Liebe Leserinnen und Leser,

der Weg zum Cape Point Nature Reserve am Rande der südafrikanischen Stadt Kapstadt ist ein echter Spießrutenlauf. Der Grund: eine Bande frecher Paviane, die dafür bekannt ist, gerne mal in Autos einzubrechen. Weiter stadteinwärts plündern die Affen regelmäßig Mülltonnen und dringen sogar in Häuser ein, um Nahrung zu finden. Die Paviane haben sich mittlerweile so stark ausgebreitet, dass es eine 24-Stunden-Hotline gibt, bei der die Bürger Vorfälle melden können. 

Weiter nördlich, in europäischen Städten wie London, kommen bei Einbruch der Dämmerung die Füchse aus ihren Verstecken. Diese flexiblen Allesfresser huschen auf der Suche nach Nahrung wie Beeren, Insekten oder frisch gefangenen Tauben durch die Straßen. Gelegentlich sieht man einen flauschigen Fuchsschwanz, der in einen Mülleimer abtaucht. In US-amerikanischen Städten wiederum sind Kojoten in den letzten Jahren allgegenwärtig geworden: Die Vierbeiner fressen alles, was sie finden können, darunter Mäuse, Kaninchen, Frösche und Eidechsen. Überall auf der Welt leben Tiere in Städten Seite an Seite mit dem Menschen. Mehr dazu lesen Sie bei BBC.

 Weitere Neuigkeiten gibt es wie immer in unserer Presseschau. Los geht’s!

Das neue Umweltmagazin atmo ist unterwegs

Meldung, 2 Minuten Lesezeit

Sie lesen es hier und überall: Die Klima- und die Artenkrise spitzt sich zu, Rechtsextreme trommeln gegen Freiheit und Fortschritt, Desinformation vergiftet die öffentliche Debatte. Deshalb gründen Macherinnen und Macher des Greenpeace Magazins eine neue Umweltzeitschrift: atmo. Sie soll die Lücke schließen, die das Greenpeace Magazin mit seiner Einstellung im Herbst hinterlässt. Wenn Ihnen Umweltthemen wichtig sind, dann tragen Sie sich jetzt auf atmo-magazin.de für den atmo-Newsletter ein. Sie erhalten ein kleines Willkommensgeschenk (Überraschung!) und bald schon können Sie atmo abonnieren und so mithelfen, dass das neue Magazin Wirklichkeit wird. Übrigens ist atmo auf Tour: Los geht’s am kommenden Sonntag, 28. April, auf dem Umweltfestival am Brandenburger Tor in Berlin. Treffen Sie dort das Gründungsteam und helfen Sie mit, das Umweltmagazin der Zukunft zu entwickeln! Mehr Infos hier

EU verlässt Energiecharta-Vertrag

Meldung, 1 Minute Lesezeit

Deutschland war bereits im Dezember vorangegangen, nun steigt auch die EU aus dem umstrittenen Vertrag zur Energiecharta aus. Dies bestätigte das Europaparlament am Mittwoch mit großer Mehrheit in Straßburg. Die EU-Energieminister hatten den Ausstieg bereits im März angekündigt. Der 1994 geschlossene Energiecharta-Vertrag sollte Investitionen in die Energieversorgung fördern und absichern. Nach Ansicht von Klimaschützern blockiert er jedoch den Übergang zu grünen Technologien. Außerdem wurde der Vertrag von den Energiekonzernen immer wieder für Klagen gegen einzelne Staaten genutzt. So wurde Deutschland wegen des Atomausstiegs vor Gericht gezerrt, die Niederlande wurden wegen des Verzichts auf Kohle belangt. Damit soll nun Schluss sein. taz.de berichtet

