Liebe Leserinnen und Leser,

wussten Sie, am 29. Februar der deutsche „End of Fish Day“ war, also der Tag, ab dem wir hierzulande unsere eigenen Fischreserven für unseren Jahreskonsum aufgebraucht haben? In Deutschland sei das ein „rein rechnerisches“ Problem, schreibt Svenja Beller in einer Reportage für derFreitag; der Fisch komme dann einfach von woanders her. Für die Menschen in Honduras sei das hingegen ein reales Problem, zum Beispiel für Marcos Padilla.

Padilla ist Fischer – genau wie sein Vater, sein Großvater, vermutlich auch sein Urgroßvater und nun ganz sicher sein Sohn Oneal. Padilla es erklärt: „Ich bin ein Fischer. Das ist der Weg, den ich eingeschlagen habe, um meine Familie ernähren zu können: Fischfang. Das ist es, was wir hier machen können.“ Das kann ein gutes Leben sein, solange der Fisch beißt. Aber das tut er nicht mehr. 

Dass es für Padilla überhaupt eine Möglichkeit ist, hier auch noch in Zukunft zu fischen, liegt an den simplen Ideen, die einen großen Unterschied machen: Die Umweltschutzorganisation Rare will Fischergemeinschaften weltweit helfen, für immer Fisch zu haben. Die handwerkliche Fischerei stärken, die industrielle wenn möglich schwächen, Fische schützen, Geld sparen – in einem Land wie Honduras ist nichts davon einfach.

Mit dieser Geschichte starten wir ins Wochenende. Los geht’s mit unserer Presseschau!

Ausgedehnte Landschaften unter dem Thwaites-Gletscher entdeckt

Bericht, 3 Minuten Lesezeit

Der Thwaites-Gletscher in der Westantarktis zählt zu den größten Eismassen der Erde. Er ist flächenmäßig etwa so groß wie der US-Bundesstaat Florida und gilt als Schlüsselfaktor für die zukünftigen Entwicklungen des globalen Meeresspiegels. Deshalb wurde ihm das Etikett „Weltuntergangs-Gletscher“ (Doomsday Glacier) quasi an die Brust geheftet. Sein Abschmelzen allein (was freilich Jahrhunderte dauern würde) hätte einen zusätzlichen Meeresspiegelanstieg von geschätzten 70 Zentimetern zur Folge. Er ist bereits jetzt für etwa vier Prozent des globalen Meeresspiegelanstiegs verantwortlich – ein Betrag, der sich seit Mitte der 1990er-Jahre mehr als verdoppelt hat. Ein Forschungsteam scannte nun das Terrain unter dem riesigen Gletscher. Die Ergebnisse geben neue Einblicke in die Zukunft der riesigen Eismasse. derStandard.at hat mehr dazu

Gentrifizierung fördert Artenvielfalt in Städten

Bericht, 3 Minuten Lesezeit

In gentrifizierten Stadtteilen gibt es deutlich mehr städtische Wildtiere als in nicht gentrifizierten: Das legen Forschende in einer Untersuchung nahe. Gentrifizierung meint die sozioökonomische Veränderung von Stadtvierteln. Etwa durch Modernisierungen werden Stadtteile aufgewertet, wodurch eher wohlhabendere Menschen dorthin ziehen. Die Menschen, die vorher dort gelebt haben, können sich höhere Kosten oft nicht leisten und werden mitunter verdrängt. Welche Folgen dieser Wandel für die Tierwelt hat, wollte das Team unter der Leitung des Lincoln Park Zoo in Chicago herausfinden. Das Ergebnis: In gentrifizierten Stadtteilen gibt es die meisten Säugetierarten. Insgesamt leben dort durchschnittlich 13 Prozent mehr verschiedene Arten als in einem vergleichbaren, nicht gentrifizierten Teil derselben Stadt, den Autoren zufolge entspricht das etwa ein bis zwei Arten. Es berichtet Spiegel Online

Meteorologen sehen keine Wettermanipulation hinter Unwetter in Dubai

Bericht, 3 Minuten Lesezeit

Nach den Unwettern in den Vereinigten Arabischen Emiraten, insbesondere in Dubai, haben mehrere Meteorologen Spekulationen über Wettermanipulation, sogenanntes Cloud-Seeding, widersprochen. Auch das Nationale Zentrum für Meteorologie wies das als Begründung für die enormen Regenfälle zurück. Vielmehr sehen Experten den Klimawandel als Ursache für das Wetterphänomen an. „Die Intensität des Regens war rekordverdächtig, aber das steht im Einklang mit einem sich erwärmenden Klima“, sagte Richard Allan, Professor für Klimawissenschaften an der Universität in Reading, der BBC. Es entstehe zwangsläufig mehr Feuchtigkeit, wodurch Überschwemmungen und Starkregenereignisse immer heftiger würden. Zeit Online berichtet

Fachleute warnen vor unkontrollierbaren Feuern in Deutschland

Audiobeitrag, 5 Minuten Laufzeit

Das kühle, nasse Aprilwetter lässt es gerade nicht vermuten, aber in Deutschland hat die Waldbrandsaison längst begonnen. Besonders betroffen ist Brandenburg mit seinen Kiefernwäldern auf sandigem Boden. Dort gab es in diesem Frühjahr schon mehr als 15 Feuer. So gesehen war die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald nicht zu früh dran mit ihrem Fachseminar zum Thema Waldbrände in Deutschland, das gerade stattgefunden hat. Die Warnung der Fachleute: Auch hierzulande müsse man sich auf Waldbrände einstellen, die nicht mehr kontrollierbar sind. Eine bessere Ausrüstung der Feuerwehren allein werde nicht helfen. Der Wald selbst müsse verändert werden. Der Deutschlandfunk hat die Details

Klimawandelfolgen: Wie Gentechnik helfen kann

Hintergrund, 4 Minuten Lesezeit

Die Mehrheit der Bevölkerung lehnt gentechnisch veränderte Lebensmittel weiterhin ab. Daran haben auch die wissenschaftlichen Errungenschaften im Bereich der Gentechnologien nichts geändert. Crispr/Cas9 etwa ist eine solche Technologie. Ihre Entwicklung – 2020 mit dem Nobelpreis für Chemie geehrt – gilt in der Wissenschaftswelt als Revolution, mit dem Potenzial, die Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion zu verbessern, so Professor Andreas Houben vom Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung. „Mit Crispr/Cas wird die klassische Züchtung zwar nicht ersetzt. Diese Methode kann aber zur Beschleunigung des Züchtungsprozesses eingesetzt werden“, erklärt Houben. heute.de hat mehr dazu

Summen in the City

Hintergrund, 3 Minuten Lesezeit

Unter den Top Ten der beliebtesten Insekten dürften Bienen ziemlich weit oben landen. Entsprechend groß ist das Interesse an ihrem Schutz. Die Vorstellung, das stark diskutierte Insektensterben könnte auch Majas populäre Verwandtschaft treffen, lässt viele aufhorchen. Das macht die Tiere zu idealen Botschafterinnen für den Naturschutz: Zahlreiche Initiativen und Organisationen werben inzwischen mit den gelbgestreiften Sympathieträgerinnen für mehr Blüten in der Stadt oder eine naturverträglichere Landnutzung. „Rettet die Bienen!“ ist eben ein deutlich erfolgversprechenderer Slogan als etwa „Rettet die Mistkäfer!“. Etliche Stadtmenschen halten inzwischen sogar Bienenvölker auf ihrem Balkon. Doch damit das Engagement auch eine positive Wirkung entfalten kann, ist einiges zu beachten. spektrum.de berichtet