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Zypern schickt Migranten umgehend in den Libanon zurück

Nikosia (dpa) - Das EU-Mitglied Zypern hat seine Migrationspolitik radikal geändert und schickt Geflüchtete, die aus dem Libanon ankommen, neuerdings umgehend zurück. Wie der staatliche zyprische Rundfunk (RIK) berichtete, wurden am Dienstag 45 Menschen nur Stunden nach ihrer Ankunft per Boot zurück in den Libanon geschickt. Am Sonntag und Montag waren bereits 114 Menschen abgewiesen worden.

Am Montagabend hatte der zyprische Innenminister Nikos Nouris im zyprischen TV-Sender Sigma bekräftigt, der Libanon sei ein sicheres Drittland. Die Abweisung der Migranten geschehe im Einvernehmen mit der libanesischen Regierung. In den nächsten Tagen wollten die beiden Mittelmeerstaaten weitere Gespräche zum Thema führen. Eine Delegation der zyprischen Regierung solle dazu nach Beirut reisen, hieß es.

Die Flüchtlingscamps der kleinen Inselrepublik seien überfüllt, betont die Regierung in Nikosia immer wieder und fordert Hilfe seitens der EU. Im vergangenen Jahr waren nach Angaben der zyprischen Polizei knapp 10 000 Migranten auf der Touristeninsel angelangt, die selbst nur rund 1,2 Millionen Einwohner hat.

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