Liebe Leserinnen und Leser,

dass die Kleinsten manchmal die Cleversten sind, beweist ein nur knapp fünf Millimeter großer Wasserkäfer. Im Überlebenskampf können sich die Krabbler der Spezies Regimbartia attenuata auf eine ganz besondere Fähigkeit verlassen, wie die SZ unter Berufung auf die For­schung eines japanischen Biologen zu berichten weiß. Werden die Insekten von Fress­fein­den wie Fröschen verspeist, bedeutet das nicht den Tod der Tiere – im Gegenteil, im Ma­gen werden die Käfer erst richtig aktiv: Den Magensäften trotzend schwimmen sie durch den Darm und krabbeln anschließend durch den After in die Freiheit. Diesen Survival-Trick konnte der Wissenschaftler Shinji Sugiura sogar in einem Video festhalten.

Wir verneigen uns an dieser Stelle vor Regimbartia attenuata. Und schicken Sie mit den folgenden Meldungen in die Verwerfungen des Alltags.

Jäger sollen zum Waldschutz mehr Rehe schießen

Bericht, 3 Minuten Lesezeit

Zwei extreme Dürrejahre hintereinander, Sturmschäden, Waldbrände und dann auch noch der Borkenkäfer. Der Wald in Deutschland steckt tief in der Krise. Um den Lebensraum zu retten und den Wald gegen die Erderwärmung widerstandsfähiger zu machen, haben Bund und Länder bereits ein 800-Millionen-Euro-Programm auf den Weg gebracht. Nun soll der Wald auch von der Jagd Schützenhilfe bekommen. Weil der Verbiss vor allem durch Rehe als eines der Haupthindernisse für den angestrebten Umbau weg von anfälligen Nadel­baum-Monokulturen und hin zu widerstandsfähigen Mischwäldern gilt, sollen Jäger mehr Rehe schießen. So sieht es jedenfalls die kürzlich fertiggestellte Novelle des Bundesjagdge­setzes vor, die noch im September vom Bundeskabinett verabschiedet werden soll. Hinter­gründe bei der SZ.

Forscher wollen Schadstoffe aus der Schifffahrt erfassen

Bericht, 1 Minute Lesezeit

Zur Kontrolle des Schadstoffausstoßes der Schifffahrt entwickeln deutsche und französische Wissenschaftler gemeinsam ein neues Messnetz, wie die Frankfurter Rundschau/dpa meldet. Es gehe darum, Schadstoffe wie Ruß, Öl und Schwefeldioxid an der Meeresoberfläche sowie in der Luft automatisch und kontinuierlich zu erfassen, teilte die federführende Universität Olden­burg mit. Testphasen seien in der Außenelbe und im Ham­burger Hafen geplant, sowie in den Häfen von Marseille und Bordeaux. Später solle das Netzwerk weltweit Küstengewässer ent­lang stark befahrener Schifffahrtsrouten überwachen können, in erster Linie Häfen in Asien, Europa und Nordamerika. Auch die Verbreitung von Plastikmüll soll gemessen werden. Das EU-Projekt ist auf drei Jahre angelegt und erhält eine Förderung von zwei Millionen Euro.

Behörden lassen mehr als eine Million Corona-infizierte Nerze töten

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Coronavirus-Ausbrüche in Nerzfarmen in den Niederlanden und Spanien haben Behörden und Wissenschaftler in beiden Ländern alarmiert. Auf amtliche Anweisung wurden in Zuchtbetrieben mehr als eine Million Nerze als Vorsichtsmaßnahme getötet. Allein in den Niederlanden wurden mehr als 1,1 Millionen Nerze in 26 Farmen gekeult, in denen sich das Virus ausgebreitet hatte – mittlerweile ist ein 27. Betrieb betroffen. Professor Wim van der Poel von der Universität Wagingen vermutet, dass das Virus von den Nerzen wieder auf den Menschen übertragen werden kann – bei mindestens zwei Farm-Mitarbei­tern in den Niederlanden sei genau das passiert. Forscher gehen nun der Frage nach, welche Gefahr für die Bevölkerung von einer solchen Infektionskette ausgeht. Die Meldung hat die Rheinische Post.

Verkehrswende: Nachfrage nach E-Auto-Kaufprämie auf Höchststand

Bericht, 1 Minute Lesezeit

Die finanzielle Förderung zum Kauf von Elektroautos wurde im Juli so stark nachgefragt wie noch nie seit ihrer Einführung Mitte 2016. Im abgelaufenen Monat wurden laut Bundeswirtschaftsministerium 19.993 Anträge für die sogenannte Innovationsprämie gestellt – die FAZ berichtet. Insgesamt wurden dieses Jahr bis Ende Juli damit 69.606 An­trä­ge gestellt, fast 79 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2019. Noch bis Ende 2021 können Käufer von Elektroautos einen Zuschuss von bis zu 9.000 Euro bekommen, bei Hybrid­model­len sind es maximal 6.750 Euro – die Förderung für Letztere ist allerdings umstritten, weil vie­le davon praktisch nie elektrisch gefahren werden. Kritiker bemängeln, sie seien nur auf dem Papier klimafreundlich.

VAE verfügen als erstes arabisches Land über ein AKW

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Die Inbetriebnahme des Reaktors sei ein „historischer Meilenstein“ für die Emirate, schrieb der Vertreter Abu Dhabis bei der Internationalen Atomenergiebehörde. Ziel sei es, „eine neue Art der sauberen Energie für die Nation“ zu etablieren. Nach der Fertigstellung aller vier Reaktoren soll das Kraftwerk ein Viertel des steigenden Energiebedarfs decken. Die Emi­ra­te sind der viertgrößte Ölproduzent in der Organisation erdölexportierender Staaten. Vor Kurzem wurde zudem ein rie­si­ges Gasfeld auf dem Gebiet der Golfnation entdeckt. Darüber hinaus investieren die Emirate Milliarden in die Entwicklung erneuerbarer Energien. Dies sei Teil der Strategie des Landes, „seine Energiewirtschaft zu diversifizieren, die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen zu reduzieren und sein Image als Regionalmacht im Bereich Wissen­schaft und Technologie weiterzuentwickeln“, zitiert die taz/AFP einen Golf-Experten.

Was folgt auf die Fichte?

Interview, 4 Minuten Lesezeit

Der deutsche Wald leidet. Insbesondere Fichten sterben seit einigen Jahren massenhaft ab. Sie leiden unter Wassermangel und dem Borkenkäfer. „Wir müssen uns von der Fichte im Tiefland verabschieden, wenn wir den Klimawandel nicht noch (...) auf­halten können“, sagt Maike Wanders von der Schutzgemeinschaft Deut­scher Wald. Die Fichte sei von großer wirt­schaftlicher Bedeutung, weil sie sehr schnell wach­se und gutes Bau­holz liefere, so die Exper­tin – in der Holzwirtschaft gebe es daher be­reits Ideen, sie durch andere Nadelhölzer zu er­setzen. Doch auch andere Baumarten kämen mit dem zunehmend trockenen und heißen Klima nicht klar: „Das Hauptproblem ist der fehlende Regen.“ Ohnehin sei eine Aufforstung nicht einfach. „Wenn wir jetzt anfangen, Mischkulturen zu pflanzen, dau­ert es 100 bis 150 Jahre, bis wir ein Ergebnis sehen“, erklärt Wanders im Interview mit dem Deutschlandfunk.