Wegweiser

Miriam Boyer, Marlene Bruce, Swenja Rosenwinkel

„Unser Haferdrink kann mehr als nur Milch ersetzen.“
Miriam Boyer, Marlene Bruce, Swenja Rosenwinkel

Wie Hafermilch noch besser geht
Darin waren sich die drei Gründerinnen sofort einig: Sie wollten keine gewöhnliche Hafermilch auf den Markt bringen, „sondern eine, die regional produziert wird, die Biodiversität fördert, die frisch ist und für die unser Bauer fair bezahlt wird“, sagt Miriam Boyer. Gemeinsam mit Marlene Bruce und Swenja Rosenwinkel gründete sie das Berliner Unternehmen „Kornwerk“.

Dann kaufte das Trio neun Tonnen Biohafer. Zwei Tonnen davon verwendete es für die ersten Testläufe, bis Geschmack und Konsistenz stimmten. Die restlichen sieben Tonnen gingen in die Produktion der ersten zehntausend Liter, mit denen die drei die Bioläden im Umkreis belieferten.

Inzwischen wächst ihr eigener Hafer, Sorte Heidegold, auf einer Ackerfläche von zehn Hektar, die der Biobauer Carlos Horn zur Verfügung stellt und beackert. Er bekommt für den Hektar einen pauschalen Lohn, unabhängig von der Ernte. Heidegold wird sonst kaum noch angebaut. Die Getreidesorte ist für Sandböden geeignet und soll Trockenheit trotzen. „So wollen wir die Biodiversität erhöhen. Außerdem wollen wir erreichen, dass sie sich langfristig an die Region anpasst, die schon jetzt unter dem Klimawandel leidet.“ Brandenburg wird heißer, es regnet weniger.

Anbau, Produktion und Vertrieb der Hafermilch liegen in Brandenburg und Berlin, und damit nicht mehr als 300 Kilometer auseinander. Das Produkt enthält mehr Hafer als die Drinks der Konkurrenz. „Außerdem pasteurisieren wir nicht“, sagt Marlene Bruce, „da wir die hafertypischen Inhalte wie Vitamine und Mineralstoffe erhalten wollen.“ „Kornwerk“ setzt auf Mehrwegpfandflaschen statt wie viele andere Hersteller auf Kartons, die aus Pappe, Aluminium und Kunststoff bestehen – ein Materialmix, der sich nur schwer recyceln lässt.

Miriam Boyer, Marlene Bruce, Swenja Rosenwinkel