Liebe Leserinnen und Leser,

zugegeben, die Wahrscheinlichkeit ist relativ gering – sollten Sie aber dennoch eine Rechnung mit einem Flamingo offen haben, ist bei der Konfrontation Vorsicht geboten: Wie britische Verhaltensforscher im Fachjournal „Scientific Reports“ berichten, helfen die Vögel einander in direkten Auseinandersetzungen nämlich aus. Demnach bilden sich regelrechte Cliquen „frecher“ Vögel, die enge Beziehungen zueinander haben. So entstehen – ähnlich wie bei uns Menschen – Netzwerke ganz nach dem Motto: Gleich und gleich gesellt sich gern.

„Wir haben Gruppen von aggressiven Vögeln beobachtet, die versuchen, andere zu dominieren, und häufiger in Kämpfe geraten“, erklärt Mitautorin Fionnuala McCully von der Universität Liverpool dem Tagesspiegel. Eher zurückhaltende Vögel verbrächten dagegen mehr Zeit mit anderen Individuen, die sich in Zankereien eher unterordnen.

Wir wünschen in diesem Sinne einen streitfreien Start in den Tag und ergänzen ihn mit unserer Presseschau. Angenehme Lektüre!

Thailands Norden versinkt im Smog

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Dicke Luft in Nordthailand: Weite Teile der Region liegen seit Tagen unter einer so dichten Glocke giftigen Smogs, dass viele Einwohner bereits mit Gesundheitsproblemen kämpfen. Besonders schlimm betroffen sind die bei Touristen beliebten Provinzen Chiang Rai und Chiang Mai. In der Woche zwischen dem 19. und dem 26. März hätten allein in Chiang Rai mehr als 3.400 Menschen Krankenhäuser aufgesucht, um sich wegen Atembeschwerden und Halsschmerzen behandeln zu lassen, berichtete der Sender Thai PBS World am Dienstag. „Die Ortschaft Mae Sai ist in so dichten Dunst gehüllt, dass Gebäude nur aus kürzester Entfernung zu sehen sind“, hieß es. Gruppen der Zivilgesellschaft und Geschäftsleute hätten Provinzgouverneur Puttipong Sirimat aufgefordert, die Gemeinde zum Katastrophengebiet zu erklären. Es berichtet Spiegel Online

Trickreicher Käfer-Popo

Hintergrund, 2 Minuten Lesezeit

Viele Käferarten müssen ihr gesamtes Leben lang kein einziges Mal trinken, selbst wenn sie in Wüsten leben oder trockene Nahrung fressen. Des Rätsels Lösung steckt in ihrem Hinterteil. Wie die Käfer ihr Rektum zur Wasseraufnahme nutzen, haben Forscher unter Leitung von Kenneth Veland Halberg von der Universität Kopenhagen aufgeklärt. „Wir haben neues Licht auf den molekularen Mechanismus geworfen, der es den Käfern ermöglicht, Wasser rektal zu absorbieren“, erklärt Halberg. Mithilfe von Genanalysen und histologischen Untersuchungen am Rotbraunen Reismehlkäfer (Tribolium castaneum) entdeckten sie, dass diese Insekten dafür in ihrem Rektum ein ganz spezielles System besitzen. „Ihr Rektum und ihre eng darum liegenden Nieren bilden zusammen ein Multi-Organsystem, das hochgradig darauf spezialisiert ist, Wasser aus dem Nahrungsbrei und aus der Luft um sie herum zu entnehmen“, erklärt Halberg. Eine entscheide Rolle dafür spielt eine Gruppe spezieller Zellen, die die Forscher im Rektum der Käfer entdeckt haben. Details liefert wissenschaft.de

Green Gaming: Endgegner Klimawandel

Hintergrund, 3 Minuten Lesezeit

Die Gaming-Branche will ökologischer werden und pflanzt Bäume. Ein Problem bleibt jedoch: Noch frisst es ziemlich viel Energie, wenn man den PC oder die Konsole für ein paar Stunden Entspannung anschmeißt. „Videospiele haben eine wesentlichen und bislang zu wenig beachteten Einfluss auf die globalen Emissionen“, meint Evan Mills. Er forscht zu diesem Thema am Berkeley Lab, einer Forschungskooperation der University of California und des United States Department of Energy. In der umfassenden und beispiellosen Studie „Toward Greener Gaming: Estimating National Energy Use and Energy Efficiency Potential“ arbeitete er 2019 gemeinsam mit anderen Wissenschaftlern heraus, wie drastisch der Einfluss von Videospielen auf die Umwelt ist. „Allein in den USA sind Videospiele für jährlich rund fünf Milliarden Dollar an Energiekosten verantwortlich. Das macht etwa 2,4 Prozent des Stromverbrauchs in den Privathaushalten aus“, so Mills gegenüber dem Freitag

