Liebe Leserinnen und Leser,

wir starten mit einer erfreulichen Geschichte in die Woche und werfen einen Blick Richtung Golf von Mexiko, wo sich einige der weltweit gesündesten Korallenriffe befinden. Wenn Taucher in das azurblaue Wasser fernab der texanischen Küste hinabgleiten, tauchen sie ein in eine unwirkliche, mit gelben, orangen und rosa Korallen übersäte Landschaft. Die Riffe im Flower Garden Banks National Marine Sanctuary liegen geschützt in einem tiefen, kühlen Lebensraum, etwa 160 Kilometer vor der Küste, und weisen eine erstaunliche Menge an Korallen auf.

„So viele Korallen an einem Ort zu sehen, ist wirklich großartig – eine Erfahrung, die die meisten Menschen heutzutage an Riffen nicht mehr machen können“, sagte Michelle Johnston, Forschungskoordinatorin des Gebiets. Die Flower Garden Banks zeichnen sich durch ihren hohen Korallenbewuchs aus, der in einigen Bereichen des Schutzgebiets durchschnittlich über 50 Prozent beträgt, verglichen mit etwa 10 Prozent in der Karibik und im Nordwestatlantik. Doch Wissenschaftlern zufolge sind die Riffe empfindlich. Sie fürchten, dass ihre Lage angesichts der Klimaerwärmung nur für eine bestimmte Zeit Schutz bietet. Bilder von den Riffen und die gesamte Reportage gibt es bei Associated Press

Wir legen los mit der Presseschau zu Montag. Angeregte Lektüre!

Kiribati und der Klimawandel

Videobeitrag, 13 Minuten Laufzeit

Kiribati könnte das erste Land sein, das durch den Klimawandel unbewohnbar wird. Die Bewohner wehren sich mit einfachen Mitteln gegen die steigenden Wasserpegel. Viele schützen ihre Häuser mit Mauern vor dem Wasser. Lange hat das gut funktioniert, doch angesichts zunehmender Riesenwellen – sogenannter King Tides – zeichnet sich ab, dass Mauern keine endgültige Lösung sind. Wie lässt sich Kiribati dann retten? Im Gespräch ist eine Aufschüttung einiger der mehr als 30 Inseln des Staates, ebenso eine künstliche Ersatzinsel. Doch obwohl sich das Unglück schon seit vielen Jahren abzeichnet, ist das alles weiter nichts als graue Theorie; auch die Regierung hält sich bedeckt, welche Lösung sie favorisiert. Die Einwohner reparieren derweil ihre Mauern und hoffen auf Hilfe aus dem Ausland. DW berichtet

Neue Erkenntnisse über die Evolution der Neunaugen

Bericht, 3 Minuten Lesezeit

Auf den ersten Blick wirkt das Neunauge eher unscheinbar – doch der Schein trügt. Das schmale, längliche und fischartige Wesen erinnert an einen Aal oder eine Muräne. Entgegen seinem Namen sind es allerdings nicht seine Augen, die das fischähnliche Wirbeltier zu etwas Besonderem machen – von diesen hat es tatsächlich nur zwei. Stattdessen ist es sein scheibenförmiges, stark gezahntes Maul, dank dem das Neunauge auch die Dinosaurier um ein Vielfaches überlebte. Schon seit der Urzeit verfügt es über außergewöhnliche Überlebenstechniken, die seinen Fortbestand seit Jahrmillionen erfolgreich sichern. Doch zur Evolution der parasitären, kieferlosen Fleischfresser und Blutsauger gab es bislang nur wenige gesicherte Informationen. Neue Funde geben nun erstmals Einblicke in die Evolution der Tiere. National Geographic hat die Details

Goldabbau verseucht Tropenvögel

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Das Schürfen nach Gold in tropischen Flüssen gehört zu den großen Umweltproblemen Lateinamerikas: Der meist illegale Abbau zerstört Lebensräume, wie es zum Beispiel im peruanischen Amazonasgebiet oder im Reservat der Yanomami im Norden Brasiliens zu sehen ist: Wo sich früher Flüsse durch den Regenwald schlängelten, finden sich inzwischen ausgedehnte Verwüstungen aus braunem Schlamm und lebensfeindlichen Abwassertümpeln. Doch auch indirekt belastet die Goldsuche die Umgebung: Das eingesetzte Quecksilber verdampft oder gelangt in die Gewässer, von wo es in die Nahrungskette übergeht und sich dort schließlich anreichert. Das zeigt eine große Studie an Vögeln aus Lateinamerika, die ein Team um Christopher Sayers in „Ecotoxicology“ publiziert hat. Mehr dazu bei spektrum.de

„Beim Klimaschutz geht es um Menschenleben“

Videobeitrag, ca. 1 Stunde Laufzeit

Die Klimaforscherin Friederike Otto ist mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet worden, Europas wichtigster Umweltauszeichnung. Sie untersucht, welche Rolle der Klimawandel beim Wetter spielt und in welchem Maße Klimaveränderungen sowie Extremwetter wie Hitzewellen, Dürren, Überflutungen und Starkregen direkt zusammenhängen. In einem Gespräch mit Bundesumweltministerin Steffi Lemke macht Otto darauf aufmerksam, dass das Pariser Klimaabkommen ein Menschenrechtsabkommen ist. „Alles, was wir tun müssen, um das Klima zu schützen, sind Dinge, die dafür sorgen, dass sich die Lebensqualität der Menschen verbessert, und vor allem die armer Menschen.“ Das Video zum Gespräch und der Preisverleihung haben die Klimareporter

Pipelines, Kühe, Deponien: Wie lösen wir das Methan-Problem?

Podcast, 27 Minuten Laufzeit

Methan ist nach CO2 das wichtigste Treibhausgas und ist inzwischen für rund ein Viertel der Erderhitzung verantwortlich. Dabei wäre es vergleichsweise einfach und wirkungsvoll, die Methanemissionen zu senken: Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) könnte man 75 Prozent der Emissionen ohne großen Aufwand und ohne teure Investitionen einsparen. Eine neue Verordnung, auf die sich die EU-Staaten diese Woche geeinigt haben, soll den Methanausstoß weltweit nun drastisch reduzieren. Sie setzt beim Energiesektor an, zum Beispiel bei der Förderung und beim Transport von Kohle, Öl und Gas. Im Podcast „Edition Zukunft“ des Standard geht es um die unterschätzte Nummer zwei unter den Treibhausgasen – und was die neuen Regeln für das Weltklima bringen sollen

Der Regenwald beginnt zu verdursten

Bericht, 7 Minuten Lesezeit

Seit Wochen herrscht Ausnahmezustand im Amazonasgebiet. Es ist heiß und trocken. Seltene Flussdelphine und Fische sind massenweise verendet; in vielen großen Zuflüssen des Amazonas ist das Wasser auf Rekordtiefstände gesunken. Der Schiffsverkehr ist zum Erliegen gekommen, Siedlungen sind von der Außenwelt abgeschnitten. In zahlreichen Gemeinden wurde der Notstand ausgerufen: Mehr als 600.000 Menschen fehlt es an Trinkwasser, Medikamenten und Nahrungsmitteln, berichten die Vereinten Nationen. Wenn der zweitlängste Fluss der Erde, der Amazonas, austrocknet und sein verästeltes Netzwerk an Zuflüssen versiegt, liegt darin nicht nur eine Gefahr für Fische, Vegetation und die Menschen, die in der Region leben – sondern auch für das Weltklima. Zeit Online berichtet