Liebe Leserinnen und Leser,

sollten Sie in der Schweiz leben und demnächst Ihren Nachbarn beim Verbuddeln einer weißen Unterhose beobachten – bleiben Sie ruhig: Es ist wahrscheinlich im Namen der Wissenschaft. Zur Untersuchung der Bodenqualität verschickt die staatliche Forschungsstelle Agroscope dieser Tage nämlich tausende Baumwollunterhosen an Gartenbesitzer und Bauern, berichtet der Standard. Durch deren Mitarbeit wollen die Wissenschaftler möglichst viele Daten zur landesweiten Bodengesundheit sammeln.

Die freiwilligen Studienteilnehmer vergraben dafür jeweils zwei Schlüpfer im Boden. Einer wird nach einem Monat wieder nach oben geholt, der andere nach zwei Monaten. Die verrotteten Kleidungsstücke sollen dann ausgewertet werden, um den Grad der Zersetzung präzise zu erfassen – je zerfressener die Baumwolle, desto zahlreicher und aktiver die Bodenlebewesen.

Mit diesem kreativen Impuls schicken wir Sie in unseren heutigen Nachrichten­-Überblick. Und los!

Europa appelliert in Brandbrief an Joe Biden

Bericht, 3 Minuten Lesezeit

Europaabgeordnete und Unternehmer haben US-Präsident Joe Biden aufgefordert, die Klimagase der Vereinigten Staaten bis 2030 gegenüber 2005 zu halbieren. Den Aufruf starteten etwa 100 Unterzeichner am Dienstag mit Blick auf einen Klimagipfel in der nächsten Woche. Biden hatte die USA gleich nach seinem Amtsantritt im Januar ins Pariser Klimaabkommen von 2015 zurückgeführt, das sein Vorgänger Donald Trump aufgekündigt hatte. Erwartet wird, dass er zu dem von ihm einberufenen Gipfel am 22. und 23. April ein neues Klimaziel ankündigt. Mehr zum Thema finden Sie bei t-online.de

Mehr Umweltauflagen für die deutschen Landwirte

Radiobeitrag, 6 Minuten Laufzeit

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) und Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) haben sich geeinigt: Die deutschen Bauern erhalten mehr Umweltauflagen. Das macht Deutschland nicht ganz freiwillig. Im Hintergrund stehen Vorgaben der Europäischen Union – die Agrarsubventionen müssen künftig stärker dem Klima- und Artenschutz dienen. Wissenschaftler haben bereits Sorgen, dass die deutsche Landwirtschaft ab 2025 wieder ihre Klimaziele verletzen wird – dann drohen Strafzahlungen. Es berichtet der Deutschlandfunk

Bundesinstitut rät bei Wachstüchern zu Vorsicht

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Alu- und Plastikfolie sind out. Zu Recht, denn Aluminium wird mit hohem Energieaufwand hergestellt und ist gesundheitlich problematisch – in Plastikfolie steckt Erdöl. Seit einigen Jahren wird eine Alternative immer beliebter: so genannte Bienenwachstücher. Das sind Stofftücher, die mit einer wasserabweisenden Wachsschicht überzogen sind. Die Tücher gibt es mittlerweile auch mit bunten Farben gemustert. Nun hat sich das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) die hippen Tücher einmal angesehen. Und rät zur Vorsicht: Das Wachs könne Pflanzenschutzmittel enthalten, die die Honigbienen beim Nektarsammeln mit aufnehmen. Das Geo Magazin hat die Details

Es ist Zeit für den Campus for Future

Kommentar, 3 Minuten Lesezeit

Die Hochschule ist ein zentraler Knotenpunkt der Stadtgesellschaft vor Ort. Sie lockt wissensdurstige Studierende aus aller Welt ebenso an wie arrivierte Akademiker. In Seminaren und Laboren werden neue Ideen ausgetüftelt, die dann – jenseits des Campus – Wirtschaft und Zivilgesellschaft vor Ort inspirieren. Deshalb meinen Kai Gehring und Uwe Schneidewind von den Grünen in einem Tagesspiegel-Gastkommentar: Der Campus ist nicht nur der Ort, um neue Lösungen für die klimaneutrale Gesellschaft zu erdenken und zu entwickeln, sondern auch ganz konkret der Raum, um sie praktisch umzusetzen

Artenschutz im Wartestand

Bericht, 3 Minuten Lesezeit

Arten- und Klimaschutz sind zwei Seiten der gleichen Medaille – nicht nur die Zerstörung und Verschmutzung ihrer Habitate setzen Tiere und Pflanzen unter Druck, sondern zunehmend auch der Klimawandel. Der Entwurf für einen Fahrplan für den weltweiten Artenschutz bis 2030 geht darauf aber bisher kaum ein. Ohne aber den Klimawandel als Bedrohung ernst zu nehmen, sei ein Erfolg beim Artenschutz nicht möglich, warnen Experten. Das gelte selbst dann, wenn alle anderen Belastungsfaktoren wie Entwaldung oder Pestizide eingedämmt werden könnten. Hintergründe haben die klimareporter

Lastenräder könnten den Verkehr nachhaltig verändern

Bericht, 3 Minuten Lesezeit

Lastenräder werden beliebter. Vor allem lokale, kostenfreie Leih-Initiativen tragen dazu bei, sie bekannt und populär zu machen. Doch die Nachfrage wächst und verändert sich – Start-ups und Kommunen stehen in den Startlöchern. Der Wettbewerb kommerzieller Lastenrad-Verleiher ist in Deutschland zwar noch überschaubar, doch vor allem Kommunen könnten mit ihrer Nachfrage Bewegung in den Markt bringen. „Gerade jetzt mit Corona ist dieser Boom so groß, dass das für viele Kommunen ein Teil der Daseinsvorsorge werden kann – in ländlichen Regionen, aber auch in Städten“, sagt dazu Anita Benassi von der „Transportrad Initiative Nachhaltiger Kommunen“ (TINK) dem Enorm Magazin