CO₂-Bilanz des Landnutzungssektors

Hintergrund, 3 Minuten Lesezeit

Am weitesten vom gesetzlichen Klimaziel entfernt ist in Deutschland der Sektor der Landnutzung, zeigt die kürzlich veröffentlichte CO2-Bilanz für 2022. Grund ist vor allem die abnehmende Leistung der Wälder als CO2-Senke. 2022 „entfernten“ die deutschen Wälder nach den Angaben rund 43 Millionen Tonnen CO2 aus der Luft; in den besten Jahren seit 2010 waren es bis zu 60 Millionen Tonnen. Die aktuellen Emissionsdaten zeigten einmal mehr den Handlungsbedarf im LULUCF-Sektor (englisch für „Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft“) räumt ein Sprecher des Bundesumweltministeriums auf Nachfrage ein. „Gerade angesichts der immer spürbarer werdenden Auswirkungen der Klimakrise müssen wir dringend die Resilienz der Ökosysteme steigern, um ihre Klimaschutzleistung langfristig zu erhalten und möglichst auszubauen“, betont er gegenüber klimareporter°

Schatten rettet Leben

Bericht, 2 Minuten

Bereits 1982 zeigten Messungen, dass zwischen Stadt und Umland im Schnitt ein Temperaturunterschied von bis zu 5 Grad Celsius herrscht, in extremen Fällen sogar von bis zu 9 Grad Celsius. Heute, 40 Jahre später, beträgt der Hitzeinseleffekt in Deutschland laut dem Umweltbundesamt bereits bis zu 10 Grad Celsius. Aber es gibt Hoffnung: Bäume können helfen, die Hitze in den Städten zu reduzieren. Forschende konnten zeigen, dass Bäume durch ihre Beschattung die Lufttemperatur um bis zu 5 Grad Celsius senken und Oberflächen um bis zu 25 Grad Celsius kühlen können. For­sche­nde aus Barcelona haben nun im Wissenschaftsjournal „The Lancet“ dargelegt, wie viele vorzeitige Tode Hitze verursacht und wie viel kühler eine Stadt durch Bepflanzung werden könnte. Auf der Grundlage bisheriger Forschung berechneten sie, dass Städte um 0,4 Grad abkühlen würden, wenn man die Baumbedeckung auf 30 Prozent erhöht. Durch doppelt so viele Bäume könnten laut der Studie 40 Prozent aller vorzeitigen Tode durch Hitze verhindert werden. Hintergründe gibt es bei taz.de

Weltnaturabkommen: Damit das Plastik im Ozean nicht mehr Tiere tötet

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Dass Plastik sich nicht mehr in den Ozeanen ansammelt und Tiere gefährdet, ist implizit ein Ziel des im Dezember verabschiedeten Weltnaturabkommens von Montreal, das den Rückgang der Artenvielfalt bis zum Jahr 2030 stoppen soll. Was geschehen muss, damit die dreiundzwanzig ehrgeizigen Ziele auch umgesetzt werden, haben Vertreter deutscher Wissenschafts- und Nichtregierungsorganisationen am Montag im Berliner Naturkundemuseum formuliert. Vogelpräparate illustrierten dabei die Komplexität der Aufgabe, zu der auch gehört, Wirtschafts- und Produktionsweisen so zu verändern, dass am Ende kein Plastik mehr in Mägen von Blassfuß-Sturmtauchern landet. Johannes Vogel, Direktor des Museums für Naturkunde in Berlin, brachte zum Termin eine Vitrine mit ausgestopften Blassfuß-Sturmtauchern mit. An diesen Meeresvögeln wurde nämlich gerade die erste durch verschluckte Plastikteile verursachte Krankheit nachgewiesen: Plastikose, Entzündungen im Verdauungstrakt, die auf Dauer das Gewebe vernarben und verformen und zum Tod der Vögel führen können. Mehr zum Thema gibt es bei faz.net