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Politiker: Aus für Gorleben Erfolg für Anti-Atomkraft-Bewegung

Berlin (dpa) - Politiker von Grünen, Linke und SPD haben das Aus für den Salzstock Gorleben als Atomendlager als Erfolg für die Anti-Atomkraft-Bewegung bewertet. Die Grünen-Umweltpolitikerin Sylvia Kotting-Uhl sagte am Montag in Berlin: «Der Zwischenbericht zeigt, wie richtig unser jahrzehntelanger Widerstand gegen Gorleben war.» Nach einem Zwischenbericht der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) ist der Salzstock Gorleben aufgrund von geologischen Mängeln aus dem bundesweiten Suchverfahren für ein Atomendlager ausgeschlossen.

SPD-Fraktionsvize Matthias Miersch sagte, die Entscheidung der Bundesgesellschaft gebe allen recht, die gegen ein Atomendlager im Salzstock Gorleben gekämpft hätten. Der Linke-Politiker Victor Perli sprach von einem «Riesenerfolg» für den Anti-Atomkraft-Widerstand im Wendland. «Jetzt hat auch der Staat eingesehen, was Wissenschaft und Initiativen immer gesagt haben. Der Salzstock Gorleben war als Standort für ein Atommüll-Endlager geologisch nie geeignet. Zudem ist er durch die jahrzehntelangen Mauscheleien politisch verbrannt und wäre eine Belastung für das weitere Verfahren gewesen.»

Kotting-Uhl sagte, die BGE beweise mit dem Zwischenbericht, dass sie sich von wissenschaftlichen Kriterien und nicht politischen Einflüssen von außen leiten lasse. «Jetzt kommt es darauf an, die Ergebnisse den Menschen in den nächsten Monaten verständlich zu erklären und sie davon zu überzeugen, dass die Endlagersuche fair und wissenschaftsbasiert abläuft.»

Miersch sagte: «Unsere Aufgabe ist es, von Anfang an die größtmögliche Transparenz walten zu lassen. Es ist für Deutschland eine der größten Herausforderungen in einem fairen, lernbereiten und kompromissfähigen Verfahren, ein atomares Endlager zu finden. Atomenergie war und wird nie nachhaltig, günstig und sicher sein.»