Liebe Leserinnen und Leser,

im Reich der Vögel sind Kuckucke vor allem für ihren sogenannten Brutparasitismus bekannt, also die Angewohnheit, die eigenen Eier nicht selbst auszubrüten und sie stattdessen nichts ahnenden Vogelkolleginnen ins Nest zu schmuggeln. Um den Nachwuchs nicht selbst hochpäppeln zu müssen, imitieren die gewitzten Tiere dafür auf raffinierte Weise fremdes Ei-Design – doch nicht alle lassen sich täuschen.

Wie Ornithologen aus Großbritannien und Südafrika herausgefunden haben, trotzt der im tropischen Afrika heimische Trauerdrongo (Dicrurus adsimilis) seinem Gegenspieler, dem Afrikakuckuck (Cuculus gularis), äußerst effektiv: Die Drongoweibchen produzieren demnach Eier mit einer spezifischen Musterung und Farbe, sodass sie selbst arteigene Eier von anderen Drongoweibchen erkennen und aussortieren können. Für Kuckucke besteht in der Folge kaum eine Chance: In schätzungsweise 94 Prozent aller beobachteten Fälle flog der Schwindel auf.

Über die Studie, deren Ergebnisse noch weiter untersucht werden müssen, berichtet das Spektrum Magazin. Wir starten in die Presseschau zum Donnerstag und wünschen angeregte Lektüre. Bis morgen!

Frachtschiff vor niederländischer Küste fängt Feuer

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Vor der niederländischen Küste steht ein Frachtschiff in Flammen und droht zu sinken. Nach Angaben der Küstenwache starb ein Mensch an Bord des Schiffs; mehrere weitere Besatzungsmitglieder wurden verletzt. Nun besteht die Sorge, dass die Ladung von etwa 3.000 Autos auf den Meeresgrund sinken könnte. „Das könnte eine Umweltkatastrophe für die Nordsee und das Wattenmeer bedeuten“, sagte ein Sprecher der Stiftung De Noordzee der niederländischen Nachrichtenagentur ANP. Auch der Bürgermeister von Ameland, Leo Pieter Stoel, befürchtet, dass die Ladung das Meer und die Küsten der Inseln verseucht. Einsatzkräfte versuchen, den Frachter zu stabilisieren und das Feuer zu löschen, berichtet Zeit Online

Indien schränkt Reis-Ausfuhr ein: Exportverbot mit globalem Risiko

Hintergrund, 2 Minuten Lesezeit

Videos aus den USA von Panikkäufen großer Reissäcke machen derzeit die Runde in sozialen Medien. Es sind die ersten Folgen des Exportverbotes von weißem Reis aus Indien. Am 20. Juli traf das indische Ministerium für Ernährung diese Maßnahme, da ein verspäteter Beginn der Monsunregenfälle die Ernte beeinträchtigen könnte und Produktionsausfälle befürchtet werden. Nun warnen Ernährungsexperten weltweit vor einer Kettenreaktion mit deutlich stärker steigenden Lebensmittelpreisen. Und schon jetzt ist klar, dass es arme Länder besonders hart treffen wird, die zudem unter dem Ende des Getreideabkommens leiden. Mehr als 40 Prozent der weltweiten Reisausfuhren entfallen auf Indien, wobei China und die Philippinen zu den größten Importeuren gehören. Hintergründe gibt es bei taz.de

Kippt der Nordatlantikstrom früher?

Hintergrund, 3 Minuten Lesezeit

Das Forscherduo Peter und Susanne Ditlevsen von der Universität Kopenhagen kommt zu einer gewagten Prognose: Demnach ist der Nordatlantikstrom nah am Kipppunkt und könnte schon zwischen 2050 und dem Jahr 2100 in einen neuen Zustand umkippen, vielleicht sogar komplett kollabieren. Allerdings wird diese Prognose von Fachkollegen kritisiert. Der Weltklimabericht und viele andere Klimaforscher sehen die Gefahr frühestens ab 2100. „Im Detail ist die statistische Analyse selbst korrekt. Ich finde aber nicht, dass die Schlussfolgerung der Studie mit der Datengrundlage und Modellqualität gerechtfertigt ist“, kommentiert Niklas Boers vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung. Die Unsicherheiten seien so groß, dass man auf Grundlage der Analyse historischer Daten keine Aussage zum Zeitpunkt des Kippens treffen könne. Details liefert scinexx

Verloren geglaubte Pflanzenarten dank des Internets wiederentdeckt

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Im Netz gibt es nicht bloß immer mehr digitalisierte Herbarien, sondern außerdem massenhaft naturbegeisterte Laien. Man muss nicht mehr mühsam durch die Tropen stapfen, sondern kann von den Menschen profitieren, die das freiwillig tun und ihre Beobachtungen verschiedenster Lebewesen dokumentieren. Die Plattform iNaturalist sammelt zahllose Sichtungen, die Personen auf der ganzen Welt mittels einer App von mitunter seltenen Exemplaren aus dem Tier- und Pflanzenreich machen. Ein Team vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung in Müncheberg sowie der Universität Bonn hat jetzt gemeinsam mit Kollegen aus Costa Rica, Ecuador und Peru mit Hilfe der iNaturalist-Daten sechs Arten aus der Pflanzengattung Nasa gefunden, die scheinbar verschwunden waren. Die überraschenden Wiederentdeckungen zeigen erneut das Potenzial von Citizen-Science-Projekten für den Naturschutz, heißt es beim Spektrum Magazin

Mehr als 50 Wale verenden in Australien – nach rätselhafter Rudelbildung

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

An einem Strand in Westaustralien läuft derzeit ein Rennen gegen die Zeit. Nach der Massenstrandung von Grindwalen sind mehr als 50 Tiere verendet. Einsatzkräfte versuchen, 46 noch lebende Meeressäuger zurück ins Meer zu transportieren. Das teilte die örtliche Naturschutzbehörde Parks and Wildlife Services am Mittwoch mit. Bemerkenswert ist die Vorgeschichte des Vorfalls. Die Wale hatten sich am Dienstag hundert Meter vor der Küste stundenlang zunächst eng zusammengeschart – ein extrem ungewöhnliches Verhalten. Später begannen die meisten Wale der Herde, am Cheynes Beach östlich der Stadt Albany zu stranden. Die Behörde forderte Schaulustige auf, sich den Tieren nicht zu nähern. „Aus Sicherheitsgründen wird die Öffentlichkeit dringend gebeten, dem Strand fernzubleiben“, zitiert der Spiegel

Blaualgen auf Reisen

Hintergrund, 4 Minuten Lesezeit

Blaualgen, treffender Cyanobakterien genannt, messen in ihrer kleinsten Variante nur Bruchteile eines tausendstel Millimeters. Diese Picocyanobakterien sind die winzigsten bekannten Organismen, die Fotosynthese betreiben – und bei Weitem die zahlreichsten. Allerdings kommen sie nicht bloß als Produzenten von organisch gebundenem Kohlenstoff daher. Manche entpuppen sich außerdem auch als Konsumenten. Dass sie sogar Chitin verwerten können, hat eine internationale Forschergruppe um Giovanna Capovilla und Rogier Braakman vom Massachusetts Institute of Technology in Cambridge entdeckt, als sie die genetische Ausstattung unterschiedlicher Picocyanobakterien unter die Lupe nahm. Vermutlich diente ihnen einst das Chitin von Krebstieren als Unterschlupf und als Reiseproviant, weiß faz.net