Liebe Leserinnen und Leser,

sie teilen sich progressiv die Care-Arbeit beim Elternsein und sind dank angeborenem Frack immer schick gekleidet: Der heutige Donnerstag steht bei uns ganz im Zeichen der Pinguine. Wie jetzt eine spanische Forschungsgruppe vom Institut für Meereswissenschaften in Andalusien herausgefunden hat, sind die Tiere obendrein auch noch wichtige Protagonisten beim Schutz unseres Klimas – beziehungsweise ihr Kot.

Im Fachmagazin „Nature Communications“ kommen die Wissenschaftler laut Spektrum Magazin zu dem Schluss, dass Zügelpinguin-Kolonien (Pygoscelis antarcticus) schätzungsweise rund 521 Tonnen Eisen pro Jahr recyceln und damit entscheidend zum natürlichen Eisenkreislauf in der Antarktis beitragen. So ernähren sich die Seevögel unter anderem von antarktischem Krill. Die kleinen Krebse wiederum fressen eisenhaltiges Phytoplankton. Über die Pinguin-Hinterlassenschaften gelangt das Eisen wieder an die Wasseroberfläche. Und das steigert die Menge des Phytoplanktons, welches CO2 aus der Luft zur Fotosynthese bindet. Stirbt es ab, sinkt das Phytoplankton auf den Meeresgrund und nimmt den Kohlenstoff mit.

Wir wünschen Ihnen einen ähnlich produktiven Tag und legen los mit der dazugehörigen Presseschau. Angenehme Lektüre!

Letzte Generation in der Kritik

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Kurz vor den angekündigten großflächigen Protesten in Berlin werfen Fridays for Future (FFF) und Grüne der Letzten Generation vor, die Gesellschaft zu spalten. Die Letzte Generation würde „Menschen im Alltag gegeneinander aufbringen“, sagte FFF-Sprecherin Annika Rittmann. Die Klimakrise brauche stattdessen „gesamtgesellschaftliche Lösungen, und die finden und erstreiten wir nur gemeinsam“. Mit ihrem „elitären und selbstgerechten Protest bewirkt die Letzte Generation das Gegenteil dessen, was wir in der aktuellen Lage bräuchten, nämlich eine breite Bewegung in der Gesellschaft, für konsequente Klimaschutzpolitik“, sagte die Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen-Bundestagsfraktion, Irene Mihalic. Man solle Menschen „nicht verprellen durch Aktionen, die den ohnehin harten Alltag noch zusätzlich erschweren“. Es berichtet taz.de

Smart-Pflaster „riecht“ Pflanzen-Probleme

Hintergrund, 2 Minuten Lesezeit

„Früh erkannt, Gefahr gebannt“ – diesem Erfolgskonzept im Pflanzenschutz könnte in Zukunft raffinierte Technik dienen: Forschende von der North Carolina State University in Raleigh haben ein mit Sensoren bestücktes Pflaster für Blätter entwickelt, das die subtilen Anzeichen von Infektionen mit Krankheitserregern oder von Stresszuständen bei Pflanzen frühzeitig aufzeigen kann. Bei Tests konnte der Prototyp des Pflasters anhand des Musters der erfassten Daten eine Virusinfektion bei Tomaten erkennen – mehr als eine Woche bevor sich sichtbare Krankheitssymptome zeigen, berichten die Wissenschaftler. „Wir sind derzeit auf der Suche nach Partnern aus der Industrie und der Landwirtschaft, die uns bei der Entwicklung und Erprobung dieser Technologie unterstützen“, sagt Co-Autor Yong Zhu. Von dem Potenzial sind er und seine Kollegen überzeugt, heißt es bei wissenschaft.de

