Liebe Leserinnen und Leser,

ob fossile Energieträger, Wasser oder gleich ganze Lebensräume: Der Klimawandel und die Frage der Ressourcenverteilung sind untrennbar miteinander verknüpft. Das gilt auch in den Rocky Mountains im Westen der USA. Dort haben es Bergziegen und Dickhornschafe gleichermaßen auf Nährstoffe wie Salz und Kalium abgesehen, die aufgrund schmelzender Gletscher immer häufiger in dem Gebirge zutage treten. So kommt es auf rund 4.000 Metern Höhe zunehmend zu Konkurrenzkämpfen.

Wie WIRED berichtet, beobachteten Forschende der Colorado State University etliche Konfrontationen zwischen den beiden Huftierarten. Dabei gewannen die Bergziegen fast immer die Oberhand. „Vor nicht allzu langer Zeit waren diese Gebiete mit Eis und Schnee bedeckt“, erklärt Hauptautor Joel Berger. „Jetzt entwickeln sich Konflikte, die eigentlich von keiner der Spezies gewollt sind.“ Die globale Erwärmung erhöhe aber genau dieses Risiko, auch in anderen Teilen der Welt, so Berger weiter: „Es ist dabei egal, ob wir es mit Menschen oder nicht menschlichen Säugetieren zu tun haben — der Klimawandel verändert die Zukunft von uns allen.“

Damit starten wir in die donnerstägliche Presseschau. Und ab dafür!

Alarmstufe Rot für unseren Heimatplaneten

Hintergrund, 7 Minuten Lesezeit

Bis zum Weltklimagipfel in Ägypten sollten mehr als 190 Staaten ihre Pläne nachschärfen, um das im Pariser Klimaabkommen vereinbarte 1,5-Grad-Ziel in Reichweite zu halten. Doch dieses Vorhaben gerät immer stärker in Gefahr, warnt ein Team internationaler Klimaexperten in einem nicht zufällig kurz vor Beginn des Gipfels vorgelegten Report: „Für die Erde gilt Alarmstufe Rot“, schreiben die Wissenschaftler. „Die derzeitige Politik führt dazu, dass sich der Planet bis zum Jahr 2100 um etwa drei Grad Celsius erwärmt, ein Temperaturniveau, das die Erde in den letzten drei Millionen Jahren nicht erlebt hat“, heißt es in der Analyse mit dem Titel „World Scientists' Warning of a Climate Emergency 2022“. Das Spektrum Magazin hat sich näher mit dem Thema befasst

Plastikmüll illegal verschifft

Hintergrund, 3 Minuten Lesezeit

Diese Safttüte? Landet vielleicht mal in Russland, diese Folienverpackung in Israel – und das Gehäuse der alten Fernbedienung in Malaysia. Nicht immer geht es bei dieser Weiterreise unseres Mülls mit rechten Dingen zu: Greenpeace hat in einer aktuellen Recherche mehrere Fälle von illegalen Müllexporten aufgedeckt. Die meisten Lieferungen blieben demnach in Deutschland, solange der Tracker Signale sendete; 15, also etwas mehr als ein Drittel, wurden allerdings exportiert. Und bei mindestens vieren davon glaubt Greenpeace, Verstöße gegen geltende Auflagen ausgemacht zu haben. Alle vier gingen von der gleichen Firma aus: Melor Edelmetall-Recycling mit Sitz im schleswig-holsteinischen Reinbek, östlich von Hamburg. Hintergründe liefert taz.de

Olivenbauern gegen den Klimawandel

Videobeitrag, 3 Minuten Laufzeit

Gut zehn Millionen Olivenbäume bei nur 83.000 Einwohnern: Auf Griechenlands drittgrößter Insel Lesbos spielt die Olive eine Hauptrolle – wirtschaftlich und kulturell. Doch auch hier bringt der Klimawandel Probleme mit sich: Extreme Hitze- und Dürreperioden machen den Olivenbauern zu schaffen. Längst hängen nicht mehr so viele Oliven an den Bäumen wie früher. Für die Bauern brechen also harte Zeiten an – aber sie können lernen, mit der Natur zu arbeiten und nicht gegen sie. „Wir brauchen Bäume, die viel Platz einnehmen. Sie müssen relativ groß sein und ein ausgedehntes Blattwerk haben. Der Baum braucht Pflanzen um sich herum für die Artenvielfalt“, erklärt Geograph Thanasis Kizos im Interview mit der Deutschen Welle

EU-Emissionen nach Corona-Jahr 2020 um fünf Prozent gestiegen

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Die wirtschaftliche Erholung nach dem Corona-Jahr 2020 hat die Treibhausgas-Emissionen in der Europäischen Union im Jahresvergleich erstmals wieder steigen lassen. Vorläufigen Zahlen zufolge nahmen sie in der EU 2021 im Vergleich zum Vorjahr um schätzungsweise fünf Prozent zu, wie aus einem gestern veröffentlichten Bericht der EU-Umweltagentur EEA hervorgeht. Die Emissionen lagen damit aber etwa sechs Prozent unter dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019. Auf dem Weg zu den ambitionierteren Klima- und Energiezielen 2030 müsse der jährliche Fortschritt jedoch mehr als verdoppelt werden, heißt es beim Standard

Wo in Deutschland das Grundwasser sinkt

Hintergrund, 8 Minuten Lesezeit

Das Grundwasser in Deutschland sinkt dramatisch – verantwortlich sind vor allem Industrie und Trinkwasserförderung. Correctiv hat deshalb erstmals Daten von rund 6.700 Messstellen aus den vergangenen drei Jahrzehnten analysiert und liefert mit einer interaktiven Karte einen Überblick, wo in Deutschland das Grundwasser seit 1990 sinkt, gleich bleibt oder steigt. Die Auswertung liefert erschreckende Befunde: An knapp der Hälfte aller ausgewerteten Orte ist das Grundwasser in den Dürrejahren zwischen 2018 und 2021 auf den tiefsten Stand seit 1990 gefallen. Insgesamt ist in den vergangenen 32 Jahren der Grundwasserstand mehr gesunken als gestiegen

EU-Kommission will Grenzwert für Feinstaub senken

Meldung, 1 Minute Lesezeit

Der Jahresgrenzwert für Feinstaub soll nach dem Willen der EU-Kommission bis 2030 um mehr als die Hälfte gesenkt werden. Die Belastung durch Feinstaub mit einer Partikelgröße von bis zu 2,5 Mikrometer soll von 25 auf 10 Mikrogramm pro Kubikmeter reduziert werden, teilte die EU-Kommission gestern mit. Mit den Vorschlägen nähern sich die Vorgaben auf EU-Ebene den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an, setzen sie aber nicht komplett um. Der Vorschlag der Kommission enthält zudem keine spezifischen Maßnahmen, sondern legt Luftqualitätsstandards fest, die überall umgesetzt werden müssen. Wie die Grenzwerte erreicht werden, ist Sache der EU-Länder, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland