Liebe Leserinnen und Leser,

die rund 3.000 Kilometer lange Grenze zwischen Mexiko und den USA ist ein gefährlicher Ort. Jedes Jahr sterben dort Hunderte Menschen, die sich im Norden Amerikas ein besseres Leben erhoffen und dafür die mit hohen Risiken verbundene Reise auf sich nehmen. In dem Wüstengebiet steigen die Temperaturen im Sommer auf über 45 Grad. Es gibt kaum Wasser oder Schatten, dafür patrouillieren neben der Grenzpolizei auch bewaffnete Milizen und Drogenkartelle. Um die aus ihrer lateinamerikanischen Heimat vertriebenen Menschen am Einwandern zu hindern, forcierte Ex-Präsident Donald Trump während seiner Amtszeit die Erweiterung einer Grenzmauer – sein Nachfolger Joe Biden hat angekündigt, weitere Lücken in ebendieser zu schließen.

Das hat nicht nur humanitäre Konsequenzen: Die Mauer – an vielen Stellen ist sie eher ein Zaun – schränkt auch viele Tiere in ihrer Bewegungsfreiheit ein, zum Beispiel den nahezu vom Aussterben bedrohten Jaguar (Panthera onca). Umso erfreuter waren Naturschützer in der vergangenen Woche über neue Aufnahmen von „El Jefe“. Dass die circa zwölf Jahre alte Raubkatze im mexikanischen Grenzgebiet gesichtet wurde, bedeutet nämlich, dass es trotz zunehmender Hindernisse immer noch offene Korridore gibt – und somit die Möglichkeit, die Population längerfristig zu erhalten.

Über das Thema berichtet die Associated Press. Wir starten in die neue Woche  mit der Presseschau zum Montag. Los geht’s!

Fischsterben in der Oder

Reportage, 3 Minuten Lesezeit

Unmengen verendete Fische und Schnecken: Die Oder ist auf Hunderten Kilometern vergiftet. Es ist eine Umweltkatastrophe von noch unbekanntem Ausmaß, die sich gerade in dem 840 Kilometer langen, in Tschechien entspringenden Fluss abspielt. Und ein Versagen der Informationskette auf vielen Ebenen. Bereits am 26. Juli war polnischen Anglern in der Nähe von Breslau aufgefallen, dass ungewöhnlich viele tote Fische in der Oder trieben. Dennoch gelangten nur spät und spärlich Informationen nach Deutschland; ebenso schleppend verläuft die Aufklärung. Nach aktuellem Kenntnisstand sind offenbar in Polen giftige Substanzen ins Wasser geleitet worden. Die polnische Regierung sprach am Sonntag wie auch die deutsche Seite von sehr stark erhöhten Salzgehalten im Fluss und mutmaßte, das Wasser sei mit Chemie-Abfällen vergiftet worden. Nähere Informationen zum Thema gibt es unter anderem bei taz.de

Spaniens Energiesparplan zeigt Erfolge

Hintergrund, 3 Minuten Lesezeit

Jeden Abend werden in Spanien Millionen Lampen ausgeknipst. Der historische Königspalast in Madrids Altstadt liegt im Dunklen. Die Außenbeleuchtung des Stadtschlosses, eine der meistbesuchten Attraktionen der spanischen Hauptstadt, ist abgeschaltet. Auch die prachtvolle Fassade des gegenüberliegenden „Königlichen Theaters“ wird nachts nicht mehr angestrahlt. Der Krisenerlass der spanischen Koalitionsregierung aus Sozialdemokraten und der Linkspartei Podemos macht sich offenbar bereits beim nationalen Stromverbrauch bemerkbar. Nach Angaben des Netzbetreibers Red Eléctrica fiel schon in den ersten Tagen verglichen mit der Vorwoche die landesweite Stromnachfrage um durchschnittlich fünf Prozent. Hintergründe gibt es bei der Deutschen Welle

