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Scheidender Jemen-Vermittler: «Mischung aus Wut und Frust»

New York (dpa) - Nach drei Jahren auf der Suche nach einer Lösung im Jemen-Konflikt hat sich der scheidende UN-Vermittler Martin Griffiths ernüchtert über die Entwicklungen in dem Bürgerkriegsland gezeigt. «In den letzten sechs Monaten oder so war es nicht sehr hoffnungsvoll», sagte Griffiths am Dienstag nach seiner letzten Unterrichtung des UN-Sicherheitsrates in New York. Ihn habe dabei eine «Mischung aus Wut und Frust und einer Art von Traurigkeit» überkommen.

Dem Sicherheitsrat hatte Griffiths zuvor gesagt, dass die Differenzen zwischen den Huthi-Rebellen und der international anerkannten Regierung des bitterarmen Landes auf der Arabischen Halbinsel zu groß seien, um am Ende seiner Amtszeit eine Einigung verkünden zu könnten. Der Brite betonte seine Hoffnung, dass das Sultanat Oman als vermittelndes Land in naher Zukunft in dem Konflikt diplomatisch erfolgreicher sein könnte. Griffiths, der sich einen Ruf als unermüdlicher Verhandler erarbeitet hatte, wird im Juli neuer Chef des UN-Nothilfebüros Ocha. Sein Nachfolger als Jemen-Vermittler steht noch nicht fest.

Der Konflikt im Jemen dauert seit 2014 an, als die Huthi-Rebellen weite Teile im Norden des Jemens überrannten. Saudi-Arabien startete 2015 mit arabischen Verbündeten an der Seite der jemenitischen Regierung Luftangriffe gegen die Huthis. Die vom Iran unterstützten Rebellen ließen sich aber nicht entscheidend zurückdrängen. Der Krieg kostete Zehntausende das Leben, zudem ist ein Großteil der knapp 28 Millionen Bewohner des Jemens auf humanitäre Hilfe angewiesen.

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