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Mehr als «Neuland» und «Wir schaffen das»: Merkel in Zitaten

Berlin (dpa) - Nicht wenige Sätze von Angela Merkel (CDU) aus ihrer 16-jährigen Kanzlerschaft werden wegen ihrer Bedeutung in Erinnerung bleiben. In manchen zeigt sich auch ihr Schalk.

«Erstens: Es geht mir gut. Zweitens liegt sehr viel Arbeit vor uns.» (die damals noch designierte Kanzlerin am 10. Oktober 2005)

«Die Frauenfußball-Nationalmannschaft ist ja schon Weltmeister, und ich sehe keinen Grund, warum Männer nicht das Gleiche leisten können wie Frauen.» (am 31. Dezember 2005 in ihrer ersten Neujahrsansprache)

«Wir sagen den Sparerinnen und Sparern, dass ihre Einlagen sicher sind.» (am 5. Oktober 2008 über Auswirkungen der Finanzkrise)

«Scheitert der Euro, dann scheitert nicht nur das Geld. Dann scheitert mehr. Dann scheitert Europa.» (am 13. Mai 2010 zu Sorgen um die Zukunft der europäischen Gemeinschaftswährung)

«Natürlich war der Ansatz zu sagen, jetzt machen wir hier mal Multikulti und leben so nebeneinander her und freuen uns übereinander - dieser Ansatz ist gescheitert. Absolut gescheitert.» (am 16. Oktober 2010 zum Streit über die Integration von Zuwanderern)

«Fukushima hat meine Haltung zur Kernenergie verändert.» (am 9. Juni 2011 im Bundestag zum Atomausstieg)

«Auch mir hat eine Satiresendung schon einmal richtig aus der Seele gesprochen, als es dort hieß: Gott hat die FDP vielleicht nur erschaffen, um uns zu prüfen.» (am 4. Dezember 2012 über den damaligen Koalitionspartner)

«Ich kann kurzzeitig mal mit wenig Schlaf auskommen. Aber ich habe gewisse kamelartige Fähigkeiten. Das heißt: Ich muss dann auch wieder auftanken.» (am 2. Mai 2013 über ihr Schlafverhalten)

«Das Internet ist für uns alle Neuland.» (am 19. Juni 2013 über das US-Ausspähprogramm «Prism»)

«Mit mir wird es keine Pkw-Maut geben.» (am 1. September 2013 in einem TV-Duell)

«Ausspähen unter Freunden - das geht gar nicht.» (am 24. Oktober 2013 zum Spähangriff des US-Geheimdienstes NSA auf ihr Handy)

«Um es ganz klar zu sagen: Sie steht im Koalitionsvertrag, und sie wird kommen.» (am 1. September 2014 über die geplante Pkw-Maut)

«Es ist offenkundig, dass der Islam inzwischen unzweifelhaft zu Deutschland gehört.» (am 30. Juni 2015 vor Vertretern verschiedener Glaubensrichtungen)

«Wir haben so vieles geschafft - wir schaffen das!» (am 31. August 2015 über die Herausforderungen in der Flüchtlingspolitik)

«Wenn wir jetzt anfangen, uns noch entschuldigen zu müssen dafür, dass wir in Notsituationen ein freundliches Gesicht zeigen, dann ist das nicht mein Land.» (am 15. September 2015 zur Aufnahme von Flüchtlingen)

«Eines ist klar, wir müssen die Zahl der Flüchtlinge spürbar reduzieren.» (am 22. Januar 2016 in ihrem Wahlkreis in Greifswald)

«Dass zwei Männer, die als Flüchtlinge zu uns gekommen waren, für die Taten von Würzburg und Ansbach verantwortlich sind, verhöhnt das Land, das sie aufgenommen hat.» (am 28. Juli 2016 über die Terrorattacken)

«Demokratie, Freiheit, Respekt vor dem Recht und der Würde des Menschen, unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion, Geschlecht, sexueller Orientierung oder politischer Einstellung. Auf der Basis dieser Werte biete ich dem künftigen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Donald Trump, eine enge Zusammenarbeit an.» (am 9. November 2016 über den Ausgang der US-Präsidentenwahl)

«Wer das Volk ist, das bestimmt bei uns noch immer das ganze Volk, das bestimmen wir alle. Nicht ein paar wenige, und mögen sie auch noch so laut sein.» (am 6. Dezember 2016 mit Blick auf «Wir sind das Volk»-Rufe bei Pegida-Demonstrationen)

«Deshalb möchte ich gerne die Diskussion mehr in die Situation führen, dass es eher in Richtung einer Gewissensentscheidung ist, als dass ich jetzt hier per Mehrheitsbeschluss irgendwas durchpauke.» (der Satz vom 26. Juni 2017 macht den Weg frei für eine Abstimmung im Bundestag ohne Fraktionszwang über die Ehe für homosexuelle Paare)

«Ich habe extra schon einmal heute mindestens «Martin Schulz» gesagt.» (am 29. August 2017 über Beobachtungen, sie vermeide im Wahlkampf angeblich den Namen ihres SPD-Herausforderers)

«Wir haben Videoaufnahmen darüber, dass es Hetzjagden gab.» (am 28. August 2018 über rassistisch motivierte Übergriffe nach dem Tod eines Deutschen im sächsischen Chemnitz)

«Wir alle haben den Weckruf der Jugend gehört.» (am 23. September 2019 bei der Eröffnung des UN-Klimagipfels in New York)

«Das Virus bestraft Halbherzigkeit.» (am 2. November 2020 über den Teil-Lockdown in Deutschland wegen der Corona-Pandemie)

«Dieser Fehler ist einzig und allein mein Fehler.» (am 24. März 2021 zur Rücknahme der Pläne für eine Corona-Osterruhe)

«Die deutsche Sprache kennt kaum Worte für die Verwüstung, die angerichtet ist.» (am 18. Juli 2021 über Schäden nach dem schweren Hochwasser in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfallen)

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