Liebe Leserinnen und Leser,

eine verpasste Straßenbahn, ein verschüttetes Kaltgetränk oder einfach die allgemeine Weltlage: Es gibt Tage, da hilft im Zweifel nur ein lautstarker Ausdruck des Missfallens – und damit sind wir Menschen offenbar nicht allein. Wie jetzt Forschende der Universität Tel Aviv im Fachjournal „Cell“ berichten, geben auch Pflanzen in Stresssituationen artspezifische Ultraschalltöne von sich.  

Für ihre Studie untersuchten Seniorautorin Lilach Hadany und ihr Team unter anderem Tomaten- und Tabakpflanzen. Dabei kam heraus: Wenn die Gewächse zum Beispiel unter Trockenheit leiden oder man ihnen die Stängel schneidet, erzeugen sie bestimmte Geräusche. In eine für uns wahrnehmbare Form gebracht hört sich das Ganze etwa so an, wie wenn kleine Kapseln von Luftpolsterfolie zerdrückt werden. Was das bedeutet, ist allerdings noch unklar. „Da wir nun wissen, dass Pflanzen Geräusche aussenden, steht vor allem die Frage im Raum: Wer könnte zuhören?“, so Hadany.

Die Hintergründe zur Studie inklusive einer Aufnahme der beschriebenen Laute liefert natur.de. Wie starten in die hoffentlich stressfreie Presseschau zum Wochen- und Monatsende. Bis Montag!

EU erhöht die Ausbauziele massiv

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Die Europäische Union will den Ausbau der erneuerbaren Energien voranbringen und hebt die bisherigen Ziele dafür stark an. Bis 2030 sollen in den Mitgliedsstaaten 42,5 Prozent des gesamten Energieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen wie Sonnen-, Wind- oder Wasserkraft stammen; bislang lag das Ziel bei 32,5 Prozent. Hinzu kommen weitere 2,5 Prozent weiterer freiwilliger Ausbau in den Ländern oder in Form von Gemeinschaftsprojekten. Darauf verständigten sich im sogenannten Trilogverfahren am Donnerstag Vertreter der EU-Kommission, der Mitgliedsstaaten der Union und des Europäischen Parlaments. Das Trilogverfahren ist ein informeller Diskussionsprozess, dessen Ergebnis vom Europäischen Rat und dem Parlament formell bestätigt werden muss. Es berichtet taz.de

Treffen der Erdgaslobby in Wien

Hintergrund, 3 Minuten Lesezeit

Anfang der Woche fand in Wien die European Gas Conference statt. Über etwaige Beschlüsse auf der Konferenz ist nur wenig bekannt. Die Intransparenz und vor allem die begleitenden Aktivitäten der Klimagerechtigkeitsbewegung aber sorgten tagelang für Schlagzeilen. Dabei dürfte es auch um Steuergeld gehen, das Lobbyisten der Energieindustrie von Montag bis Mittwoch dieser Woche in Wien an Land ziehen wollten. Organisiert wurde die private Veranstaltung vom Energy Council – ein Name, der offizieller klingt, als er es ist. Dahinter steht die Eventagentur Clarion Energy aus Großbritannien, die sich zum Ziel gesetzt hat, „qualifizierten Investoren“ den Zugang zur Öl- und Gasindustrie zu ermöglichen. In anderen Worten geht es darum, Geldgeber für den Ausbau der fossilen Industrien anzuwerben. Hintergründe liefern die klimareporter°

Bergbaujobs? Nein, danke: Fachkräfte bevorzugen Erneuerbare

Hintergrund, 4 Minuten Lesezeit

Unternehmen, die fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl oder Gas fördern, bauen nicht nur weltweit Arbeitsplätze ab. Mittlerweile haben sie sogar Schwierigkeiten, qualifiziertes Personal zu finden. Laut einer Studie des schweizerischen Weltwirtschaftsforums werden im Sektor der fossilen Energien bis 2030 etwa 2,7 Millionen Arbeitsplätze verloren gehen. Im Bereich der „sauberen“ Energieerzeugung ist das Gegenteil der Fall. In diesem Sektor dürften der Studie zufolge in laufenden Jahrzehnt rund 10,3 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Mit ihren vielfältigen Bereichen wie Energieeffizienz, Stromerzeugung und der Elektrofahrzeug-Industrie biete die Branche qualifizierten Fachkräften ein weites Tätigkeitsfeld, heißt es. Was das für den Fortschritt der Energiewende bedeutet, hat die Deutsche Welle näher beleuchtet

