Liebe Leserinnen und Leser,

im letzten Jahr war es kaum möglich, durch Zentralkalifornien zu fahren, ohne dabei früher oder später am Ufer des Tulare Lake vorbeizukommen. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten wurde der See durch gewaltige Regen- und Schneefälle im Winter wiederbelebt und erstreckte sich im Frühjahr  über Baumwoll-, Tomaten- und Pistazienfelder und kilometerlange Straßen. 

Der Anblick war verblüffend: Der Tulare Lake war einst das größte Süßwassergewässer westlich des Mississippi, bevor er im 19. Jahrhundert für die Landwirtschaft trockengelegt wurde. Zwar ist der See während anderer feuchter Wetterperioden wieder aufgetaucht, doch in diesem Ausmaß hatte man ihn seit 40 Jahren nicht mehr gesehen. Wissenschaftler gingen davon aus, dass der See noch jahrelang bestehen bleiben könnte, was bei den örtlichen Bauern Bestürzung auslöste, während andere den See als fruchtbares Naturreservat betrachteten. 

Doch diese Befürchtungen bzw. Hoffnungen haben sich nicht bewahrheitet. Da, wo letztes Jahr der Tulare Lake war, ist von dem Gewässer nichts mehr zu sehen. Trotz der Vorhersagen ist der See fast wieder verschwunden. Der Guardian berichtet aus den USA.

Weitere spannende Themen haben wir in der Presseschau für Sie gesammelt. Los geht’s!

Brüssels leere Versprechungen

Kommentar, 1 Minute Lesezeit

Leute, es geht um euer Essen! Wenn ihr und eure Enkel künftig weiter Schweinebraten essen wollt, dann denkt noch mal nach, schreibt Heike Holdinghausen in einem Kommentar für taz.de. Ihr habt Zeit bis Montagnachmittag, dann tagen die EU-Um­welt­mi­nis­te­rin­nen und -minister. So, wie es aussieht, werden sie das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur nicht durchwinken. Eigentlich wäre das eine reine Formsache. Belgiens Ratspräsident will die Abstimmung verschieben, was zu einer Beerdigung erster Klasse werden könnte. Für die Bevölkerung in Europa wäre das dramatisch. Fest steht: Auf dem Weg zum Green Deal ist die Renaturierung alternativlos

Algen, Agroforst und Aminosäuren

Audiobeitrag, 46 Minuten Laufzeit

Sie soll nicht nur den Hunger stillen, sondern auch Klima und Umwelt möglichst schonen und natürlich gesund sein: die Ernährung der Zukunft. Eine wichtige Rolle spielen dabei weniger Fleisch auf unseren Tellern, pflanzliche Lebensmittelalternativen und eine ökologische Landwirtschaft. Der Deutschlandfunk hat sich für sein Wochenendjournal auf dem Markt der alternativen Lebensmittelproduktion umgesehen. Beim Unternehmen Hermetia im brandenburgischen Baruth/Mark werden zum Beispiel getrocknete und geröstete Larven der schwarzen Soldatenfliege gezüchtet: klein, braun und knusprig. Die Insekten können dann vor allem in der Tierfütterung für Klima- und Umweltentlastung sorgen, indem sie beispielsweise Soja oder Fischmehl ersetzen

Grundwasserverbrauch verschiebt Erdachse

Bericht, 3 Minuten Lesezeit

Die geografischen Pole unseres Planeten und damit auch die Erdachse haben keine feste Position, sondern sind durch äußere – häufig auch menschengemachte – Einflüsse ständig in Bewegung. Einer dieser Einflüsse ist unser Grundwasserverbrauch – das zeigt eine neue Studie aus Südkorea. Darin hat ein Forschungsteam der Seoul National University untersucht, inwieweit sich die derzeitige Grundwassernutzung auf die Wassermassenverteilung der Erde auswirkt. Denn die Wassermassen der Erde beeinflussen wiederum die Polwanderung stark. Mehr als vier Zentimeter dieser jährlichen Polwanderung sind demnach auf den weltweiten Grundwasserverbrauch zurückzuführen, wie das Team um Ki-Weon Seo nun feststellte. tagesschau.de berichtet

Auch innovativ bleibt Wasserkraft wenig naturverträglich

Bericht, 4 Minuten Laufzeit

Wasserkraft zählt zu den erneuerbaren Energien. Die Diskussion darüber, wie gut sie der Natur tut, reißt jedoch nicht ab. Befürworter sehen Wasserkraft als wichtige Alternative für fossile Brennstoffe wie Kohle oder Gas. „Wasserkraftwerke sind zudem sehr langlebig und laufen zu einem erheblichen Anteil in der Grundlast, weisen also deutlich geringere Leistungsschwankungen als Photovoltaik- oder Windkraftanlagen auf“, betonen die Bayerischen Landeskraftwerke. Dem gegenüber stehen die massiven Auswirkungen auf die Ökologie – zum Beispiel auf Fische, die in den Turbinen sterben –, wie sie etwa der Umweltverband BUND auflistet. Neben den Fischen werden durch Wasserkraftwerke aber auch kleinere Arten sowie die gesamte Gewässerökologie beeinflusst. Dem hat sich eine aktuelle Studie der Technischen Universität München gewidmet. Die Klimareporter haben mehr dazu

Haie nur eine geringe Gefahr beim Strandbesuch

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Wer sich einen Urlaub am Strand gönnt, denkt vielleicht weniger darüber nach, welche Gefahren dort lauern könnten. Dennoch ereignen sich immer wieder Todesfälle. Und in Ländern wie Australien überwiegt offenbar die Vorstellung: Hauptübeltäter sind Haie. Dass dieser Eindruck trügt, haben nun Sean Kelly und seine Kollegen von der Wasserrettungsorganisation Surf Life Saving Australia dargelegt. Sie untersuchten, welche Todesursachen neben dem Ertrinken die häufigsten beim Schwimmen, Schnorcheln, Surfen oder Bootfahren an australischen Küsten sind. Dabei zeigte sich, dass Zusammenstöße mit Meerestieren wie Haien eine eher geringe Rolle spielen, wie das Expertenteam im Fachjournal „Australian and New Zealand Journal of Public Health“ berichtet. Die Details hat spektrum.de 

„Nach dir“-Geste bei einem Vogel entdeckt

Bericht, 3 Minuten Lesezeit

Sie ersetzen verbale Signale, runden sie ab oder bilden bei der Zeichensprache sogar ein eigenes Kommunikationssystem: Durch bestimmte Bewegungen und visuelle Zeichen können wir unseren Mitmenschen bekanntlich komplexe Informationen vermitteln. Was Tiere betrifft, wurden bisher nur bei Menschenaffen höhere Formen der nonverbalen Kommunikation nachgewiesen. Forschende haben nun bei japanischen Kohlmeisen ebenfalls eine symbolische Geste dokumentiert. Bei der gemeinsamen Brutpflege signalisieren diese Vögel demnach durch ein Flattern, dass sie dem Partner Vorrang beim Betreten der engen Nisthöhle gewähren. Die Entdeckung dieser „Nach dir“-Geste trägt nun zum Wissen über Kommunikationsformen bei Tieren und deren Entwicklung bei, sagen die Wissenschaftler. wissenschaft.de berichtet