Wir haben prominente Menschen gefragt, was die Klimakrise und das Artensterben in ihnen auslösen. Wir wollten wissen, was ihnen Angst macht, was ihnen Hoffnung schenkt und welche Bedeutung die Natur für sie hat. Im Greenpeace Magazin 1.24 widmen wir uns den Emotionen, welche die Krise der Natur in vielen von uns hervorruft. Hier geht es zu weiteren Prominenten, die von ihren Umweltgefühlen erzählen.

© Johanna Berghorn © Johanna Berghorn

Zoe Wees, 21, Sängerin und Songwriterin, 
trat schon auf Fridays-for-Future-Demos auf und gilt als Stimme ihrer Generation

„Wenn ich in der Natur bin, fühle ich mich frei und entspannt. Es ist wie eine Auszeit von allem. Ich genieße die Stille. Gleichzeitig erinnert die Natur mich daran, wie wichtig es ist, sie zu schützen, damit sie für uns und die nächsten Generationen erhalten bleibt. Die Klimakrise berührt mich persönlich. Sie ist wie ein riesiges Wecksignal. Als junge Künstlerin spüre ich die Dringlichkeit, die Natur zu schützen. Es erinnert mich daran, wie wichtig es ist, sich für unseren Planeten einzusetzen, weil er unser Zuhause ist.

Die Vorstellung, dass die Klimakrise außer Kontrolle gerät, macht mir wirklich Angst. Ich mache mir Sorgen darüber, wie die Welt in Zukunft aussehen wird. Es ärgert mich, wenn Menschen und Unternehmen nicht genug tun, um die Umwelt zu schützen. Die Tatsache, dass einige Leute die Umweltprobleme ignorieren, macht mich echt sauer. Es sollte für uns alle wichtig sein. We are One World und sollten das genau so zu schätzen wissen. Meine Generation – die Jugendlichen, die sich weltweit für den Klimaschutz einsetzen – gibt mir Hoffnung. Sie zeigen, dass Veränderung möglich ist. Außerdem freue ich mich darüber, dass erneuerbare Energien immer beliebter werden. Das sind gute Zeichen für die Zukunft.“

© Nicolas Armer / dpa / picture allianceDirk Steffens © Nicolas Armer / dpa / picture alliance

Dirk Steffens, 55, Moderator und Dokumentarfilmer,
gründete die Biodiversity Foundation

„Weil Natur von der tödlichen Flutwelle bis zum kitzelnden Schmetterlingsflügel alles bietet, kann ich dort auch alles fühlen, von Panik bis Glück. Aber meistens ist es Glück. Denn in der Wildnis, insbesondere bei der Begegnung mit wilden Tieren, vergesse ich alles. Egal, ob Steuererklärung, Beziehungsstress oder Ärger im Job – das alles spielt da draußen keine Rolle mehr, es verschwindet einfach. Zurück bleibt nur das warme Gefühl, Teil von etwas ganz Großem zu sein. 

Unsere Art ist die einzige, die zugleich fantasievoll, klug, mitfühlend und vorausschauend handeln kann. Das sind wunderbare Fähigkeiten, einzigartige Fähigkeiten, mit denen wir eigentlich alle anstehenden Probleme lösen könnten. Aus irgendeinem rätselhaften Grund tun wir es aber nicht. Manchmal macht mich das fassungslos. Ich habe Angst vor den politischen und gesellschaftlichen Folgen der Umweltzerstörung. Was da an Flüchtlingsströmen, Rohstoffkrisen, Verteilungskonflikten und Versorgungsengpässen auf uns zurollt, könnte die Demokratie überforden. Wir sind für Herausforderungen dieser Art und Größe nicht gewappnet. Leute, die auf vernünftige Argumente mit Ideologie, Hass und Populismus reagieren, machen mich wütend. Denn sie blockieren die sinnvollen Lösungen, die wir für das Artensterben, den Klimawandel und all die anderen Umweltprobleme haben.

Hoffnung gibt mir, dass die meisten Menschen doch ganz vernünftig sind. Und dass es zum Optimismus keine vernünftige Alternative gibt.“

© Yvonne Schneemann © Yvonne Schneemann

Pheline Roggan, 42, Schauspielerin, 
ist Mitglied bei den Changemakers für nachhaltige Filmdrehs

Was empfinden sie, wenn Sie sich in der Natur aufhalten? 

Freiheit, Hoffnung, Ruhe, Entspannung, Wohlbefinden.

Was macht die Klimakrise mit Ihnen?

Sie macht mir Angst. Sie bringt mich dazu, unser aller Verhalten grundsätzlich zu überdenken, mich auf die wirklich wichtigen Dinge zu besinnen, die politisch Verantwortlichen in Frage zu stellen, und mich mit anderen zusammenzuschließen und in Aktion zu treten, meinen eigenen Wirkungskreis zu verändern.

Was macht Ihnen Angst?

Ignoranz, Profitgier, Rücksichtslosigkeit, Krieg, Verdrängungskapazitäten, egomanes unsolidarisches Verhalten.

Was macht Sie wütend?

Dass die fossilen Konzerne nicht zur Rechenschaft gezogen werden für ihr zerstörerisches Verhalten, fossile Subventionen, wissentliches unverantwortliches Handeln von gewählten Volksvertretern.

Was gibt Ihnen Hoffnung?

Menschen auf der ganzen Welt, die sich zusammentun, laut werden, sich gegen übermächtige Konzerne und Regierungen stellen und ihr Recht auf sichere Lebensgrundlagen und Zukunft einfordern.

Lars Eidinger, 47, Schauspieler,
hat für das Greenpeace Magazin bedrängte Natur fotografiert, die er in seinem Alltag beobachtet hat. 

© Lars Eidinger© Lars Eidinger

Protokolle: Lilly Denninger und Thomas Merten 

Weitere Stimmen zum Thema finden Sie in der Übersicht. Diese Umfrage stammt aus unserer aktuellen Ausgabe „Wie geht es uns?“ In diesem Heft widmen wir uns angesichts der multiplen ökologischen Krisen dem Thema Gefühle. Das Greenpeace Magazin erhalten Sie in unserem Warenhaus oder im Bahnhofsbuchhandel. Alles über unsere vielfältigen Abonnements inklusive Prämienangeboten erfahren Sie in unserem Abo-Shop. Sie können alle Inhalte auch in digitaler Form lesen, optimiert für Tablet und Smartphone. Wir wünschen viel Inspiration beim Schmökern, Schauen und Teilen!

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