Dürre in Brandenburg: Wo soll das Wasser für den Wasserstoff herkommen?

Reportage, 4 Minuten Lesezeit

Wasserstoff gilt als „Schlüsselelement der Energiewende“, wenn er mit grünem Strom hergestellt wurde. In Brandenburg sollen die großen Stahl-, Glas-, Zement-, Chemie- und Heizkraftwerke bald mit dem klimaneutralen Energieträger angetrieben werden – statt mit Kohle, Gas oder Öl. Laut der Wasserstoff-Strategie des Landes werden dafür ab 2040 rund 22,5 Terawattstunden Energie aus Wasserstoff benötigt. Das Brandenburger Umweltministerium hat eine Bilanz aufgemacht, die die Uckermark – wie fast das gesamte Land – in überwiegend blauen Farben zeigt: Es seien ausreichend Grundwasserreserven vorhanden. Wissenschaftler und Wasserversorger kritisieren die Darstellung des Ministeriums als zu optimistisch. Es gebe zu wenige Messungen von Grundwasserständen; es mangelt an wissenschaftlich fundierten Prognosen. Steffen Zahn vom Institut für Binnenfischerei (IfB) hat eine Schätzung: Der Grundwasserpegel in Brandenburg sei seit 2018 um ein bis zwei Meter gesunken. Der Freitag hat die Hintergründe

Ein Leben an der Kette: Affen als Kokospflücker in Thailand

Reportage, 7 Minuten Lesezeit

Thailand ist einer der größten Produzenten von Kokosmilch weltweit. Dass Affen in dem wichtigen Industriezweig eingesetzt werden, sorgt aber zunehmend für Diskussionen. Speziell mehrere Untersuchungen der Tierschutzorganisation Peta (People for the Ethical Treatment of Animals) haben für Furore gesorgt – so sehr, dass Supermarktketten in aller Welt bereits Thai-Kokosmilch aus den Regalen verbannt haben. Schon 2020 hatte die Regierung in Bangkok angekündigt, Kokosprodukte mit einem Code ausstatten zu wollen – um nachvollziehen zu können, ob sie ohne Hilfe von Affen hergestellt wurden. Jedoch ist es Peta zufolge fast unmöglich, die Produktionskette bis zur gepflückten Kokosnuss zurückzuverfolgen, da unzählige Farmer und Broker beteiligt sind. Das Hamburger Abendblatt weiß mehr

Berlin testet autarke Öko-Klohäuschen in Parks

Bericht, 3 Minuten Lesezeit

Sehen so die Klohäuschen der Zukunft aus? Für 1,7 Millionen Euro testet Berlin 24 Toiletten, die ohne Strom und Wasser auskommen, berichtet der Tagesspiegel. Dadurch können sie vergleichsweise einfach auf öffentlichen Grünflächen installiert werden. „Gespült“ wird in der Trockentoilette nicht mit Wasser, sondern mit Strohmehl; für Beleuchtung sorgen ein Solarpanel und eine Bewegungsmelder. Das Angebot sei insbesondere an Senioren gerichtet, erklärte der Steglitzer Bezirksstadtrat Urban Aykal (Grüne). Denn die würden sich mangels Toiletten teilweise dreimal überlegen, ob sie in einem größeren Park spazieren gehen oder nicht. Nach dem ersten Eindruck gefragt, äußerte sich die vorbeilaufende 76-jährige Steglitzerin Christa Klinghammer neugierig: „Das ist erstmal ein Plumpsklo, aber ein vornehmes“