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Verband: Mindestens 600 Pflegekräfte nach Coronainfektion gestorben

Genf (dpa) - Weltweit sind nach Verbandsangaben mindestens 600
Pflegekräfte durch eine Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Mehr
als 230 000 hätten sich infiziert. Diese Zahlen meldete der
Internationale Verband der Pflegekräfte (ICN) am Mittwoch in Genf.
Die wahren Zahlen liegen wahrscheinlich weitaus höher, wie der
Verband berichtet. Der Vorsitzende Howard Catton nannte eine Zahl von
womöglich 450 000. Aus vielen Ländern lägen keine Informationen vor.
In Deutschland liege die Todeszahl der infizierten Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter im Gesundheitswesen relativ niedrig.

Nicht nur die Pflegekräfte selbst, auch die Patienten seien durch die
hohen Ansteckungsraten in Gefahr. Er rief Länder auf, die Infektionen
und Todesfälle unter Mitarbeitern des Gesundheitswesens systematisch
zu erheben. Nur so könnten Muster erkannt und wichtige Fragen
beantwortet werden: In welchen Teilen des Gesundheitswesens die
Ansteckungen besonders hoch oder welche Schutzmaßnahmen besonders
effektiv seien. «Pflegeberufe gehören offenbar zur Zeit zu den
gefährlichsten Jobs der Welt», meinte Catton. ICN ist ein Dachverband
mit 130 nationalen Pflegeverbänden, die nach ICN-Angaben zusammen
mehrere Millionen Mitglieder haben.

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