Die tagesperiodische Vertikalwanderung des Planktons

Hintergrund, 10 Minuten Lesezeit

Jeden Abend schweben Billionen kleinster Meerestiere – etliche davon winziger als ein Reiskorn – in hunderten Meter Tiefe und warten auf ihr Signal. Dieses Zooplankton (griechisch: zoon = Tier; plagktós = umherirrend) galt lange als Ansammlung passiver Wesen, die lediglich von den Gezeiten und Strömungen umhergetrieben werden. Doch weit gefehlt: Kurz vor Sonnenuntergang machen sich die Schwärme unbemerkt auf den Weg in Richtung Wasseroberfläche. Während des Aufstiegs schließen sich mehr und mehr solcher Planktonorganismen wie Ruderfußkrebse, Krill, Salpen oder Fischlarven der Wanderung an. Die Nacht verbringen sie an der Wasseroberfläche, aber wenn morgens das erste Sonnenlicht aufs Meer fällt, sind sie bereits wieder unterwegs in die Tiefe. Diese koordinierten Wanderzüge wirken sich auf die gesamte Biosphäre unseres Planeten aus. Näher mit dem Thema beschäftigt hat sich das Spektrum Magazin

Neu entdeckte Spezies nach riesigen Sandwürmern aus „Dune“ benannt

Meldung, 2 Minuten Lesezeit

Der 1965 erschienene Roman „Dune – der Wüstenplanet“ begeisterte ganze Generationen von Sciene-Fiction-Fans. Neben der erfolgreichen filmischen Umsetzung von Denis Villeneuve aus dem Jahr 2021 haben Fans der Zyklen nun einen weiteren Grund zur Freude: Ein Forscherteam aus Karlsruhe und den USA hat eine bislang unbekannte Art eines fossilen Ringelwurms nach den gewaltigen Sandwürmern aus „Dune“ benannt. Die Gruppe entdeckte den Ringelwurm in etwa 506 Millionen Jahre alten Gesteinen im Nordosten des US-Staates Utah. Seinen Namen Shaihuludia shurikeni bekam das Urzeittier in Anlehnung an die riesigen Sandwürmer Shai-Hulud aus den Wüstenplanet-Romanen. Seine Kollegin Rhiannon LaVine sei ein extremer Science-Fiction-Fan, sagte Julien Kimmig, Paläontologe am Naturkundemuseum Karlsruhe, der dpa. Spiegel Online hat die ganze Meldung

Greenwashing: Flugzeuge und Schiffe sind jetzt nachhaltig

Hintergrund, 4 Minuten Lesezeit

Wäre doch alles so einfach: Ein paar Plenarsitzungen hier, ein paar Unterschriften dort, und schon sind Flugzeuge und Schiffe „grün“. So hätte es zumindest die Europäische Kommission gerne. Diese möchte die Schiff- und Luftfahrt in die EU-Taxonomie aufnehmen. Investments in Schiffe und Flugzeuge würden dadurch als klimafreundlich gelten. Die Maschinen müssten zwar mit Antrieben neuester Bauart ausgestattet sein, dürften aber trotzdem mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. „So könnten Millionen von Euro an einige der größten Umweltverschmutzer Europas wie Airbus, Ryanair und MSC fließen“, kommentiert die Verkehrs-NGO Transport and Environment (T&E) den Kommissionsbeschluss. Tatsächlich entsprechen über 90 Prozent der Airbus-Flotte den Vorgaben der Kommission. Mehr zum Thema gibt es bei den klimareportern°

Frühe Milchwirtschaft ermöglichte die Besiedlung Tibets

Hintergrund, 3 Minuten Lesezeit

Tibet gilt als eine der unwirtlichsten Regionen der Welt. Im Durchschnitt ist das Land 4.500 Meter hoch gelegen; im Winter ist es eisig kalt. Neben der Höhe erschweren die kargen Böden in weiten Teilen des Plateaus das Überleben. Wovon bloß haben sich die frühen Bewohner Tibets ernährt? Die Antwort lautet: Es waren Milchprodukte. Wie ein Forscherteam um die Archäologin Li Tang vom Max-Planck-Institut für Geoanthropologie in Jena im Fachmagazin „Science Advances“ berichtet, fanden sich entsprechende Hinweise im Zahnstein von 40 Individuen, die vor langer Zeit an 15 verschiedenen Orten des Hochplateaus bestattet worden waren. Dabei sei die Milch offenbar für alle Menschen da gewesen. Proteinspuren fanden sich bei Männern und Frauen, Erwachsenen und Kindern, in den Gräbern von Angehörigen der Elite und Durchschnittsmenschen. Hintergründe liefert sueddeutsche.de