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UN verurteilen mehrere Angriffe auf Schulen in Kamerun

Jaunde (dpa) - Die UN haben mehrere Angriffe auf Schulen und Schüler in zwei Unruheregionen in Kamerun scharf verurteilt. Die Vorfälle seien Teil eines Gewaltmusters bewaffneter Gruppen gegen Bildungseinrichtungen und -personal, teilte das UN-Nothilfebüro (Ocha) in Kamerun am Donnerstag mit. Diese Gruppen würden die Bürger der Regionen Nordwest und Südwest dazu aufrufen, die Schulen zu boykottieren. «Diese Taten sind abscheulich und inakzeptable», sagte der Ocha-Chef in Kamerun, Matthias Naab.

Am Dienstag griffen bewaffnete Männer eine Grundschule in Kumbo in der Region Nordwest an und entführten elf Lehrer. Am Tag darauf kam es zu einem weiteren Angriff auf eine Schule in Limbe in der Region Südwest. Zudem wurden Ocha zufolge im Oktober acht Kinder einer Schule in Kumba in Südwest getötet und 15 Schüler in Bamenda in Nordwest entführt.

Der Kommunikationsminister des zentralafrikanischen Landes, René Sadi, machte Separatisten für die Angriffe in dieser Woche verantwortlich. In den anglophonen Regionen Nordwest und Südwest herrschen seit Jahren Unruhen. Hintergrund ist eine Krise zwischen der frankophonen Mehrheit und der englischsprachigen Minderheit des Landes. Letztere fühlt sich in dem Land Bürger zweiter Klasse. Immer wieder kommt es zu Protesten, gegen die Sicherheitskräfte zum Teil mit Gewalt vorgehen. Zudem verüben Separatisten immer wieder Angriffe. Die anglophone Minderheit hatte 2016 angekündigt, sich abspalten und einen Staat gründen zu wollen.

Kamerun war vor dem Ersten Weltkrieg eine deutsche Kolonie. Nach der deutschen Niederlage teilten sich die Kolonialmächte Frankreich und Großbritannien das Land untereinander auf.

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