu «One World: Together at Home» mit allen 79 Songs veröffentlicht. Die Streaming-Erlöse des Soundtracks sollen dem Solidaritätsfonds der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zukommen, wie mehrere Medien berichteten. Acht Stunden dauerte das Event in der Nacht zum Sonntag. Radfahren in Zeiten von Corona - «Gefühl wie in den Sommerferien» Ein Virus verändert unseren Alltag, auch auf den Straßen ist das deutlich zu sehen. «Es ist insgesamt viel weniger Verkehr, es sind auch weniger Radfahrer - ein Gefühl wie in den Sommerferien. Bei denen, die unterwegs sind, ist der Anteil an Radfahrern größer», sagt René Filippek vom Allgemeinen Deutschen-Fahrradclub. Nach Angaben des ADFC ist der Verkehr in den Städten wegen der Corona-Krise teilweise um 40 Prozent gesunken. Dass deutlich weniger Autos unterwegs sind, zeigten auch Daten des Navi-Anbieters TomTom: Am 19. März - am Tag nach der TV-Ansprache der Bundeskanzlerin - lag das Verkehrsaufkommen demnach in Frankfurt am Main um 17 Uhr 45 Prozent unter dem Vorjahreswert. Ähnlich war es in Hamburg, München und Köln. Blauer Himmel und Fernsicht dank Corona? Tiefblauer Himmel, gute Fernsicht und derzeit auch noch besonders gute Chancen, Sternschnuppen zu sichten - mancher mag sich derzeit fragen, welche Rolle die Corona-Maßnahmen dabei spielen. Schließlich haben Umweltbehörden mancherorts schon eine verringerte Luftverschmutzung festgestellt, seit weniger Autofahrer unterwegs sind und der Flugverkehr immens geschrumpft ist. Doch die Ursache für so vielen klaren Himmel ist hierzulande vor allem die aktuelle Wetterlage, die schon ähnlich lange andauert wie die Corona-Maßnahmen, wie ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) erklärte. «Seit vier Wochen fließen trockene Luftmassen aus Nordskandinavien ein - das sind die trockensten Luftmassen, die wir in Deutschland haben.» Typisch seien dabei tiefblauer Himmel und klare Sicht. «Die geringeren Feinstaubwerte durch Corona-Maßnahmen sind da vielleicht ein Add-on - aber das Entscheidende ist die Wetterlage», erklärte der DWD-Sprecher. Gorilla-Baby tröstet in Corona-Krise Ein inzwischen gut fünf Wochen altes Gorillababy im Rostocker Zoo hat sich prächtig entwickelt. «Es ist eine wahre Freude, der fürsorglichen Yene und ihrem Neugeborenen zuzuschauen», sagte Zookuratorin Antje Angeli. Das Jungtier wiege nach Schätzung der Tierpfleger etwa zwei bis drei Kilogramm. «Unser erster Gorilla-Nachwuchs hat uns über die schwere Schließungszeit aufgrund der Corona-Pandemie hinweggetröstet», betonte Angeli. Da die Tierhäuser weiter wegen der Infektionsgefahr geschlossen bleiben, könnten die Menschenaffen noch nicht besucht werden. Es gebe jedoch die Möglichkeit, im Videotagebuch des Zoos die Entwicklung des Nachwuchses online mitzuverfolgen (http://dpaq.de/OKWod).

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