Liebe Leserinnen und Leser, 

ein Ruderteam der University of California, Los Angeles, befand sich mitten in einer Trainingseinheit in Marina del Rey, als sie plötzlich unerwarteten Besuch bekamen: Ein kleiner Seelöwe sprang in das Boot, in dem zwei Studierende saßen. „Er schlief einfach ein und machte ein kleines Nickerchen auf meinem Schoß“, erinnert sich UCLA-Ruderin Logan Hubbard. Aber als sie ihn ans Ufer brachten, schien es dem Seelöwen aber nicht gut zu gehen: „Er lief auf dem Steg einfach im Kreis herum. Da merkte man, dass mit ihm etwas nicht stimmte.“

Das Jungtier, das weniger als ein Jahr alt war, wurde schließlich in das Marine Mammal Care Center gebracht. Dort stellten Experten fest, dass es an Unterernährung litt. „Diese Tiere fühlen sich eigentlich nicht zu Menschen hingezogen“, so John Warner, CEO des Marine Mammal Care Center. „Die Umstände haben das Tier dazu gebracht, sich aus dem Wasser in Sicherheit zu bringen, wahrscheinlich in Anbetracht seines Zustands.“ BBC hat die Bilder dazu. 

Wir schicken Genesungswünsche nach Kalifornien und starten in die Presseschau zum Freitag. Schönes Wochenende!

Wenn der Klimawandel krank macht

Bericht, 3 Minuten Lesezeit

Es sind viele Seiten mit Statistiken, Tabellen und Grafiken, die im kürzlich veröffentlichten „Lancet Countdown Europe Report“ stehen. Doch am Ende bleiben vor allem diese Sätze hängen: „Der Klimawandel ist kein weit entferntes, theoretisches Zukunftsszenario. Er ist hier. Und er tötet.“ Es ist der zweite „Lancet Countdown“, der sich mit den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels speziell für die Menschen in Europa beschäftigt. Verfasst haben ihn etwa 70 Forschende aus vielen Ländern und verschiedenen Disziplinen. Maßgeblich daran beteiligt: die Universität Heidelberg. Im Bericht findet sich zum Beispiel die Warnung vor mehr Todesfällen durch Hitzewellen. Im Schnitt seien sie in den Jahren 2013 bis 2022 um 17,2 Todesfälle pro 100.000 Einwohner gegenüber den Jahren 2003 bis 2012 angestiegen. tagesschau.de berichtet

Warum werden Alaskas Flüsse orange?

Hintergrund, 20 Minuten Lesezeit

Der Bach zu unseren Füßen sieht schmutzig aus. Sein Gesteinsbett leuchtet orange, als hätte es jemand mit Karottensaft gefärbt. Die Wasseroberfläche schillert in Regenbogenfarben, wie von Benzin überzogen. „Das ist übles Zeug“, sagt Patrick Sullivan, Ökologe an der University of Alaska in Anchorage. Dabei befinden wir uns an einem der wenigen Orte der Welt, an denen die Natur noch nahezu unberührt ist: im Kobuk-Valley-Nationalpark in Alaska, Teil des größten Wildnisschutzgebiets der USA. Wir sind 95 Kilometer vom nächsten Dorf und rund 400 Kilometer vom ausgebauten Straßennetz entfernt. Ursprünglicher geht es kaum. Woher kommt also die außergewöhnliche Verfärbung? Forschende haben sich auf Spurensuche begeben, wie spektrum.de berichtet

Flut trifft vor allem Arme

Bericht, 3 Minuten Lesezeit

Als in Porto Alegre das Wasser stieg, ging alles ganz schnell. „Schon am zweiten Tag der Katastrophe bauten wir unsere Strukturen aus“, erzählt Fernando Campos Costa. Er ist Aktivist der Wohnungslosenbewegung MTST und leitet eine sogenannte Solidaritätsküche. „Mittlerweile kochen wir dort 4.000 Mahlzeiten pro Tag. Viele Menschen bekommen nun zumindest einmal am Tag eine warme Mahlzeit.“ Heftige Regenfälle und Überschwemmungen haben im Süden Brasiliens zu einer der größten Klimakatastrophen in der Geschichte des Landes geführt. Mehr als 160 Menschen starben, große Teile der Infrastruktur wurden zerstört. Über 500.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen, viele harren weiter in Notunterkünften aus. Besonders die ärmeren Bevölkerungsgruppen leiden unter den Folgen der Flut. Mehr dazu hat taz.de 

Pflanzenkohle als Umweltretter

Audiobeitrag, 5 Minuten Laufzeit

Der Boden, auf dem wir stehen, speichert Kohlenstoff, der dann nicht mehr als Bestandteil von CO2 die Atmosphäre erwärmen kann. Vor allem besonders fruchtbarer Boden enthält viel Kohlenstoff - das lenkt die Aufmerksamkeit auf ein Produkt, das die Speicherfähigkeit des Bodens potenziell noch verbessern könnte. Die Rede ist von Pflanzenkohle. Die indigenen Völker Lateinamerikas nutzen Terra Preta als Wundermittel auf ihren Feldern. Der richtige Einsatz der Pflanzenkohle sorgt nicht nur für ertragreiche Ernten, sondern bindet sogar CO2 in der Erde. Sie hilft selbst nährstoffarmen Dschungelboden urbar zu machen. Wie gut funktioniert das bei uns? Der Deutschlandfunk hat nachgeforscht

Neue Details zum bizarren Sexleben der Tiefsee-Anglerfische

Bericht, 3 Minuten Lesezeit

So mancher Tiefseebewohner lässt schon rein optisch unweigerlich an außerirdische Lebensformen denken. Tiefsee-Anglerfische zählen definitiv dazu. Doch nicht nur das schräge bis furchteinflößende Aussehen dieser Tiere ist bemerkenswert: Manche Arten haben eine geradezu bizarre Fortpflanzungsstrategie entwickelt. Sie verschmelzen miteinander, und zwar buchstäblich und dauerhaft. Die Verbindung auf Lebenszeit läuft bei diesen Tiefsee-Anglern in etwa so ab: Treffen geschlechtsreife Partner aufeinander, beißen sich die sehr viel kleineren Männchen zunächst an den Weibchen fest. Im Lauf der Zeit verwachsen die Tiere dann miteinander, bis ein gemeinsamer Blutkreislauf entsteht. Das Männchen wird zu einem samenspendenden Parasiten und ist von nun an vollständig von seiner Partnerin abhängig, es lebt gleichsam als externer Wurmfortsatz des Weibchens weiter. Es berichtet derStandard.at 

Italienisches Museum bildet tansanischen Schmetterlingswald nach

Bericht, 5 Minuten Lesezeit

In einem üppigen Gewächshaus hoch in den Alpen flattern Schmetterlinge verschiedener Arten und Farben frei herum, während die Schmetterlingspuppen in speziellen Vorrichtungen aufgehängt werden: Das ist der Schmetterlingswald im tropischen Berggewächshaus in italienischen Trient, ein Projekt des Wissenschaftsmuseums der Stadt. Sein Vorbild sind die Udzungwa-Berge, eine Bergkette und ein Regenwaldgebiet im Süden Tansanias, das zu den weltweiten Hotspots der biologischen Vielfalt gehört. Der Schmetterlingswald beherbergt Pflanzenarten, die nur in dieser Region vorkommen, sowie Vögel, Reptilien, Amphibien, Fische und wirbellose Tiere aus verschiedenen Teilen der Welt. Er wurde in diesem Frühjahr eingerichtet, um Bewusstsein für die Artenvielfalt in den Udzungwa-Bergen zu schaffen. AP berichtet