Liebe Leserinnen und Leser,

als der australische Forscher James Tweed im Dezember 2021 den ungewöhnlichen weißen Käfer bei einem Campingtrip an der Gold Coast entdeckte, dachte er sich zunächst nicht viel dabei. Doch bei genauerem Hinsehen wurde ihm klar, dass er so ein zotteliges Insekt noch nie zuvor gesehen hatte: „Es war etwa einen Zentimeter lang und mit langen, flauschigen weißen Haaren bedeckt“, sagte Tweed. „Viele der Haare standen praktisch aufrecht, so dass es ein bisschen wie ein Irokesenschnitt aussah.“ Also sammelte er den „Punk-Käfer“ ein, um ihn zu untersuchen. 

Nachdem ein Posting in einer Facebook-Gruppe von Insektenliebhabern ergebnislos blieb, brachte Tweed den Käfer zur Australischen Nationalen Insektensammlung der nationalen Wissenschaftsbehörde CSIRO. Inzwischen hat die Behörde bestätigt, dass es sich um eine völlig neue Käferart handelt. Mehr zu dem flauschigen Insekt mit der einzigartigen Frisur hat BBC

Mit diesen erfreulichen Nachrichten starten wir in das Wochenende. Los geht’s mit unserer Presseschau! 

Deutschland fehlen Milliarden Tonnen Wasser

Meldung, 2 Minuten Lesezeit

Der sogenannte Gesamtwasserspeicher in Deutschland fasst trotz einer Erholung im vergangenen Jahr weniger Wasser als im langjährigen Vergleich. Das berichtet das Deutsche Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam. Zwar sei das vergangene Jahr mit hohen Niederschlägen das sechstnasseste seit Aufzeichnungsbeginn gewesen. Die mehreren drastischen Dürren, die Deutschland in den fünf Jahren zuvor erlebt hatte, konnten dadurch demnach aber nicht wettgemacht werden. Demnach fehlen rund zehn Milliarden Tonnen Wasser im Gesamtwasserspeicher, zu dem Gletscher, Schnee, die Bodenfeuchte, das Grundwasser sowie Oberflächenwasser in Seen, Flüssen und Reservoirs gehören. Mehr dazu bei Zeit Online

Igel an der Pommesbude

Hintergrund, 10 Minuten Lesezeit

Kleine Eiszeiten, große Eiszeiten, unterbrochen von Wärmephasen und Hitzeperioden; seit rund 60 Millionen Jahren hat der Igel allem getrotzt. Er gilt als das älteste Säugetier Europas und hat bisher großes Geschick beim Überleben bewiesen. Doch jetzt wird es eng. „Wäre es nur der Klimawandel allein, würde der Igel das wohl auch wegstecken“, erklärt Anne Berger, promovierte Wildbiologin im Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin. Leider muss sich der Braunbrustigel heute auch mit dem Verlust von Lebensräumen, Insektenrückgang, Giften und modernen Feinden wie Autos und Mährobotern auseinandersetzen. Darauf hat ihn die Evolution nicht vorbereitet. spektrum.de berichtet

Klimawandel bedroht Elefanten in Kenia

Bericht, 3 Minuten Lesezeit

Es ist wohl das Fotomotiv, was jeder und jede sofort mit dem afrikanischen Kontinent in Verbindung bringt: Eine Elefantenherde streift vor dem schneebedeckten Kilimandscharo, dem höchsten Berg Afrikas, durch die Landschaft. Ein Motiv, das schon bald nicht mehr existieren könnte, denn auch hier im Osten Afrikas schmelzen die Gletscher aufgrund der fortschreitenden Klimakrise. Auch für die Tierwelt sind die Klimaveränderungen dramatisch. Thomas Mölg ist Klimatologe an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Er hat Satellitenaufnahmen des Kilimandscharos ausgewertet und Erschreckendes festgestellt: „In den 2040er-Jahren wird der Gletscher verschwunden sein.“ tagesschau.de hat die Details

Was taugen die Reaktoren der nächsten Generation?

Audiobeitrag, 4 Minuten Laufzeit

In Brüssel sind gestern Vertreter von rund 30 Staaten zu einem Atomenergie-Gipfel zusammengekommen. Sie wollen sich weltweit für einen schnellen Ausbau der Kernkraft einsetzen. Eine wichtige Rolle spielen dabei neue, innovative Konzepte für Atomreaktoren: Sie sollen besonders sicher oder besonders abfallarm sein. Zu solchen Bautypen wurde nun in Berlin eine Studie veröffentlicht. Das Ergebnis fällt eher ernüchternd aus – nicht nur, weil neue Risiken entstehen. Einer Expertin zufolge könne man bei den neuen Reaktoren beispielsweise auch nicht mehr auf viele Jahrzehnte Erfahrung zurückgreifen, die man mit alten Typen gesammelt habe. Der Deutschlandfunk berichtet

Politik möchte Kohlenstoff binden – Landwirte haben andere Prioritäten

Bericht, 6 Minuten Lesezeit

Die europäische Klimapolitik ringt dieser Tage mit einer dringenden Herausforderung: Wie lässt sich mehr Kohlenstoff speichern und aus der Atmosphäre entfernen? Für die Klimaziele der EU ist dieses Anliegen unentbehrlich. Wird es nicht erfüllt, werden die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2050 nicht auf netto null reduziert werden können. Regierungen haben sich deswegen schon dazu verpflichtet, die Speicherkapazitäten der europäischen Wälder und Böden in den kommenden Jahren stark zu erhöhen, um zusätzlich Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu entnehmen. Es ist ein Wettrennen gegen die Zeit: Denn Wälder und Ackerland speichern laut Datenerhebungen seit einigen Jahren immer weniger CO2. Die Landwirtschaft ist zudem noch eine stattliche Emissionsquelle in der EU. Mehr dazu lesen Sie bei NZZ.ch 

Schotten pflanzen Wälder für besseres Klima

Videobeitrag, 4 Minuten Laufzeit

Sie sind karg und einsam: die Hügel im Süden Schottlands. Bäume wurden vor Jahrhunderten abgeholzt. Kein Strauch wächst hier – jedenfalls bisher nicht. Freiwillige wollen das ändern: Mit kleinen Spaten ausgerüstet sind sie entschlossen, in der Nähe der englischen Grenze Bäume anzupflanzen. Ihre Vision ist es, das dürre Weideland wieder in Wälder zu verwandeln. Sie sagen: Jeder kann Bäume pflanzen, und es ist eine Investition in die Zukunft. Es ist aber nicht jeder Baum willkommen. Fichten sind beispielsweise unerwünscht, weil sie keine einheimische Baumart ist. In einer Region, in der die Gruppe schon seit den 90er-Jahren Bäume pflanzt, haben sich seitdem 20 Vogelarten und viele wilde Pflanzen und Kräuter angesiedelt. DW berichtet