Liebe Leserinnen und Leser,

es sind spektakuläre Aufnahmen, die dem Fotografen Bertie Gregory mithilfe einer Drohne gelungen sind. Hunderte Kaiserpinguinküken stehen dicht gedrängt auf einer Klippe in der Antarktis, vor ihnen geht es fünfzehn Meter in die Tiefe. Immer wieder werfen Einzelne einen Blick über den Abgrund. Schließlich wagt ein erstes Küken den Sturz, nach und nach tun es ihm seine Artgenossen nach. Der Hunger treibt sie an: Im Meer angekommen, machen sich die Pinguine auf die Jagd nach Fischen, Krill und Tintenfischen.

Zum ersten Mal war es Forschenden damit gelungen, Kaiserpinguinküken beim Sturz von einer Klippe dieser Höhe filmisch zu dokumentieren. Eigentlich brüten Kaiserpinguine auf dem Meereis, das frei auf dem Wasser treibt und Jahr für Jahr schmilzt und sich neu formt. Seit einer Weile brüten einige Kolonien jedoch auf dem Schelfeis, das fest mit dem Land verbunden ist. Als Grund dafür vermuten Forschende, dass das Meereis aufgrund des Klimawandels inzwischen früher im Jahr zu tauen beginnt. Michelle LaRue, Umweltbiologin an der University of Canterbury in Christchurch, Neuseeland, ist dennoch begeistert von den Aufnahmen: „Ich kann gar nicht fassen, dass es gelungen ist, diese Szenen zu filmen.“ National Geographic hat die beeindruckenden Bilder. 

Wir legen los mit unserer Presseschau zum Donnerstag. Angeregte Lektüre!

Neue Studie: Für diese Länder wird der Klimawandel besonders teuer

Bericht, 4 Minuten Lesezeit

Der Klimawandel wird uns teuer zu stehen kommen. Nicht nur im übertragenen Sinne, sondern wortwörtlich. Im Jahr 2050 könnte er weltweit Wirtschaftsschäden in Höhe von 38 Billionen US-Dollar verursachen – also circa 36 Milliarden Euro. Das entspricht einem Einkommensverlust von 19 Prozent, wie Forschende des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) ausgerechnet haben. Ihre Studie ist am Mittwoch im Fachmagazin „Nature“ erschienen. Die prognostizierten Schäden bis zur Mitte des Jahrhunderts würden selbst dann eintreten, wenn die weltweiten Treibhausgasemissionen ab heute drastisch reduziert werden würden. Sie sind nach Einschätzung der Studienautorinnen und Studienautoren sechsmal höher als die Vermeidungskosten zur Begrenzung der globalen Erwärmung auf zwei Grad Celsius. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland hat mehr dazu

Biologe: Korallenrettung gelingt nur durch schnelles Handeln

Audiobeitrag, 8 Minuten Laufzeit

Korallenriffe auf der ganzen Welt erleben seit dem vergangenen Jahr eine Massenbleiche. Die US-amerikanische Wetter- und Ozeanographiebehörde NOAA hat deshalb gerade Alarm geschlagen. Es handelt sich um die vierte globale Korallenbleiche seit Beginn der Aufzeichnungen und um die zweite innerhalb von zehn Jahren. Was das für die Nesseltiere selbst und ihren Lebensraum bedeutet, darüber hat der Deutschlandfunk mit dem Biologen Christian Wild gesprochen. Das Ausmaß der aktuellen Bleiche bezeichnet er als „riesig“, als Ursache sieht er einen „negativen Dreiklang“: der Klimawandel, das Klimaphänomen El Niño, und nicht zuletzt ein Unterwasservulkan