Urbane Gärtner als Revolutionäre

Hintergrund, 3 Minuten Lesezeit

Stadtgärten sind eine funktionsfähige und zugleich unterschätzte Antwort auf die Frage, wie Landwirtschaft nachhaltig organisiert werden kann. International spricht man auch von „Urban Gardening“ und meint damit allerhand gartenbauliche Aktivitäten inmitten kleiner und großer Metropolen. Ob in Berlin, Frankfurt oder Leipzig – auch in Deutschlands Metropolen sprießen Vereine und Initiativen zur Förderung des urbanen Gärtnerns aus dem Boden. Die Vorteile sind vielfältig: Die Lebensmittel werden dort angebaut, wo sie auch verzehrt werden, was Transportkapazitäten und somit Treibhausgasemissionen einspart. Außerdem haben die städtischen Gemüsegärten positive Effekte auf die biologische Vielfalt in Ballungszentren, auf die dortigen Nährstoffkreisläufe und sogar auf das Wohlbefinden der Städter, berichtet faz.net

Joe Bidens Zwei-Drittel-Klimadurchbruch

Kolumne, 3 Minuten Lesezeit

In die klimapolitische Apathie auf dem alten Kontinent platzte nun aus den USA eine Nachricht des Aufbruchs. Der Regierung ist es tatsächlich gelungen, das größte Klimapaket der amerikanischen Geschichte durch das Parlament zu bringen. Gut anderthalb Jahre lang hatten Joe Bidens Demokraten über das Gesetzeswerk vor allem mit sich selbst gerungen. Gemessen daran, was die USA als historisch größter CO2-Sünder bisher unternommen haben, um die Erderhitzung zu bremsen und eingedenk des politisch überhaupt Machbaren in einem tief gespaltenen Zwei-Parteien-System ist die Verabschiedung des Gesetzes ein großer Erfolg für den Klimaschutz. Blickt man aus der Perspektive des eigentlich Notwendigen auf die Zahlen, kommt man allerdings zu anderen Schlüssen, resümiert Kurt Stukenberg im Spiegel-Klimabericht

Watt 'ne Klimakrise!

Hintergrund, 2 Minuten Lesezeit

Das Wattenmeer an der Nordseeküste stellt einen einzigartigen, dynamischen Lebensraum dar. Im Zuge der globalen Klimakrise gerät das System aus dem Gleichgewicht. Steigt der Meeresspiegel, sind nicht nur die Sicherheit und das Überleben der hier lebenden Menschen durch Sturmfluten, Arbeitsplatzverlusten und ausbleibende Urlauber bedroht. Artenreiche Salzwiesen werden regelmäßig überschwemmt und bieten Lebensraum für hoch spezialisierte Tiere und Pflanzen. Bei Sturmfluten schützen sie Küste und Deiche und dienen nicht zuletzt als Kohlendioxid-Speicher. Bei steigendem Meeresspiegel könnten sie dauerhaft verschwinden. Die Klimakrise führt außerdem zu einer Verschiebung im Lebenszyklus einzelner Arten, erklären die klimareporter°

Riesige Assel im Meer entdeckt

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Mit anderen „Krustentieren“ wie Krebsen und Krabben sind sie nur entfernt verwandt, dafür umso enger mit der Kellerassel. Im Vergleich zu Letzteren sind die Riesenasseln, Bathynomus genannt, aber Giganten. Bis zu 50 Zentimeter lang können diese Tiere werden. Das nun untersuchte Exemplar ist mit 26 Zentimetern Länge fast so groß wie die Breitseite einer Zeitung und immerhin 25-mal größer als die bei uns heimischen Asseln. Es ging bereits 2017 im Golf von Mexiko vor der Halbinsel Yucatan in einer Tiefe von 600 bis 800 Metern in eine von Forschenden ausgelegte Falle, von wo aus es nach Japan ins Enoshima Aquarium gebracht wurde. Die neue Art wurde Bathynomus yucatanensis genannt, wie ein Forschungsteam um Ming-Chih Huang von der National University of Tainan (Taiwan) nun in der Fachzeitschrift „Journal of Natural History“ berichtet. Mehr zum Thema liefert der Standard