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Röttgen: US-Teilabzug aus Deutschland schwächt die Nato

Berlin (dpa) - Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen hat die US-Entscheidung zum Abzug Tausender Soldaten aus Deutschland kritisiert. Die USA erreichten damit «genau das Gegenteil dessen», was US-Verteidigungsminister Mark Esper als Begründung nenne, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestags der «Augsburger Allgemeinen» (Donnerstag). «Statt der Stärkung der Nato führt der Truppenabzug zu einer Schwächung des Bündnisses. Die Schlagkraft des US-Militärs wird nicht erhöht, sondern verringert, gerade mit Blick auf Russland und militärische Dauerkonflikte im Nahen- und Mittleren Osten.»

Natürlich leisteten US-Soldaten auch einen Beitrag zur Sicherheit Deutschlands, sagte Röttgen - «aber in erster Linie dient Deutschland den USA als logistische Drehscheibe für die eigene internationale Militärpräsenz». «Ich habe immer betont, dass US-Soldaten in Deutschland willkommen sind und gehofft, dass ein Truppenabzug verhindert werden kann.»

Die Zahl der US-Soldaten in Deutschland soll um fast 12 000 verringert werden - und damit deutlich stärker als bislang bekannt. Rund 6400 Soldaten sollen in die USA zurückgeholt werden, weitere 5600 sollen in andere Nato-Länder verlegt werden, wie Verteidigungsminister Esper am Mittwoch in Washington erklärte.

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