Hohe Wahrscheinlichkeit für noch extremere Hitzewellen in Europa

Bericht, 3 Minuten Lesezeit

So warm wie in den vergangenen Monaten war es weltweit seit tausenden Jahren nicht mehr – und durch die industriellen Treibhausgasemissionen erwärmt sich der Globus so schnell wie kaum zuvor. Der Trend wird noch jahrzehntelang anhalten. Da liegt es nahe, dass auch Hitzewellen in Europa, dem sich am schnellsten erhitzenden Kontinent, immer häufiger und extremer werden. Neue Indizien dafür wurden auf der Generalversammlung der European Geosciences Union (EGU) in Wien präsentiert. Laut Klimaforscher Philipp Aglas-Leitner ist bei künftigen Hitzewellen noch viel Luft nach oben. Im Fall Europas müsse man mit deutlich längeren und intensiveren Hitzewellen als der ausgeprägten Hitze- und Dürreperiode des Jahres 2018 rechnen. Diese könnten um das Eineinhalb- oder Zweifache stärker als vor sechs Jahren ausfallen. Es berichtet derStandard.at 

„China will zunächst einen funktionierenden CO2-Markt etablieren“

Interview, 5 Minuten Lesezeit

China ist der größte Treibhausgasemittent der Welt, treibt aber auch den Ausbau der erneuerbaren Energien am schnellsten voran. Die Volksrepublik ist bei vielen „grünen“ Technologien führend – und hat eine Schlüsselrolle bei der Weiterverarbeitung von Rohstoffen wie Kobalt und Lithium. Wie China sein Erfassungs- und Bilanzierungssystem für Treibhausgasemissionen aufbaut, erläutert Janz Chiang, Klimapolitik-Analyst in Peking und leitender Analyst bei der Beratungs­agentur Trivium China in Peking mit Schwer­punkt auf Umwelt­schutz und Klima­politik. Das Land erwartet, dass die EU künftig die chinesische Bilanzierung des CO2-Fußabdrucks ebenso wie Chinas Emissionshandelssystem anerkennt. Die Klimareporter berichten

Natur-Experte warnt eindringlich: Die Welt steht vor einer „tödlichen Ruhe“

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Die Natur ist laut und sie gibt Forschenden mit ihren Geräuschen viele Informationen. Jedes Ökosystem hat seine eigene akustische Signatur, mit der sich die Artenvielfalt messen lässt. Anhand der Geräuschkulisse machten Fachleute eine beunruhigende Entdeckung: Es wird immer stiller in der Natur – schon jetzt geht die Dichte und Artenvielfalt in vielen Lebensräumen verloren. Da sich ein Verlust einer Art auf das Vorkommen anderer Arten auswirkt, könnte auch der Verlust vertrauter Geräusche, wie der Gesang einiger Vögel, folgen. Schon lange werden akustische Daten verwendet, um den Zustand von Ökosystemen und Naturschutzmaßnahmen zu überwachen, berichtet die britische Zeitung „The Guardian“. Doch was die Forschenden feststellten, liefert Grund zur Sorge in der Wissenschaft und dem Naturschutz. Es berichtet die Frankfurter Rundschau

Hummeln überleben eine Woche unter Wasser

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Anfangs dachten die beiden Insektenkundler Sabrina Rondeau und Nigel Raine noch, sie hätten ihren Versuchsaufbau ruiniert: Durch ein Missgeschick hatten sie die Röhrchen, in denen sich Hummelköniginnen in künstlicher Winterruhe befanden, unter Wasser gesetzt, samt der darin befindlichen Tiere. Doch als die Tiere wieder wärmeren Temperaturen aussetzten, schienen diese ihre Unterwassererfahrung schadlos überstanden zu haben. Für eine Studie im Fachmagazin „Biology Letters“ haben die Fachleute von der kanadischen University of Guelph in Ontario das Missgeschick nun noch einmal wiederholt. Auch dabei zeigte sich: Ob eine Hummel während ihrer Winterruhe sieben Tage lang unter Wasser gelegen hat, spielte für das Überleben nach der künstlich induzierten Starrephase keine Rolle. Mehr dazu lesen Sie bei spektrum.de