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Palästinenser erinnern am Nakba-Tag an Verlust ihrer Heimat

Ramallah (dpa) - Die Palästinenser haben am Nakba-Tag an den Verlust ihrer Heimat mit der Staatsgründung Israels 1948 erinnert. Für 72 Sekunden erklangen am Freitagmittag um 12.00 Uhr (Ortszeit) im Westjordanland Sirenen. Märsche oder Kundgebungen waren wegen der Coronavirus-Pandemie nicht geplant, das Gedenken sollte unter anderem in sozialen Netzwerken stattfinden. Nakba heißt Katastrophe. Damit bezeichnen die Palästinenser sowohl die Staatsgründung Israels am 14. Mai 1948 als auch die Flucht und Vertreibung Hunderttausender Araber. Die Palästinenser begehen den Nakba-Tag jedes Jahr am 15. Mai. Bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten am Nakba-Tag hatte es in der Vergangenheit mehrfach Tote und Verletzte gegeben. Auslöser für die Kämpfe von 1947/48 war der UN-Teilungsplan vom 29. November 1947, der die Gründung eines arabischen und eines jüdischen Staates vorsah. Die Araber lehnten dies ab. Während des ersten Nahostkriegs nach der Staatsgründung Israels gab es nach unterschiedlichen Schätzungen rund 700 000 palästinensische Flüchtlinge. Nach UN-Angaben beträgt die Zahl der registrierten Flüchtlinge, die auch die Nachkommen einschließt, heute 5,6 Millionen. Das Flüchtlingsproblem gehört mit dem Streit über den künftigen Status Jerusalems zu den kompliziertesten Fragen im israelisch-palästinensischen Konflikt.

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