Arbeits-Hitze bis zum Umfallen

Bericht, 3 Minuten Lesezeit

„Manchmal fühlt es sich bei der Arbeit auf der Baustelle an, als würde die Straße in Flammen stehen. Ich muss ständig zusehen, dass ich etwas trinke“, berichtete Sarla Devi vor zwei Jahren dem „Spiegel“. Die Inderin war damals 38 Jahre alt. Mit ihrem Mann und den drei Kindern wohnt sie in einer Hütte mit zwei Zimmern in Neu-Delhi. Devi ist Bauarbeiterin, ihr Mann Gemüseverkäufer. Damals war Indien von einer extremen Hitzewelle mit Temperaturen von deutlich über 40 Grad heimgesucht worden. Devis Geschichte ist bei Weitem kein Einzelfall: Laut der Internationalen Arbeitsorganisation ILO dürfte der Klimawandel für rund 70 Prozent der Arbeitskräfte weltweit zusätzliche Gesundheits- und Sicherheitsrisiken mit sich bringen. Klimareporter hat mehr dazu

Wie Klimaziele im Verkehr doch noch erreichbar sind

Bericht, 3 Minuten Lesezeit

Der Verkehr ist das Sorgenkind im deutschen Klimaschutz. Er stößt weiterhin auf hohem Niveau Treibhausgase aus und bewegt sich nur sehr langsam in Richtung Klimaneutralität. Denn in den Gesetzen gibt es noch Schlupflöcher, wodurch der Verkehr effektiv weniger Emissionen einsparen muss als andere Lebensbereiche. Dazu kommt die jüngste Abschwächung des Klimaschutzgesetzes, nachdem die Emissionsminderungen der verschiedenen Wirtschaftssektoren sich auch gegenseitig ausgleichen dürfen. „Das neue Klimaschutzgesetz reduziert den Anreiz für die Bundesregierung, die Emissionen im Verkehrssektor zu mindern und ihn strukturell auf den Klimaschutz auszurichten“, sagt dazu Peter Kasten vom Öko-Institut in Freiburg. Eine aktuelle Studie beschreibt nun zwei Szenarien, wie die bestehenden Lücken im Klimaschutz möglichst schnell und kurzfristig geschlossen werden können – auch ohne Fahrverbote. Welche das sind, lesen Sie bei wissenschaft.de 

Verborgene Bakterien unter der heißesten Wüste der Welt

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Wüstengebiete gehören zu den größten und zugleich empfindlichsten Ökosystemen der Erde. Da es keine regelmäßigen Niederschläge gibt, sind Mikroorganismen hier aus ökologischer Sicht die wichtigsten Akteure – etwa für den Nährstoffkreislauf und die Bodenbildung. Während sich die meisten bisherigen Studien zum mikrobiellen Leben in Wüsten auf deren Oberflächen konzentrierten, ist über die Besiedlung in tieferen Sedimentschichten nur wenig bekannt. Um diese Wissenslücke zu schließen, hat ein Team um Dirk Wagner vom Deutschen GeoForschungsZentrum (GFZ) in Potsdam jetzt Forschungsgrabungen in der Atacama-Wüste durchgeführt. Die Erkenntnisse helfen möglicherweise herauszufinden, ob lebende Organismen in ähnlichen Umgebungen auf Planeten oder Monden innerhalb unseres Sonnensystems existieren könnten, wie die Arbeitsgruppe im Fachblatt „PNAS Nexus“ schreibt. Es berichtet spektrum.de

Invasion auf vier Pfoten: Wie Kassel zur Hauptstadt der Waschbären wurde

Hintergrund, 5 Minuten Lesezeit

Der Waschbär feiert in diesem April 90 Jahre Überleben in der deutschen Wildnis. Bereits in den 1920er Jahren waren die Tiere zur Pelzzucht ins Land eingeführt worden – zunächst lebten sie jedoch ausschließlich hinter Gittern. Bis ein Forstamt in Nordhessen entschloss, dass die Kleinbären zukünftig die deutsche Fauna bereichern sollten. Ihre Ankunft in der Freiheit am Ufer des Edersees am 12. April 1934 wurde damals mit Tamtam begleitet, liest man in Berichten: Anlässlich der Auswilderung zweier Paare soll es Blasmusik, eine feierliche Rede und Wehrmachtssoldaten im Spalier gegeben haben. Was in den darauffolgenden Jahrzehnten passierte, kann man als erfolgreiche Eingliederung beschreiben, oder als Invasion: Die Tiere vermehrten sich hervorragend, sodass der Waschbär heute in Deutschland fast flächendeckend als etabliert gilt. Allen voran: in Kassel. National Geographic hat mehr dazu