DPA Ticker

«Zukunftskommission» zur Landwirtschaft soll starten

Berlin (dpa) - Nach jahrelangen heftigen Debatten um die Ausrichtung der deutschen Landwirtschaft soll eine «Zukunftskommission» der Bundesregierung an den Start gehen. Das Kabinett will das Gremium am Mittwoch (9.30) einsetzen, das Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei einem Agrargipfel Ende 2019 vorgeschlagen hatte. Ihm sollen Vertreter von Landwirtschaft, Ernährungsbranche, Verbraucher-, Umwelt- und Tierschützer sowie Wissenschaftler angehören. Vorsitzender soll der ehemalige Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Peter Strohschneider, sein. Ein Zwischenbericht soll bis Herbst vorgelegt werden, ein Abschlussbericht mit Empfehlungen im Frühsommer 2021.

Der Bundesregierung geht es auch darum, zu einer «Versachlichung» der Debatte zu kommen. Nötig sei, «auf solider fachlicher Grundlage Lösungen zu entwickeln, die wirtschaftlich, ökologisch und sozial tragfähig sowie gesellschaftlich akzeptiert sind», heißt es mit Blick auf die Arbeit der Kommission. Dabei gehe es um Umwelt-, Klima- und Tierschutz, aber auch um wirtschaftliche Perspektiven der Betriebe. Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) hatte bereits im März betont, es brauche einen «Ausgleich der Interessen», Landwirtschaft und Gesellschaft sollten sich respektvoll begegnen.

Merkel hatte die Kommission angesichts bundesweiter Bauernproteste im vergangenen Jahr angeregt - und den Bauernverband und die Initiative «Land schafft Verbindung» um Vorschläge für ein Konzept gebeten. Mit großen Treckerdemonstrationen hatten Bauern in mehreren Städten unter anderem gegen neue Umwelt- und Klimaschutzauflagen protestiert und außerdem auch mehr Wertschätzung für ihre Arbeit eingefordert.

Mehr zum Thema

MEHR BEITRÄGE