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Welche Rolle spielen Aerosole bei der Corona-Übertragung?

Gemünden (Wohra)/Berlin (dpa) - Welche Rolle virushaltige Partikel in der Luft bei der Ansteckung mit dem Coronavirus spielen, ist unter Wissenschaftlern umstritten. Ein Team der Harvard Medical School veröffentlichte vor Kurzem eine Analyse, in der sie argumentieren, dass die Virus-Übertragung über die sogenannten Aerosole nicht der dominante Infektionsweg sein könne. So stecke ein Erkrankter weniger Menschen an als bei anderen von Aerosolen übertragenen Krankheiten, schreiben sie unter anderem. Der frühere Präsident der Internationalen Gesellschaft für Aerosole in der Medizin, Gerhard Scheuch, hält dem entgegen, das gerade die sehr kleinen Teilchen von unter 5 Mikrometern stundenlang in der Luft schweben - und dann eingeatmet werden könnten. Einig sind sich die Forscher, dass vor allem in geschlossenen Räumen die Ansteckungsgefahr am größten ist.